- Skipetaren
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Die Albaner (Selbstbezeichnung: Shqiptarët) sind ein im westlichen Teil der Balkanhalbinsel beheimatetes Volk. Sie sprechen das zu den indogermanischen Sprachen gehörige Albanisch. Das geschlossene Siedlungsgebiet der Albaner umfasst Albanien, Kosovo und den nordwestlichen Teil Mazedoniens sowie einige kleinere Gebiete in den angrenzenden Ländern Serbien, Montenegro und Griechenland. Auf dem Balkan leben ungefähr 6 Millionen Albaner. In Albanien und im Kosovo sind sie mit einem Bevölkerungsanteil von jeweils deutlich über 90 Prozent die dominierende Nation. In Mazedonien stellen sie etwa 25 Prozent der Bevölkerung. Viele Emigranten bzw. ihre Nachkommen leben in der Diaspora: vor allem in Westeuropa, Nordamerika und in der Türkei. Die Albaner gehören traditionell verschiedenen Glaubensrichtungen an: dem sunnitischen Islam, der Albanisch-orthodoxen Kirche, der römisch-katholischen Kirche und dem Bektashi-Orden. Wie in allen vormals kommunistisch beherrschten Gebieten ist der Anteil der Konfessionslosen in der Bevölkerung sehr hoch.
Die Albaner stammen von in der Antike, zum Teil romanisierten, siedelnden Völkern in Südosteuropa ab. Von ihnen selbst und den Sprachwissenschaftlern wird die Verbindung der albanischen Sprache mit der illyrischen Sprache der Illyrer betont, die vom 2. Jahrtausend v. Chr. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. im Westen der Balkanhalbinsel ansässig waren. Die Bildung des albanischen Ethnos vollzog sich zwischen der Spätantike bis zum Frühmittelalter. Seit dem Spätmittelalter verbreiteten sich die Albaner in andere Gebiete auf dem Balkan (Kosovo, Mazedonien und Griechenland). Unter der osmanischen Herrschaft konvertierte ein Großteil der Albaner vom Christentum zum Islam.
1912 erlangte die Republik Albanien die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. Fast die Hälfte der Albaner lebt seitdem jenseits der Grenzen dieses Nationalstaats, da damals die Weltmächte nicht auf die Forderungen der Albaner eingingen. Durch die geringe Übereinstimmung des albanischen Siedlungsgebietes mit dem Territorium Albaniens gab und gibt es besonders mit den Serben und Mazedoniern ethnische Spannungen bzw. offene Konflikte. Dies führte in der jüngsten Vergangenheit zum Kosovokrieg und zur Ausrufung eines unabhängigen Staats Kosovo, der de facto ein zweiter albanischer Nationalstaat ist. In Mazedonien wurde 2001 das Rahmenabkommen von Ohrid unterzeichnet, welches mehr Rechte für die Albaner in Mazedonien vorsieht. Doch eine soziale Gleichstellung mit den Slawischen Mazedoniern ist bis heute nicht gelungen.
Ethnonyme
Für die Albaner haben sich historisch bedingt eine Reihe unterschiedlicher Selbst- und Fremdbezeichnungen herausgebildet. Manche dieser Namen stehen für das gesamte Volk, andere nur für Teile der Ethnie. Die Bedeutung mancher Namen hat sich im Laufe der Zeit auch verändert.
Der Name Albaner (lat. Albani, griech. Αλβανοί) war schon in der Antike gebräuchlich. Sie bezeichnete einen illyrischen Stamm, dessen Wohnsitze irgendwo nordöstlich von Dyrrachion lagen, also im heutigen Albanien.
Die heutige Bezeichnung 'Albaner' geht vom italienischen Albanesi aus, die sich bald in fast alle anderen europäischen Sprachen verbreitete. Dem im Deutschen heute veralteten Terminus Albanesen merkt man die italienische Herkunft noch an.
Mit Albanern nichts zu tun haben wohl die Albani genannten Bewohner des kaukasischen Albanien; ebenso wenig die Einwohner von Alba Longa bei Rom.
Die Selbstbezeichnung der Albaner ist seit der Neuzeit Shqiptarët. Diese ist etymologisch von shqipoj "aussprechen" herzuleiten. Wie in vielen anderen Beispielen, z.B. dem Namen der Slawen wird damit eine Grenze zwischen den Sprechern der eigenen Sprache und den übrigen Menschen gezogen. Nur eine Volksetymologie ist dagegen die Ableitung von alb. shqipe (Adler), die durch die Metapher "Adlersöhne" bekannt ist und Assoziationen mit Skanderbegs Adler auf der albanischen Fahne weckt. Wie im Deutschen wird die Bezeichnung Skipetaren auch in anderen Sprachen als Synonym für die Albaner übernommen. Allerdings hat im Südslawischen Šiptari im Gegensatz zu Albanci eine negative Konnotation.
Arbëresh (toskisch) oder Arbën (gegisch) waren im Mittelalter die Selbstbezeichnungen der Albaner, die während der Türkenzeit ungebräuchlich wurden. Heute werden nur mehr die Albaner in Süditalien, deren Vorfahren im 15. und 16. Jahrhundert eingewandert sind, Arbëresh genannt. Arbën/Arben ist heute bei den heutigen Albanern ein gebräuchlicher Vorname und als Ortsname lebt das alte Ethnonym als Arbanasi fort.
Arvaniten (griech. Αρβανίτες) war die griechische Bezeichnung für "Albaner". Die griechische Form des Ethnonyms ist die genaue Entsprechung des albanischen Arbën. Als Αρβανίταί tauchten die Albaner erstmals in schriftlichen Quellen auf.[1] Heute werden nur noch die Nachfahren, der im Mittelalter nach Griechenland eingewanderten Albaner als Arvaniten bezeichnet.
Das türkische Arnavutlar ist von Arbën bzw. Αρβανίταί abgeleitet. Im 18. Jahrhundert wurde das türkische Ethnonym auch von europäischen Autoren übernommen. So entstand die deutsche Bildung Arnauten als ein weiteres Synonym für Albaner. Im Westen wurde der Begriff häufig exklusiv für die muslimischen Albaner verwendet.
Seit dem 15. Jahrhundert kam im Westen für die Albaner der lateinische Name Epirotes (dt. Epiroten) auf. Wie in der Renaissance üblich suchte man nach einer antiken Parallele, und in den Albanern sah man die Nachfahren jener Völker, die in der antiken Landschaft Epirus gelebt hatten. Die Albaner wurden im westlichen Europa überhaupt erst an der Wende zur Neuzeit bekannt. Dies hing einerseits mit Skanderbeg dem Epirotarum princeps[2] zusammen, der durch seinen Abwehrkampf gegen die Türken gesamteuropäische Popularität erlangte, andererseits aber mit der Auswanderung zahlreicher Albaner nach Italien, die auf diese Weise ins Blickfeld der westlichen Völker gerieten.
Als Gegen bzw. Tosken werden jeweils die Sprecher eines der beiden albanischen Hauptdialekte bezeichnet.
Çamen (alb. Çamët, griech. Τσάμηδες) heißen jene Albaner die in Epirus südlich der Stadt Konispol leben bzw. gelebt haben. Die meisten Çamen sind während der Osmanenherrschaft zum Islam konvertiert. Aus ihren Siedlungsgebieten in Griechenland wurden sie teils unfreiwillig, teils mit Druck zwischen 1914 und 1945 fast alle vertrieben.
Die Begriffe Kosovo-Albaner oder Kosovaren (alb. Kosovarët) entstanden im Laufe des 20. Jahrhunderts aus politischen Gründen. Sie dienen zur Abgrenzung von jenen Albanern, die zur Staatsnation der Republik Albanien gehören. Für die in Mazedonien und Montenegro lebenden Albaner gibt es keine eigenen Bezeichnungen, sie nennen sich selber Shqiptarët ("Albaner").
Siedlungsgebiet
Das geschlossene albanische Siedlungsgebiet umfasst neben ganz Albanien auch fast den gesamten Kosovo. Nur in einem kleinen Gebiet ganz im Norden des Kosovo stellen die Serben die Bevölkerungsmehrheit. Am nordwestlichen Rand reicht das von Albanern bewohnte Terrain bis nach Montenegro hinein. Die Gemeinde Ulqin, das Städtchen Tuzi und die angrenzende Landschaft Malësia sind mehrheitlich albanisch besiedelt, desgleichen einige zu den Gemeinden Plav und Rožaje gehörige Orte. Im Osten reichen die albanischen Siedlungen bei Preševo und Bujanovac bis nach Serbien hinein. In Mazedonien wird das Gebiet nach Preševo, sowie im Westen des Landes (über Tetovo, Gostivar und Kičevo bis nach Struga) mehrheitlich von Albanern bewohnt. In Griechenland war die Küstenregion des Epirus südlich bis zum Fluss Acheron noch Anfang des 20. Jahrhunderts angestammtes Siedlungsgebiet der Çamen. Heute sind die Albaner dort, wegen Vertreibung durch die Griechen, nur mehr eine kleine Minderheit.
Sprache
- Vgl. Hauptartikel: Albanische Sprache
Das Albanische ist eine eigenständige Sprache der indoeuropäischen Sprachenfamilie. Wesentliche Bestandteile im Hinblick auf Wortschatz und grammatische Struktur sind zum einen das altbalkanische Substrat, zum anderen das griechische, v.a. jedoch das darauf folgende lateinische Superstrat.
Bald nachdem sich die Albaner zu Anfang des 11. Jahrhunderts n. Chr. aus ihrer Urheimat über ihr heutiges Sprachgebiet verbreiteten, entstanden die Urformen der beiden Hauptdialekte Gegisch und Toskisch, die beide in zahlreiche Unterdialekte zerfallen. Der Fluss Shkumbin bildet die Grenze der beiden Dialektzonen. Südlich davon wird Toskisch, im Norden Gegisch gesprochen.
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde Albanisch kaum geschrieben und unterrichtet, dies vor allem wegen der hohen Analphabetenrate, die aus der hohen Armutsrate ausgeht. Noch im 20. Jahrhundert war über 80 % der Bevölkerung Albaniens Analphabeten. Die Einführung als Schrift- und Schulsprache ist ein Ergebnis der Nationalbewegung im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Die Vereinheitlichung der geschriebenen Hochsprache war ein langwieriger Prozess, der mit einem gesamtalbanischen Rechtschreibkongress in Tirana 1972 und dem auf dieser Basis 1980 erschienen Wörterbuch[3] zu einem vorläufigen Abschluss gekommen war. Die Albaner im Kosovo, Montenegro und Mazedonien haben diese vor allem an den toskischen Formen orientierte Einheitsschriftsprache übernommen, sprechen im Alltag aber vorwiegend ihre gegischen Dialekte. In Albanien hat das Schulwesen entscheidend zur heute weiten Verbreitung der Hochsprache beigetragen.
Seit den politischen Veränderungen zu Beginn der 90er Jahre haben die Diskussionen um sprachliche Normen wieder zugenommen. Mittlerweile finden gegische Formen stärkere Berücksichtigung in der Hochsprache. Die intensiven Migrationsbewegungen innerhalb Albaniens, vor allem in den zentralen Ballungsraum Tirana-Durrës (Landflucht), und auch die vermehrte Nutzung moderner Medien, bewirken gegenwärtig einen raschen Rückgang der dialekten Unterschiede und der Zahl der Dialektsprecher überhaupt.
Volkstrachten
Toskische Trachten
Bei den männlichen Tosken trifft man auf Feierlichkeiten und folkloristischen Anlässen die Fustanella. Sie ist Hauptbestandteil der toskischen und somit südlichen Kultur Albaniens. Auch wird bei den Tosken der Plisi getragen, welcher bei ihnen eine Kegelform hat. Die traditionellen Kostüme variieren wenig nach Region.
Gegische Trachten
Die männlich-gegische Volkstracht wird von Qeleshe und Baumwoll-Hosen dominiert. Der Plisi ist auch sehr verbreitet, hier hat er die Form einer Halbkugel. Die weiblichen Volkstrachten sind sehr farbig. Typisch sind lange Röcke mit einer farbigen Schürze, sowie viele verschiedene Oberteile wie Hemder, Gilets, und andere. Oft tragen die Frauen, heute nur noch Landleute-Frauen, Kopftücher (vor allem bei den Orthodoxinnen und Musliminnen) und vor allem bei folkloristischen Anlässen und Feierlichkeiten kurze weiße Schleier.
Historische Entwicklung
Ethnogenese
Die Vorfahren des im Mittelalter entstandenen albanischen Volkes sind Angehörige der antiken nur zum Teil romanisierten Bevölkerung Südosteuropas. In Frage kommen dabei vor allem die Illyrer oder die Daker, weniger die Thraker, da letztere bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christus nahezu vollständig hellenisiert worden sind. In der albanischen Sprache finden sich aber viel weniger altgriechische als lateinische Wörter.
Die Hypothese der illyrischen Abstammung geht von einer im albanischen Hochland verbliebenen illyrischen Restbevölkerung aus, die dort die Umwälzungen der Völkerwanderungszeit überdauert hat. Sie stützt sich vor allem auf Ähnlichkeiten zwischen illyrischer und albanischer Sprache sowie die hohe Dichte altbalkanischer Toponyme in der fraglichen Region. Hinzu kommt die entsprechende Deutung einiger spärlicher Hinweise aus der antiken Literatur: Zum Beispiel werden bei Ptolemäus die illyrischen Albanoi und die Stadt Albanopolis genannt.[4]
Die Hypothese der dakischen Abstammung geht davon aus, dass die Vorfahren der Albaner aus dem Norden zugewandert sind und es sich bei ihnen um kaum romanisierte Daker handelt. Die wenigen Vertreter dieser Theorie begründen dies mit einigen sehr wenigen lexikalischer und grammatischer Gemeinsamkeiten der rumänischen und albanischen Sprache, die auf ein altbalkanisches Substrat zurückgehen.
Beim aktuellen Stand der Forschung kann keine der beiden Hypothesen als völlig bewiesen gelten und es ist fraglich, ob ein endgültiger Beweis je gelingen wird, da das aus der Antike überlieferte Material aus den alten balkanischen Sprachen sich auf wenige hundert Wörter beschränkt und auch das mittelalterliche Albanisch nicht geschrieben wurde, sondern nur mündlich überliefert wurde. Die wissenschaftliche Debatte zur Abstammung der Albaner wurde in den vergangenen Jahrzehnten häufig von aktuellen politischen Streitigkeiten überlagert und beeinflusst. In Albanien galt die These von der Siedlungskontinuität als unstrittig, während in Serbien und einigen anderen südosteuropäischen Ländern fast ausschließlich die Wanderungstheorie vertreten wird.
Zum ersten Mal erwähnen an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert die byzantinischen Historiographen Michael Attaliates und Anna Komnena einen Arbanitai bzw. Arber genannten Volkstamm.[5] Die Ethnogenese der Arbanitai hatte sich in den Jahrhunderten davor im westlichen Grenzbereich zwischen dem Bulgarischen und dem Byzantinischen Reich in den Gebirgsregionen an den Flüssen Mat und Drin vollzogen. Dieses Gebiet wurde lange von keinem der beiden Reiche wirklich beherrscht und bot so einer eigenständigen Kultur, die wirtschaftlich auf transhumanter Weidewirtschaft basierte, Entfaltungsmöglichkeiten. Von der slawischen Landnahme am Ende der Völkerwanderung war das nordalbanische Gebirgsland unberührt geblieben.
Seit dem 10. oder 11. Jahrhundert breiteten sich die Arbanitai (= Arvaniten oder Albaner) langsam in Richtung Adriaküste und ebenso nach Süden und Osten aus. Dabei wurden sowohl balkanromanische und auch slawische Elemente in die entstehende albanische Ethnie integriert und teilweise assimiliert. Im Norden des albanischen Siedlungsgebiets mit der Metropole Bar als kirchlichem Zentrum dominierte im Mittelalter der westliche Katholizismus, im Süden war die griechische Kirche (mit den Metropolen Dyrrachion und Ohrid) vorherrschend. 1198 werden die Albaner erstmals in slawischer Sprache in einer Urkunde des serbischen Fürsten Stefan Nemanja erwähnt.[6] 1190 konnte Progon, Archon von Kruja, seinen Amtsbezirk von den Byzantinern unabhängig machen. Das erste Mal begründete ein Albaner ein freilich nur kurzlebiges Fürstentum.
Spätmittelalter und Türkenzeit
Die Albaner haben im Mittelalter kein Reich begründen können, das ihr gesamtes Siedlungsgebiet oder auch nur wesentliche Teile davon umfasste. Es entstanden seit Ende des 13. Jahrhunderts eine Reihe kleinerer Fürstentümer unter albanischen Herrschern. Diese wurden aber mehr oder weniger stark von den benachbarten Mächten Epirus, Byzanz, Serbien, Venedig und Neapel, später auch von den Osmanen beeinflusst. Dies führte dazu, dass die Albaner schon vor der osmanischen Eroberung politisch, religiös und kulturell keine Einheit bildeten.
Das Fehlen einer eigenen mittelalterlichen Reichstradition sollte sich Jahrhunderte später bei der Herausbildung der modernen albanischen Nation bemerkbar machen. Die anderen südosteuropäischen Völker bezogen sich im 19. Jahrhundert bei der Bildung ihrer Nationen auf ihre mittelalterlichen Glanzzeiten. Dies stärkte nicht nur die nationale Identität von Serben, Griechen und Bulgaren, sondern lieferte den Politikern dieser Nationen auch die Begründung, mit der sie die albanisch bewohnten Gebiete für ihre expandierenden Staaten beanspruchten.
Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts expandierten die Osmanen in die albanischen Länder. Nach einem Jahrhundert wechselvoller Kriege, unter denen insbesondere die erfolgreichen Abwehrkämpfe des Fürsten Skanderbeg mit seiner Liga von Lezha, die historische Erinnerung der Albaner entscheidend geprägt haben, herrschten nach dem Fall von Shkodra (1479) die Türken mehr als 400 Jahre über Albanien und die angrenzenden Länder.
In mehreren Wellen und regional unterschiedlich ausgeprägt, vollzog sich in den folgenden drei Jahrhunderten die Konversion der meisten Albaner vom Christentum zum Islam. Dies ging mit einem tiefgreifenden kultrellen Wandel einher; mehr noch als die mehrheitlich christlichen Nachbarvölker sind die Albaner daher von der Kultur des Orients beeinflusst worden.
Die Entstehung der modernen albanischen Nation
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begannen einzelne Intellektuelle, beeinflusst von westeuropäischem Denken über Kultur und Nation, an der Schaffung einer einheitlichen albanischen Schriftsprache zu arbeiten und die ersten Werke der modernen albanischen Literatur zu schaffen. In den folgenden Jahrzehnten entstanden sowohl in den albanischen Ländern als auch in den Zentren der Emigranten (Konstantinopel, Bukarest, Boston u.a.) albanische Kulturvereinigungen; manche von ihnen gaben eigene Zeitungen heraus. Bedeutend waren z.B. die 1879 begründete der Istanbuler Gesellschaft für den Druck albanischen Schrifttums (alb.: Shoqëria e të shtypurve shkronja shqip), der Kulturverein Bashkimi in Shkodra und die Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Vereinigung Vatra in Boston. 1908 einigten sich Abgesandte aus allen albanischen Ländern und aus den Zentren der Diaspora während eines Kongresses in Monastir auf die ausschließliche Benutzung des lateinischen Alphabets mit einigen Sonderzeichen. Dies war eine wichtige Etappe bei der Schaffung einer gemeinsamen Schriftsprache.
Die drohende Aufteilung auf dem Balkan noch existierenden osmanischen Provinzen unter die schon bestehenden Nationalstaaten in Südosteuropa wie Griechenland, Serbien, Bulgarien und Montenegro, war 1878 der Auslöser der ersten politisch motivierten Nationalbewegung unter den Albanern. Die im gleichen Jahr gegründete Liga von Prizren wurde im Wesentlichen von reichen albanischen Grundbesitzern sowie muslimischen und katholischen Geistlichen getragen. Wesentliche Punkte des politischen Programm der Liga waren der Verbleib des gesamten Siedlungsgebiet der Albaner beim Osmanischen Reich, die Gründung einer autonomen albanischen Provinz mit eigener Steuerverwaltung, Gleichstellung der Religionen und Errichtung eines albanischsprachigen Schulwesens. Nachdem die Liga nicht zuletzt durch bewaffneten Widerstand dabei geholfen hatte, die weitere Expansion der benachbarten Balkanstaaten einzudämmen, wurde sie von der osmanischen Zentralmacht 1881 gewaltsam aufgelöst. Die innen- und kulturpolitischen Forderungen der Liga blieben bis Anfang des 20. Jahrhunderts unerfüllt. Nicht zuletzt deshalb entschlossen sich damals die Nationalisten der zweiten Generation für die Errichtung eines albanischen Nationalstaats zu kämpfen.
Sowohl die kulturelle als auch die politische Nationalbewegung hatte das gesamte albanische Siedlungsgebiet erfasst und zumindest die Angehörigen der oberen sozialen Schichten (Grundbesitzer, wohlhabende Stadtbürger, Kleriker) fühlten sich als Mitglieder einer gemeinsamen Nation, gleichviel ob sie in Shkodra, Prizren, Dibra, Korça oder Ioannina lebten. Daran hat die Aufteilung der albanisch besiedelten Gebiete 1913 (außer zum neuen Albanien kamen große Gebiete an Serbien, Griechenland und Montenegro) nichts ändern können. Vor allem kulturell verstehen sich die Albaner in Albanien, Kosovo und den angrenzenden Gebieten bis heute als eine Nation. Das einigende Band war in den Zeiten geschlossener Grenzen, die gemeinsame Sprache und Literatur. So waren auch die Kosovaren in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg an der Kodifizierung der modernen albanischen Schriftsprache beteiligt.
Die albanische Diaspora
Die albanische Emigration im Laufe der Zeit Zeitraum Zielgebiete 13. bis 15. Jahrhundert Mittel- und Südgriechenland 15. und 16. Jahrhundert Süditalien und Sizilien 18. Jahrhundert Arbanasi in Dalmatien 1850-1912 Konstantinopel, Bukarest, Constanţa,
Triest, Sofia, seit 1880 USA1918-1939 USA, Türkei 1945-1965 USA, Türkei 1966-1989 innerhalb Jugoslawiens: Slowenien,
Kroatien, Belgrad u. Vojevodina.
Deutschland, Österreich u. Schweiz.seit 1990 Griechenland, Italien, Türkei
USA, Großbritannien
Deutschland, Österreich, SchweizDie albanischen Länder waren und sind wegen ihrer Armut seit vielen Jahrhunderten klassische Auswanderungsgebiete. Daneben waren oft auch religiöse und politische Unterdrückung Gründe für die albanische Emigration. Beginnend im 13. Jahrhundert haben zu allen Zeiten größere Gruppen von Albanern ihr angestammtes Siedlungsgebiet verlassen und sich anderswo angesiedelt. Die Auswanderer sind heute in sehr unterschiedlichem Maß mit dem albanischen Volk verbunden. Dies reicht graduell von einem über Jahrhunderte bewahrten ethnischen Bewusstsein inklusive der Benutzung und Weitergabe der albanischen Sprache bis hin zur völligen Assimilation, die sich mehr oder weniger schnell vollzogen hat.
Die Arvaniten in Griechenland
- Vgl. den Hauptartikel Arvaniten
Im 13. Jahrhundert kamen die ersten Albaner auf Einladung lokaler Potentaten nach Griechenland. Sie waren als Bauern ebenso gefragt wie als Söldner für die Truppen des Herzogs von Athen, des Despoten von Morea und anderer Fürsten. Aber auch in eigener Regie ließen sich albanische Stämme in den durch die ständigen Kriege nur noch dünn besiedelten Regionen Thessalien, Böotien, Attika, auf der Peloponnes und auf einigen Ägäisinseln nieder. Sie siedelten dort in eigenen Dörfern. Der Zustrom hielt bis ins 15. Jahrhundert hinein an. Die orthodoxen Tosken, die sich in Mittel- und Südgriechenland angesiedelt hatten, verloren schon bald den Kontakt zu ihren Ursprungsgebieten. Sie lebten inmitten der Griechen. In ihren Dörfern sprachen sie bis ins 20. Jahrhundert hinein albanische Dialekte, die freilich im Laufe der Zeit immer mehr griechische Elemente aufnahmen. Ein Teil der Arvaniten floh Ende des 15. Jahrhunderts vor den Türken nach Süditalien und verstärkte die dort entstandenen Albanergemeinden.
Die Arvaniten nahmen seit dem 18. Jahrhundert an der Herausbildung der modernen griechischen Nation und am Befreiungskampf gegen die Türken aktiv Anteil. Ihre orthodox-christliche Identität ging wie auch bei den Griechen in ein modernes Nationalbewusstsein über. Seit der Gründung des griechischen Staats waren die arvanitischen Dialekte wenig angesehen und im Laufe der Zeit wechselten die meisten Arvaniten zur griechischen Sprache. Dieser Prozess beschleunigte sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch Landflucht und Urbanisierung. Heute sind nur noch Reste des Arvanitischen erhalten. Vor allem in der Folklore werden noch alte Traditionen gepflegt. Die Arvaniten, über deren Zahl sich keine sicherere Aussage machen lässt, betrachten sich als Teil der griechischen Nation.
Die Arbëresh in Italien
- Vgl. den Hauptartikel Arbëresh
Die Arbëresh sind Nachkommen toskischer Emigranten, die im 15. und 16. Jahrhundert vor den muslimischen Türken nach Süditalien geflohen sind. Sie kamen vor allem aus Epirus und waren also orthodoxe Tosken. Der König von Neapel siedelte die neuen Untertanen in Kalabrien, Apulien und auf Sizilien vornehmlich in eigenen Dörfern an, wo sie auch eigene Kirchen hatten, in denen der östliche Ritus gepflegt wurde. Vor allem die anderen religiösen Traditionen haben dazu geführt, dass die sprachliche und ethnische albanische Identität im italienischen Umfeld erhalten geblieben ist. Gleichwohl haben sich im Laufe der Jahrhunderte viele Arbëresh assimiliert. Gegenwärtig gibt es noch etwa 80.000 von ihnen.
Arbanasi in Dalmatien
Im 18. Jahrhundert wanderten einige hundert gegische Katholiken aus der Gegend von Bar ins venezianische Dalmatien ein, weil zu dieser Zeit die Unterdrückung der Katholiken im Pashaluk Shkodra zunahm. Der Provveditore wies den albanischen Flüchtlingen Siedlungsboden in der Nähe von Zadar zu, wo sie ein nach ihm benanntes Dorf Borgo Erizzo gründeten. Der später nach seinen Bewohnern Arbanasi genannte Ort ist mittlerweile ein Stadtteil Zadar. Die Bevölkerung spricht mittlerweile überwiegend kroatisch.
Albanische Mobilität im Osmanischen Reich
Die Mehrheit der Albaner sind, nachdem ihre Siedlungsgebiete Teil des Osmanischen Reiches geworden waren, in den folgenden Jahrhunderten zum Islam übergetreten. Als Angehörige der herrschenden Religion boten sich manchen von ihnen innerhalb des Reiches vielfältige Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten im Heer, in der Verwaltung und in den religiösen Institutionen. Im Rahmen ihrer Tätigkeiten kamen sie in verschiedene Provinzen und in größerer Zahl auch in die Hauptstadt Konstantinopel. Lange Zeit assimilierten sie sich dort schnell an die türkischsprachige Umgebung. Viele von denen, die erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Albanien gekommen waren, bewahrten sich im Zeitalter des Nationalismus ihr ethnisches albanisches Bewusstsein. Ein Teil wurde in der albanischen Nationalbewegung aktiv. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten tausende Albaner in Konstantinopel; bedeutende Albanergemeinden gab es auch in Alexandria, Smyrna und Thessaloniki.
Bis ins 18. Jahrhundert hinein haben sich größere Gruppen von Albanern weitab von ihren angestammten Siedlungsgebieten in anderen Provinzen des Osmanischen Reichs niedergelassen. Albanische Dörfer entstanden in der Dobrudscha, in Thrakien, in Anatolien und sogar in der südlichen Ukraine. Die während der Osmanenzeit hier und dort entstandenen albanischen Gemeinden sind heute weitgehend an ihre Umgebung assimiliert.
Die Emigration zur Zeit der albanischen Nationalbewegung (1878-1912)
Im 19. Jahrhundert verließen Albaner ihre osmanisch beherrschte Heimat aus politischen Gründen, z.B weil sie wegen der Beteiligung an verbotenen nationalen Aktivitäten mit Gefängnis bedroht wurden. Einige hundert bis einige Tausend Mitglieder zählende Emigrantengemeinden entstanden in den rumänischen Städten Bukarest und Constanţa, nach der bulgarischen Unabhängigkeit auch in Sofia. Viele blieben auch nach 1912 in Rumänien oder Bulgarien. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind sie durch Assimilation und Weiterwanderung nach Amerika verschwunden.
Emigrationsziele einer größeren Zahl katholischer Albaner waren im 19. Jahrhundert Italien und Österreich-Ungarn. In Triest bildete sich eine größere albanische Gemeinde; auch sie ist in der Zwischenkriegszeit schnell assimiliert worden.
Ende des 19. Jahrhunderts begann die albanische Emigration in die USA. Zu Beginn wanderten zumeist orthodoxe Tosken in die Neue Welt aus. Sie ließen sich vor allem in Boston und New York nieder. Die meisten dieser frühen Einwanderer waren Analphabeten. Es gab aber auch eine kleine Gruppe Intellektueller, die sich intensiv für die muttersprachliche Bildung unter ihren Landsleuten engagierten. Die erfolgreiche Alphabetisierung - 1919 konnte mehr als ein Drittel der bis dahin 40.000 Einwanderer lesen und schreiben - war die Voraussetzung dafür, dass sich viele Emigranten kulturell und politisch für die albanische Nationalbewegung engagierten. Bald nach der Jahrhundertwende wurden die ersten Kultur- und Hilfsvereine gegründet. Seit 1906 bzw. 1907 erschienen die albanischsprachigen Zeitungen Kombi (Nation) und Djelli (Sonne). Auch die ersten Anfänge der orthodoxen albanischen Nationalkirche unter Fan Noli entstanden in den Vereinigten Staaten. Albanische Emigranten aus den USA nahmen 1908 am Kongress von Monastir teil. Im April 1912 wurde albanisch-amerikanische Dachverband Vatra gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg waren in den USA lebende albanische Intellektuelle eine wichtige Lobby-Gruppe für die nationale Sache. Sie intervenierten erfolgreich bei Präsident Woodrow Wilson und dieser setzte sich auf der Pariser Friedenskonferenz für die Wiederherstellung des albanischen Staates ein.
Emigration zwischen den Weltkriegen
Nachdem große Teile des albanischen Siedlungsgebiets 1912 infolge des Ersten Balkankriegs zu Serbien und zu Griechenland gekommen waren, übten die neuen Machthaber Druck auf die albanische Bevölkerung aus, das Land zu verlassen. Viele gingen nach Albanien, jeweils einige Tausend Kosovaren und Çamen emigrierten zwischen den Weltkriegen aber in die Türkei.
Von 1919 bis 1924 - dann begrenzte die US-Regierung die Zuwanderung - kamen 20-30 Tausend Albaner in die Vereinigten Staaten. Unter ihnen waren nun auch viele Gegen, Katholiken und Muslime. Neben wirtschaftlichen Gründen, spielte bei den Kosovaren auch die Unterdrückung durch die serbischen Eroberer eine Rolle. Unter den wenigen Emigranten der 30er Jahre waren einige, die wegen ihrer Gegnerschaft zum Regime Ahmet Zogus die Heimat verlassen mussten. Bis in die 40er Jahre blieben die Albaner in Amerika eng mit ihrem Herkunftsland verbunden. Ihr politisches und kulturelles Engagement bezog sich fast immer auf Albanien und innerhalb der jungen Diaspora-Gemeinde wurde fast nur Albanisch gesprochen.
Emigration 1944-1989
Unmittelbar nach ihrer Machtübernahme begannen die Kommunisten Albaniens, vor allem die Angehörigen der alten intellektuellen und religiösen Eliten zu verfolgen. In den ersten Jahren nach dem Krieg konnten noch einige Tausend Gegner der Kommunisten das Land verlassen. Die meisten gingen in die USA, einige nach Italien, darunter auch Kollaborateure der italienischen Faschisten. Seit 1948 waren alle Grenzen geschlossen und scharf bewacht; Auswanderung war kaum mehr möglich.
Nach dem Zweiten Weltkrieg assimilierten sich die Albaner in Amerika mehr und mehr. Die Verbindungen zu ihren nun kommunistisch gewordenen Herkunftsländern waren weitgehend abgerissen. Hauptsprache in den Emigrantenfamilien war nun Englisch. Selbst im Gottesdienst der albanisch-orthodoxen Gemeinden trat das Englische neben das Albanische. Die Kinder und Enkel der Auswanderer beherrschten Albanisch oft nicht mehr. Albanischstämmige Amerikaner engagierten sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch in der amerikanischen Politik.
Im Kosovo wurden die Albaner weiterhin von den jugoslawischen Behörden unterdrückt. Zehntausende muslimische Albaner wanderten deshalb bis Mitte der 60er Jahre in die Türkei aus, die in jener Zeit als einziges Land Emigranten aus dem Kosovo aufnahm.
In den 70er Jahren waren die Kosovo-Albaner überproportional stark an der jugoslawischen Gastarbeiter-Migration in die Bundesrepublik Deutschland, die Schweiz und nach Österreich beteiligt. Etwa zur gleichen Zeit nahm auch die innerjugoslawische Migration zu. Kosovaren und Albaner aus Mazedonien siedelten sich in bis in die 80er Jahre hinein in den slowenischen und kroatischen Industriezentren und im Großraum Belgrad an.
Die albanische Emigration seit 1990
Der Fall des kommunistischen Regimes in Albanien, die desolate Wirtschaftslage in Albanien, im Kosovo und in Mazedonien und nicht zuletzt der in einen Krieg mündende Kosovo-Konflikt haben zur größten Auswanderungswelle in der Geschichte des albanischen Volkes geführt. Es handelt sich um die größte Wanderungsbewegung in Europa seit den Vertreibungen der 1940er Jahre. Sie hat sowohl in den Herkunftsgebieten, als auch in den wichtigsten Aufnahmeländern Griechenland und Italien nachhaltige Spuren hinterlassen.
Von 1989 bis 2001 haben rund 800.000 Menschen Albanien verlassen. 1991/92 und 1997 waren aufgrund ökonomischer und politischer Krisen Jahre, in denen die Massenflucht nach Italien oder Griechenland ihre Höhepunkte erreichte. Obwohl danach Tausende in die Heimat zurückgeschickt wurden, haben sich bis 2001 über 440.000 Albaner in Griechenland angesiedelt.[7] Dort stellen die Albaner 60% aller Einwanderer. In der rasch wachsenden griechischen Wirtschaft übernahmen die Albaner vorwiegend die schlecht bezahlte Arbeit in der Landwirtschaft und im Bauwesen, für die sich keine einheimischen Arbeiter mehr fanden. Nach Italien sind seit 1990 etwa 350.000 Albaner eingewandert.[8] Mittlerweile ist in Italien auch ein dichtes Netz albanischer Migrantenvereine entstanden.[9] Auch die Türkei ist seit 1990 Zielland von Arbeitsmigranten aus Albanien.
Seit Ende der 80er Jahre haben über 400.000[10] Albaner das Kosovo aus ökonomischen und politischen Gründen dauerhaft verlassen. Während des Kosovo-Krieges flohen hunderttausende Kosovaren außer Landes; die meisten von ihnen sind inzwischen nach Hause zurückgekehrt. Ein wichtiges Zielland der permanenten kosovarischen Auswanderung ist seit Jahrzehnten die Schweiz. Dort lebten im Jahr 2000 rund 95.000 Albaner.[11] Größere albanische Diasporagemeinschaften gibt es auch in Deutschland, Österreich[12] und Großbritannien. Im Jahr 2000 wurden in den USA 113.661 Personen albanischer Abstammung in den USA gezählt.[13] Auch die klassischen Einwanderungsländer Kanada und Australien waren in den vergangenen beiden Jahrzehnten Ziele albanischer Migranten.[14] Die englischsprachigen Länder lassen seit dem Kosovokrieg jährlich eine begrenzte Zahl Albaner legal einwandern. Insgesamt ist die albanische Emigration in den vergangenen Jahren aber zurückgegangen. Hauptgründe dafür sind einerseits die ökonomische Stabiliserung in den Herkunftsländern und die stärkere Abschottung der wichtigsten Zuwanderungsländer im Schengen-Raum. Überdies hat ein Großteil der jungen und emigrationswilligen Bevölkerung Albanien und Kosovo schon längst verlassen; dadurch ist der Auswanderungsdruck gesunken.
Literatur
- Peter Bartl: Albanien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Regensburg/München 1995.
- Thede Kahl, Izer Maksuti, Albert Ramaj (Hrsg.): Die Albaner in der Republik Makedonien. Fakten, Analysen, Meinungen zur interethnischen Koexistenz. Wiener Osteuropa-Studien 23, Wien.
- Frank Kressing u. Karl Kaser (Hrsg.): Albania. A country in transition. Aspects of changing identities in a South-East European country. Baden-Baden 2002 (= Schriften des Zentrum für Europäische Integrationsforschung. 51). ISBN 3-7890-7670-8
- Skender Anamali: Die Albaner, Nachkommen der Illyrer. In: Albanien - Schätze aus dem Land der Skipetaren, hrsg. v. Arne Eggebrecht u.a. Mainz 1988. S. 148-155.
- Georg Stadtmüller: Forschungen zur albanischen Frühgeschichte. (= Albanische Forschungen. 2). Wiesbaden 1966.
- Miranda Vickers: The Albanians. A Modern History. London/New York 1995.
- Peter Jordan/Karl Kaser u.a. (Hrsg.): Albanien. Geographie - Historische Anthropologie - Geschichte - Kultur - Postkommunistische Transformation. (= Österreichische Osthefte, Sonderband 17) Frankfurt am Main u.a. 2003. ISBN 3-631-39416-0 (mit einem Beitrag über Bevölkerungsentwicklung in Albanien seit 1990)
- A.C. Danopoulos u. C.P. Danopoulos: Albanian Migration into Greece. The Economic, Sociological, and Security Implications. In: Mediterranean Quarterly 15(2004), S. 100-114.
Weblinks
- Joachim Röhm: Die albanische Sprache und ihre Herkunft.
- Konrad Clewing: Albanischsprachige und Albaner in Griechenland sowie Griechen in Albanien, in: „pogrom - bedrohte völker“, Heft 2/2001
- Jane Jurgens: Albanian Americans. Auf den Seiten von www.everyculture.com
- Calogero Carletto et. al.: Internal Mobility and International Migration in Albania. (2004)
- UN-Instraw: Albanian Migration to Greece.
- Die ursprünglichen Wohnsitze der Albaner auf der Balkanhalbinsel (PDF)
- R. King & J. Vullnetari: Migration and Development in Albania. (2003)
- Z. Vathi & R. Black: Migration and Poverty Reduction in Kosovo. (2007)
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. dazu im Abschnitt Ethnogenese.
- ↑ Marinus Barletius: Historia de vita et gestis Scanderbegi Epirotarum principis. Romae 1510.
- ↑ Akademia e Shkencave e RPS të Shqipërisë, Instituti i Gjuhësisë dhe i Letërsisë: Fjalor i gjuhës së sotme shqipe. Tirana 1980.
- ↑ Ptolemäus, Geographia III,20
- ↑ Michaelis Attaliotae Historia, hrsg. v. August Immanuel Bekker. (= Corpus scriptorum historiae Byzantinae. 47). Bonn 1853
Anna Comnena: Alexias, übersetzt u. hrsg. v. Diether Roderich Reinsch. Berlin 2001. ISBN 3-11-017195-3. - ↑ Franz Miklosich: Monumenta Serbica spectantia historiam Serbiae, Bosnae, Ragusii. Wien 1858, S. 32.
- ↑ Data on imm igrants in Greece, from Census 2001 Dabei sind aber Albaner mit doppelter Staatsbürgerschaft nicht miteingerechnet, vgl. dazu auf: www.albanien.ch, News vom 29.November 2006.
- ↑ Istituto nazionale di statistica: La popolazione straniera residente in Italia
- ↑ z.B.: Associazione Culturale Italo-Albanese Vatra, Shoqata Shqiptare DEA Pisa, Unione degli Studenti Albanesi di Bologna.
- ↑ http://www.focus.de/politik/ausland/kosovo-ende-der-geduld_aid_169033.html
- ↑ Eidgenössiche Volkszählung 2000: Sprachenlandschaft in der Schweiz
- ↑ Die österreichische Bevölkerung 2001 nach Umgangssprache, Staatsangehörigkeit und Geburtsland
Rinia - Albanischer Studentenverein in Österreich - ↑ 2000 US Census
- ↑ Australische Volkszählung 2001
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