SkypeOut

SkypeOut
Skype
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Basisdaten
Entwickler: Skype Technologies (Eigentümer ist eBay)
Aktuelle Version: 4.0.0.226 (Windows);
2.7.0.330 (Mac OS X);
2.0.0.72 (Linux);
2.2 (Pocket PC);
1.0.2 (iPhone/iPod Touch OS)
(22. April 2009;
15. Mai 2008;
3. April 2008;
19. Dezember 2006;
06. April 2009)
Betriebssystem: Microsoft Windows, Mac OS X, Linux, Pocket PC, Symbian OS, PSP, iPhone OS
Kategorie: VoIP, IM, P2P
Lizenz: proprietär
Deutschsprachig: ja
skype.de

Skype ist eine unentgeltlich erhältliche VoIP-Software mit Instant Messaging-Funktion, Dateiübertragung und Videotelefonie, die ein proprietäres Protokoll verwendet.

Sie ermöglicht das kostenlose Telefonieren zwischen Skype-Kunden via Internet sowie das gebührenpflichtige Telefonieren ins Festnetz und zu Mobiltelefonen (SkypeOut). Internettelefonate mit Kunden anderer Anbieter sind nicht möglich. Der ebenfalls gebührenpflichtige Dienst SkypeIn ermöglicht es, auch Anrufe aus dem herkömmlichen Telefonnetz entgegenzunehmen. In der aktuellen Windows-Version sind Konferenzschaltungen mit bis zu 25 Gesprächsteilnehmern möglich.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

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Die Software arbeitet hinter den meisten Firewalls und NAT-Routern problemlos, da für die Kommunikation unter anderem eine Variante des STUN-Protokolls zur Verbindung verwendet wird.[1] Darüber hinaus kann Skype die TCP-Ports 80 und 443 zum Verbindungsaufbau verwenden, welche normalerweise für das Surfen im World Wide Web Verwendung finden und deshalb in fast allen Fällen freigeschaltet sind.

Die Sprachqualität von Skype ist aufgrund der Verwendung neuer Codecs (Kompressionsalgorithmen) größtenteils besser als bei herkömmlichen Telefongesprächen. Verwendet werden derzeit SVOPC (16 kHz), AMR-WB (16 kHz), G.729 (8 kHz), G.711, früher auch ISAC und ILBC.

Skype arbeitet dabei mit jeder Standard-Headset- oder Mikrofon-Lautsprecher-Konfiguration – es wird das im Betriebssystem eingebundene Gerät erkannt.

Bei Verbindungen von PC zu PC sorgt laut Skype die Verschlüsselung mit AES-256 für die Privatsphäre, die Schlüssel würden mit 1.536 bis 2.048 Bit RSA übertragen.[2] Da es sich aber um ein Closed-Source-Programm handelt, können diese Angaben nicht von jedermann überprüft werden. Sie sind jedoch durch eine von Skype beauftragte Security Evaluation des renommierten Kryptologieexperten Tom Berson am 18. Oktober 2005 bestätigt worden.[3] Kritik äußerte dagegen der Entwickler von PGP, Phil Zimmermann, im Zusammenhang zu Plänen für eine eigene VoIP-Software, Zfone.[4]

Da Skypes VoIP-Protokoll proprietär ist, kann es nur mit der originalen Skype-Software genutzt werden. Über das Skype-API ist es auch für externe Programme möglich, auf die Funktionalitäten des Skype-Clients und Teile des Netzwerkes zuzugreifen. Dies wird u. a. vom SAM-Anrufbeantworter genutzt. Neben dem Telefonieren ist der Haupteinsatz von Skype das Instant Messaging, wobei auch Chats mit mehreren Teilnehmern möglich sind, sowie das Übertragen von Dateien. Weiterhin existieren z. B. Skype-Plug-ins für Adium, Miranda IM und Trillian, welche die gemeinsame Nutzung von Skype mit anderen Protokollen in einem einzigen Instant Messenger ermöglichen. Hierbei muss allerdings das Skype-Hauptprogramm im Hintergrund laufen, da die Kommunikationsprotokolle nicht bekannt sind.

Die Struktur von Skype ist im Rahmen des P2P-Netzes (FastTrack) teilweise dezentral, beispielsweise das Telefonbuch. Die Authentifizierung und das Abrechnen hingegen erfolgen über einen zentralen Rechner. Ebenso werden Verbindungen von PC zu PC teilweise über andere Skype-Teilnehmer („Super-Nodes“)[5][6] weitergeleitet, während die Gespräche ins Festnetz über speziell dafür vorgesehene Rechner abgewickelt werden. Bei Telefongesprächen in das Fest- oder Mobilfunknetz besteht nicht die Möglichkeit, die SIP-Dienste anderer Provider zu nutzen. Dies ist nur über die SkypeOut-Funktion möglich.

Skype kann auch von einem Wechseldatenträger, wie beispielsweise einem USB-Stick, betrieben werden.[7]

Kauf durch eBay

Im September 2005 kaufte eBay Skype für bis zu 3,3 Milliarden US-Dollar, davon wurden 2,6 Milliarden US-Dollar sofort gezahlt, der Rest als Aktien, verteilt auf die Jahre 2008 und 2009. Für die weiteren Zahlungen müssen allerdings bestimmte finanzielle Ziele erreicht werden.[8]

Am 18. April 2008 gab eBay bekannt, dass man über den Verkauf von Skype nachdenke. [9]

Versionsunterschiede

Skype verfolgte bis einschließlich Ende 2007 eine Versionierungs-Politik in kleinen Schritten mit vielen Versionen, meist erschien alle zwei Wochen donnerstags eine neue Version. Seit Ende 2007 jedoch scheint eine neue Strategie mit viel längeren Zyklen verfolgt zu werden.

Windows

Die erste Version in der 0.9er Reihe erschien am 29. August 2003 und wurde ca. 1 Jahr als öffentliche Beta-Version weiterentwickelt, bis am 27. Juli 2004 die Final Version 1.0 freigegeben wurde, welche neben den Basisfunktionen auch schon den kostenpflichtigen Dienst SkypeOut nutzen konnte.

Seit Version 1.2 (23. März 2005) bietet Skype auch einen Anrufbeantworter (Voicemail) (seit Version 1.3 kann man als Nutzer des Skype-Anrufbeantworters jedem anderen Nutzer eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, auch wenn dieser selbst keinen Skype-Anrufbeantworter nutzt) sowie den Dienst SkypeIn kostenpflichtig an. Bei SkypeIn wird dem Nutzer eine Festnetznummer zugeteilt, über die er via Skype erreichbar ist.

Seit Version 1.4 (28. September 2005) ist die Funktion „Anrufweiterleitung“ implementiert, die es erlaubt, via Skype eingehende Gespräche an andere Skype-Benutzerkonten oder ins normale Festnetz weiterzuleiten.

Mit der Version 2.0 (5. Januar 2006) wurde eine Funktion zur Videotelefonie in die Anwendung integriert. Die maximale Auflösung beträgt 640×480 Pixel bei 25 Bildern pro Sekunde, sofern ein Rechner mit zwei Prozessorkernen („Dual Core“) in Verbindung mit einer geeigneten Webcam eines bestimmten Herstellers verwendet wird.[10][11] Bei Windows NT wird DirectX 9.0 für Videoanrufe benötigt.

Version 2.5 (3. Mai 2006) führt u. a. Skypecasts (eine Art VoIP-Diskussionsgruppe), SMS, eine Integration der Outlook-Kontakte und neue Bezahlmöglichkeiten (direkte Bezahlung von SkypeOut aus der Software heraus) ein.[12] Skypecast wurde wieder stillgelegt. Näheres s.u.

Seit der Beta-Version 3.0.0.106 (8. November 2006) werden unter anderem öffentliche Chats unterstützt, mit deren Hilfe jeder Nutzer einen öffentlichen Chatraum erstellen kann, welcher jedoch weiterhin per P2P funktioniert. Außerdem wurde ein Add-on-Manager in die Software integriert, wodurch nun nicht mehr jedes Add-on extra installiert zu werden braucht.

Die Version 3.5 (13. Juni 2007) erlaubt nachträgliche Korrekturen von bereits abgesandten Chat-Nachrichten.

Die am 15. November 2007 für Windows veröffentlichte Version 3.6 bietet die Möglichkeit, eine höhere Video-Qualität (VGA-Auflösung mit 640×480 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde) zu erreichen. Dies wird derzeit ausschließlich Nutzern von Mehrkernprozessor-Computern und der Logitech-Webcam-Generation mit der Funktion High Quality Video ermöglicht.[13]

Die Version 4.0, erschienen am 3. Februar 2009, hat insbesondere einige Bugfixes, eine überarbeitete Benutzeroberfläche und ein deutlich größeres Videofenster als dessen Vorgänger. Ein neu integrierter Bandbreiten-Manager soll für fehlerfreiere Übertragungen sorgen.[14]

Linux

Version 1.0 (18. März 2005) führte Unterstützung für SkypeIn und den Anrufbeantworter ein. Seit der Version 2.0.0.63 wird auch Videotelefonie unterstützt.

Mac OS X

Seit 2005 wird auch Mac OS X unterstützt. Die aktuelle Skype-Version setzt mindestens OS X 10.3.9 „Panther“ und einen G4-Prozessor mit 800 MHz voraus.

Verbreitung

Skype ist für Microsoft Windows, Mac OS X, Linux und Pocket PC verfügbar. Für Windows ist es offiziell erst ab Windows 2000 verfügbar, die Nutzung unter Windows ME und Windows 98 SE ist jedoch möglich.

Laut Anzeige im Client sind inzwischen mehr als 16 Millionen Benutzer „online“, d. h. über Skype erreichbar (Tagesspitzenwert). Laut der offiziellen Skype-Internetseite wurden bereits etwa 26 Milliarden Minuten vermittelt (Stand: 26. März 2006) und die verschiedenen Versionen über 734 Millionen mal heruntergeladen (Stand: 6. November 2007). Das bedeutet, dass im Durchschnitt mehr als 20.000 Gespräche gleichzeitig über Skype abgewickelt werden.[15]

Skype-Hardware

Verschiedene Hersteller vertreiben Hardwareprodukte, die für VoIP-Einsatz mit Skype entwickelt wurden. Dabei handelt es sich zumeist um Schnurlostelefone, deren Basisstation zum einen an das analoge Telefonnetz (PSTN) angeschlossen werden, zum anderen aber auch eine Schnittstelle (in der Regel USB) zur Verbindung mit einem PC bereitstellen. Vom Mobilteil aus können Gespräche in beiden Netzen geführt werden. Eine Stand-Alone-Nutzung, die eine Vermittlung von Gesprächen ins Skype-Netz ermöglicht, ohne dass ein zusätzlicher Rechner mit laufender Skype-Applikation angeschlossen sein muss, ist auch möglich.

Für das kabellose und rechnerfreie Telefonieren werden seit Herbst 2006 von Skype Technologies lizenzierte Mobiltelefon-ähnliche Endgeräte unter der Bezeichnung „Wi-Fi Phone“ angeboten, in denen Skype-Software integriert ist und die sich unmittelbar an WLANs anmelden können. Während freie und passwortgeschützte offene Funknetze wie Hot Spots oder private Netze genutzt werden können, können solche Netze, für deren Zugang eine Anmeldung in einem Browserformular nötig ist (wie z. B. viele Universitätsfunknetzwerke), mit Wi-Fi-Telefonen nicht genutzt werden. Das vom Telefon abgefragte Passwort bezieht sich nur auf die eventuell vorhandene WEP/WPA-Verschlüsselung.

Skype auf dem Mobiltelefon

Anfang 2006 schlossen sich 15 große Mobilfunkanbieter aus Europa und Asien zusammen, um gemeinsam gegen „Instant-Messaging Services“ wie Skype in Mobilfunknetzen vorzugehen und einen eigenen Instant-Messaging Service auf Basis des IMPS zu erstellen.[16] Umgekehrt versuchte Skype in den USA seit einiger Zeit die Mobilfunknetzbetreiber daran zu hindern, die Nutzung von Skype auf dem Handy zu blockieren.[17]

Am 24. April 2008 hat Skype die Unterstützung von ca. 50 java-fähigen Mobiltelefonen bekanntgegeben[18]. Außerdem wird Skype auf der PlayStation Portable unterstützt, allerdings ist dafür ein Mikrofon notwendig[19]. Bereits seit 2006 ist die Skype-Software in abgewandelter Form (sogenannter Client) für Smartphones mit Windows Mobile verfügbar.[20][21]

Bei der Entwicklung von Skype-Software für Mobiltelefone arbeitet Skype mit der Firma iSkoot zusammen, welche seit Mitte 2006 für Geräte verschiedener Hersteller einen von Skype lizenzierten Client für Symbian oder Java herstellt. Dabei erfolgt die Verbindung im Mobilfunknetz als normaler Sprachanruf, und erst durch einen Proxy in der Vermittlungsstelle des Mobilfunknetzes wird die Verbindung zwischen Mobilfunknetz und Skype-Netzwerk hergestellt. Damit werden die teilweise höheren Latenzzeiten bei Datenübertragungen in Mobilfunknetzen umgangen.[22][23] Der Service ist derzeit in 41 Ländern in USA, Europa und Asien verfügbar. Dies geschieht teilweise in Zusammenarbeit mit Mobilfunkanbietern, die die Proxies betreiben und die Verbindung im Mobilfunknetz kostenlos oder gegen eine Monatspauschale zur Verfügung stellen.[24][25] Der Mobilfunkanbieter Drei bietet eine auf iSkoot basierende Software ebenfalls für die Skype-Nutzung am Handy an.

Mittlerweile werden auch SkypeIn und SkypeOut unterstützt. Zu diesem Zweck wird eine Sprachverbindung zu einem eigenen iSkoot-Festnetzanschluss im jeweiligen Land aufgebaut und das Gespräch von dort über den Skype-Benutzer weitervermittelt. Es entstehen Gebühren für den Aufbau der Sprachverbindung zum Festnetz und für SkypeOut; Daten werden dabei kaum übertragen, da es sich nicht um eine VoIP-Verbindung handelt.

Dritthersteller wie Nimbuzz und Fring stellen ebenfalls Möglichkeiten zur Verfügung, Skype auf dem Mobiltelefon zu nutzen, insbesondere bietet Nimbuzz die Unterstützung von Skype auf dem BlackBerry-Telefon. Anders als bei der iSkoot-Lösung wird hier die Sprachübertragung auch im Mobilfunknetz als Datenübertragung geführt, benötigt also eine höhere Bandbreite bzw. liefert eine schlechtere Sprachqualität und erzeugt je nach Tarif entsprechend andere Kosten. Auch hier wird ein Proxy verwendet, um die Verbindung zwischen Client und dem eigentlichen Skype-Netz herzustellen.

3 Skypephone

Am 29. Oktober 2007 hat Skype sein eigenes Handy vorgestellt, das 3 Skypephone.[26] Das Handy verfügt über einen speziellen Skype-Knopf, um kostenlose Skype-Anrufe und Skype-Chat zu nutzen. Die Unterstützung von Skype-Telefonie und Skype-Chat erfolgt mittels iSkoot-Client. Das Handy wurde gemeinsam mit dem Mobilfunkanbieter 3 entwickelt und wird anscheinend zuerst exklusiv über diesen vertrieben. Es erhielt die Auszeichnung „Global Mobile Award“ in der Kategorie „Bestes Handy“ im Rahmen des „Mobile World Congress“ in Barcelona[27]. Derzeit wird es nur in Österreich, Großbritannien, Italien, Dänemark, Irland, Schweden, Hongkong und Australien verkauft.[28]

Skypecast

Skypecasts waren so genannte moderierte Gruppencasts, auf die jeder zugreifen konnte. Skypecasts wurde am 1. September 2008 eingestellt.[29] Dazu schreibt Skype auf seiner Website: Durch Beobachtung der Produktnutzung und erhaltenes Feedback kamen wir zu dem Schluss, dass Skypecasts die hohen Standards und Erwartungen, die wir an eine Kommunikationslösung für unsere Skype-Community stellen, nicht uneingeschränkt erfüllen konnte.

Kritik

Die Software ist mit anderen VoIP-Angeboten, welche mit den offenen Standards SIP oder H.323 arbeiten, nicht kompatibel.

Von vielen Nutzern, die das Offline-Messaging von Instant-Messaging-Anbietern wie ICQ oder MSN gewohnt sind, wird bemängelt, dass dies in Skype nicht ermöglicht wird. Bis heute liegt keine offizielle Stellungnahme des Unternehmens dazu vor, jedoch würde ein Offline-Messaging die Speicherung der Nachrichten auf Skype-Servern notwendig machen, was nicht zuletzt dem Konzept der ausschließlich direkten Verbindung der Kommunizierenden widerspräche.

Skype wird in vielen Unternehmensnetzwerken nicht zugelassen, da die eingesetzte Peer-to-Peer-Technik von den Verantwortlichen als sicherheitstechnisch fragwürdig eingestuft wird. So rät ein Bundesverband mittelständischer Systemhäuser davon ab, die Software im professionellen Umfeld einzusetzen:

„Noch genügt der Leistungsumfang nicht für den professionellen Bedarf, […] Problematisch ist aber insbesondere, dass die Installation von Skype leicht jegliche Bemühungen der IT-Verantwortlichen, ein hochverfügbares und sicheres Netz zu etablieren, zunichte machen kann. Skype umschifft spielend zentrale Mechanismen, Löcher werden in die Firewalls gerissen. Der Schutz gegen Viren, Trojaner etc. wird damit ausgehebelt, und ebenso verliert das Unternehmen die Kontrolle über den externen Datenverkehr. “

VAF Bundesverband Telekommunikation e. V.: VAF Report, Herbst 2007[30]

Auch Analysten im internationalen Umfeld warnen vor Sicherheitsrisiken für Unternehmen, die durch die Verwendung von Skype entstehen.[31][32]

Skype versucht beispielsweise, den Einsatz von Analyseprogrammen wie Debuggern zu verhindern, indem die ausführbare Binärdatei zum größten Teil verschlüsselt ist. Darüber hinaus existieren im Programmcode eine große Anzahl von Integritätsprüfungsmechanismen, die eine Veränderung der Datei verhindern sollen.[33]

Außerdem erzeugt der Betrieb von Skype durch seine P2P-Natur den typischen und unvermeidlichen permanenten Datenverkehr (Overhead, z. B. durch Telefonbuchanfragen von anderen Peers). Im Leerlauf kann bis zu ein Gigabyte je Monat anfallen. Eine Stunde telefonieren verbraucht ca. 30 Megabyte.[34]

Um Skype für Telefonate nutzen zu können, wird ein Internetzugang mit mindestens ISDN-Geschwindigkeit benötigt; ein Telefonmodem genügt nicht für brauchbare Gespräche, da die Datenrate zu gering ist. Der Komprimierungscodec stellt sich zwar auf die geringe Sende-Geschwindigkeit von max. 33.600 bit/s ein, die Verzögerungen bei der Übertragung machen ein vernünftiges Gespräch aber unmöglich.

Wenn das Skype-Guthaben eines Kontos mehr als sechs Monate nicht für einen kostenpflichtigen Dienst (SkypeOut, SMS, Personalisierung) genutzt wird, verfällt es ersatzlos. Dieser Zeitraum verlängert sich immer um sechs Monate nach der letzten Nutzung eines dieser Dienste.

Für Unmut bei vielen Anwendern sorgte im Frühjahr 2006 die Erweiterung der Funktion für Konferenzschaltungen in der Version 2.0 der Skype-Software, die nun zwar zehn statt fünf Teilnehmer zulässt – allerdings nur, wenn im Rechner des Konferenzleiters ein Mehrkernprozessor der Firma Intel arbeitet. Die offizielle Begründung dafür war ein enormer Leistungsbedarf derartiger Funktionalität, den laut Skype und Intel nur diese Prozessoren decken könnten. Die zu jenem Zeitpunkt aktuellen Athlon-64-CPUs des Intel-Konkurrenten AMD boten jedoch keineswegs weniger Leistung, weshalb diese Kopplung der Funktionalität an bestimmte Prozessoren schnell als reiner Marketingtrick galt. Tatsächlich erschien nach wenigen Wochen ein Hack für den Skype-Client, der die 10er-Konferenzen auch auf anderen CPUs freischaltete und damit die Behauptungen von Skype und Intel als offenkundig falsch entlarvte. Seit der Beta-Version 2.6.0.103 existiert diese künstliche Einschränkung nicht mehr, und man kann mit jedem Prozessor Konferenz-Chats mit bis zu zehn Teilnehmern aufbauen.

Im Februar 2007 wurde durch einen Software-Bug bekannt, dass Skype nach dem Start im Verzeichnis für temporäre Dateien eine ausführbare Datei namens 1.com anlegt, welche in der Lage ist, sämtliche BIOS-Informationen des PCs auszulesen, wobei Skype sogar versucht, das Auslesen dieser Datei zu unterbinden. Nach Aussage von Skype diene diese Überprüfung dem „Skype Extras Manager“ zur eindeutigen Identifizierung von Rechnern, damit sichergestellt werde, dass lizenzpflichtige Extras nur von berechtigten Lizenznehmern installiert und betrieben würden.[35][36][37]

Im April und Mai 2007 gab es offenbar Probleme mit dem Guthaben-Bezahlsystem, welches über die Firma Global Collect abgewickelt wird. In vielen Internetforen tauchten Beschwerden von Nutzern auf, denen Geld abgebucht wurde und die aber wochenlang auf ihre Gutschrift warten mussten. Auf schriftliche Beschwerden folgte wochenlang keine Reaktion, weiterhin gab es auch keine offizielle Stellungnahme zu dem Thema.

Einwohner der Volksrepublik China werden, wenn sie auf die Skype-Website zugreifen, auf eine spezielle Seite weitergeleitet. 2008 deckten Menschenrechtsaktivisten der Forschergruppe Citizen Lab der Universität Toronto auf, dass Skype in China Nachrichten auf politische Begriffe durchsucht und diese mitschneidet. Auch wurden in diesem Zusammenhang Mitteilungen mit persönlichen Daten, Benutzernamen, IP-Adressen oder Telefonnummern mitprotokolliert.[38][39]

Die Abhörsicherheit von Skype ist umstritten. Skype bietet zwar die Verschlüsselung bei direkten Gesprächen zwischen Benutzern an, was unter anderem für Strafverfolgungsbehörden erhebliche Probleme schafft,[40] jedoch wollte ein Sprecher von Skype in einem Interview die Abhörmöglichkeit nicht ausschließen.[41] Dort antwortete Kurt Sauer, Leiter der Sicherheitsabteilung von Skype, auf die durch ZDNet gestellte Frage, ob Skype die Gespräche abhören könne, ausweichend: „Wir stellen eine sichere Kommunikationsmöglichkeit zur Verfügung. Ich werde Ihnen nicht sagen, ob wir dabei zuhören können oder nicht.“ Auch deutet die Implementierung eines Textfilters in China [42][39] darauf hin, dass von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, wenn dies erforderlich ist, um geschäftliche Interessen zu wahren. Auch ist bekannt, dass die Skype-Mutter eBay mit US-Behörden relativ schnell, leicht und eng zusammenarbeitet.[43][44] 2009 warf die europäische Behörde zur Koordinierung grenzüberschreitender Strafermittlung Eurojust Skype vor, das Abhören von VoIP-Telefonaten durch ein Verschlüsselungssystem zu verhindern. Dieser Vorwurf wurde zurückgenommen, als Skype seine Zusammenarbeit anbot.[45]

Eine ähnliche einschränkende Marketingaktion wie die oben genannte Intel-Kooperation startete Skype mit der im November 2007 für Windows veröffentlichten Version 3.6, deren höhere Video-Qualität ausschließlich Nutzern von Webcams der Firma Logitech ermöglicht wurde.[46]

2007 wurde Skype von gpl-violations.org erfolgreich wegen Verletzung der GPL verklagt. Ein auf Linux basierendes Telefon war von Skype ohne die Quelltexte ausgeliefert worden.[47][48]

Literatur

  • Thor Alexander: Internettelefonie: Alles über Skype. Rund um die Welt kostenlos telefonieren. Rhombos-Verlag, 2005, ISBN 3-937231-52-8.
  • Salman A. Baset, Henning Schulzrinne: An Analysis of the Skype Peer-to-Peer Internet Telephony Protocol. (englisch, PDF)
  • Markus Daehne: Skype Me from Single User to Small Enterprise and Beyond. Syngress Media, U.S., 2005, 350 Seiten, englisch, ISBN 1-597-49032-6.
  • Philippe Biondi, Fabrice Desclaux: Silver Needle in the Skype. (Sicherheits- und Funktionsanalyse, 2006, englisch, PDF)

Weblinks

Siehe auch

Quellen

  1. Salman A. Baset and Henning Schulzrinne An Analysis of the Skype Peer-to-Peer Internet Telephony Protocol, 15. September 2004, englisch, PDF
  2. Skype Technologies: Datenschutz FAQ, vorletzte Frage: Was für ein Verschlüsselungstyp wird verwendet? auf skype.com, 2006
  3. Tom Berson: Skype Security Evaluation auf skype.com mit Signatur, 18. Oktober 2005, englisch, PDF
  4. Kate Greene: „Verschlüsselung ist nicht nur Schwarz und Weiß“, Technology Review, Interview mit Phil Zimmermann zum Thema VoIP und Verschlüsselung, 9. Juni 2006
  5. Skype supernodes sap bandwidth. Computerworld. IDG. Abgerufen am 17. Juni 2006.
  6. Skype User Guide: How to prevent Skype „SuperNodes“, 11. Juni 2007, englisch
  7. Skype FAQ (Inoffiziell): How to run Skype from a USB stick, 10. September 2007, englisch
  8. golem.de: eBay kauft Skype für maximal 3,3 Milliarden Euro, Newsmeldung, 12. September 2005
  9. Newsmeldung auf Heise
  10. Skype Technologies: Skype video calls with high resolution and frame rate, Artikel in Skype Developer Zone, 5. Januar 2007
  11. Skype Technologies: What do you need to make High Quality Video calls in Skype?, Artikel in Skype Knowledgebase
  12. Heise News: Betaversion der Skype-Software beherrscht „Skypecasts“, 3. Mai 2006
  13. heise online: VGA-Videos mit Skype 3.6, 15. November 2007
  14. winfuture.de: Skype 4 mit besseren Video-Funktionen erschienen, 3. Februar 2009
  15. Skype Technologies: Skype Statistics Newsfeed Statistiken als RSS-Feed, minütlich aktualisiert, englisch
  16. heise mobile: 3GSM: Mobilfunker-Pakt gegen Skype, ICQ & Co., 14. Februar 2006
  17. heise mobil: Skype fordert neutrale US-Mobilfunknetze, Newsmeldung, 22. Februar 2007
  18. Skype: Skype Tests Software for Mass-Market Mobile Phones, April 24, 2008
  19. Skype: Skype Expands Mobile Strategy at 2008 International CES, January 7, 2008
  20. Skype: Skype wird mobil.
  21. heise mobil: Skype for Mobile Beta 2.2. veröffentlicht Skype 2.0 für Pocket PC , Newsmeldung, 14. Februar 2006
  22. heise.de: iSkoot macht Skype mobil, 10. August 2006
  23. Computerwelt.at: iSkoot bringt Skype aufs Handy, 15. Januar 2007
  24. iSkoot Pressemitteilung: Skype Selects iSkoot to Deliver Mobile Solution to Mobile Operators, 16. November 2006 (englisch)
  25. heise mobil: 3 Austria startet X-Series, 30. Mai 2007
  26. PC-Welt: Skype bringt erstes Handy, 29. Oktober 2007
  27. Global Mobile Awards 2008 – Winners
  28. Skype: 3 Skypephone kaufen
  29. Skype: Skypecast ende
  30. VAF Bundesverband Telekommunikation e. V.: VAF Report, Mitgliedermagazin, Information für mittelständische Systemhäuser, Ausgabe Herbst 2007, Seite 11
  31. ZDNet.de Newsticker: Burton Group schießt scharf gegen Skype, 21. März 2006
  32. Computerwoche.de: Burton Group warnt Unternehmen vor Skype, 17. März 2006
  33. An Analysis of the Skype Peer-to-Peer Internet Telephony Protocol
  34. meinskype.de: Skype Traffic Analyse, 26. Juli 2005
  35. Heise News: Skype liest BIOS-Daten aus, 7. Februar 2007
  36. Skype Technologies: Skype Extras plug-in manager Beitrag im Skype Security Blog, 8. Februar 2007, englisch
  37. Heise Newsticker: Skype Extras Manager nutzt BIOS-Daten für DRM, 9. Februar 2007
  38. tagesschau.deSkype zensiert Chat-Nachrichten, 3. Oktober 2008
  39. a b heise.de Skype in China filtert und speichert politische Mitteilungen , 2. Oktober 2008
  40. www.spiegel.de: Skype ist schwer abzuhören, 10. Oktober 2007
  41. ZDNet: Interview mit Kurt Sauer „Telefonieren übers Internet: Wie sicher ist Skype wirklich?“, 13. Februar 2007
  42. guli.com: Textfilter in China, 19. April 2006
  43. http://www.heise.de/newsticker/meldung/25199/
  44. http://www.intern.de/news/neue--meldungen/--200711232857.html
  45. http://www.heise.de/newsticker/EU-Strafermittler-nehmen-Vorwuerfe-gegen-Skype-zurueck--/meldung/133731 EU-Strafermittler nehmen Vorwürfe gegen Skype zurück
  46. heise.de: VGA-Videos mit Skype 3.6, 15. November 2007
  47. www.golem.de: Skype wegen GPL verklagt, 24. Juli 2007
  48. laforge.gnumonks.org: Skype wegen GPL verklagt, 8. Mai 2008

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