- Snowboardtrick
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Snowboardtricks sind Bewegungen oder Drehungen in der Luft oder am Boden, die Snowboarder auf der Skipiste, in einem Funpark, einer Half-Pipe oder auf Rails (Stangen) ausführen. Dazu werden Freestyleboards verwendet.
Dieser Artikel ist eine Vertiefung des Themas Snowboarding. Er setzt eine gewisse Grundkenntnis der Sportart voraus.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
Snowboardtricks können wie folgt gegliedert werden:
- 'air' (englisch für Luft)
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- 'spin' (englisch für Drehung)
- 'flip' (von 'to flip'; englisch für umdrehen)
- 'grab' (von 'to grab'; englisch für ergreifen)
- 'ground' (englisch für Boden)
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- 'slide' (von 'to slide'; englisch für gleiten)
- 'press' (von 'to press'; englisch für drücken)
- 'lip' (englisch für Rand)
Alle Tricks können fakie ausgeführt werden, Spin-Tricks zusätzlich noch backside (bs, rückwärts) oder frontside (fs, vorwärts).
Tricks im Detail
Air
Air tricks werden wie es der Name andeutet in der Luft ausgeführt. Meist nach Absprung von einem Kicker (Schanze) oder in einer Half-Pipe. Air Tricks werden als besonders schön angesehen wenn die Ausführung des Tricks möglichst lange und sicher erfolgt und der Snowboarder schön landet.
Spin
Spin Tricks bestehen aus Drehungen um die eigene Achse (Schrauben). Man gibt die Anzahl der erfolgten Drehungen in Grad an und zählt in 180° Schritten (man zählt grundsätzlich auf Englisch). Meist kombiniert man einen Spin Trick mit Grabs oder Flips, außer vielleicht bei längeren anspruchsvolleren Drehungen wie dem 1080° oder 1260°. Backside Spin und Frontside Spin beschreiben wie der Spin ausgeführt wird. Backside ist wenn man im Uhrzeigersinn dreht als Regular Fahrer, im Gegenuhrzeigersinn als Goofy Fahrer. Frontside wäre das Gegenteil.
Spins:
- Halbe Drehung = 180° (one-eighty)
- Eine Drehung = 360° (three-sixty)
- Ein-Einhalb Drehungen = 540° (five-fourty)
- Zwei Drehungen = 720° (seven-twenty)
- Zwei-Einhalb Drehungen = 900° (ninehundred)
- Drei Drehungen = 1080° (ten-eighty)
- Drei-Einhalb Drehungen = 1260° (twelve-sixty)
- Vier Drehungen = 1440° (fourteen-forty)
etc.
Flip
Flip Tricks bestehen aus Drehungen um die anderen beiden Achsen. Kombiniert mit Spins und Grabs ergeben sich weitere Möglichkeiten einen Trick auszuführen. Führt man einen Flip zweimal hintereinander aus wird vor dem Trick-Namen ein 'double' als Präfix hinzugefügt.
Standard Flips:
- Front-Flip (Man kippt über die Nose des Brettes hinweg)
- Back-Flip (Man kippt über die Tail des Brettes hinweg)
- Front-Roll (Der eigentliche Salto)
- Back-Roll (Der eigentliche Rückwärtssalto)
- Frontside Rodeo (Vorwärtssalto mit frontside-drehung)
- Backside Rodeo (Rückwärtssalto mit backside-drehung)
- Misty Flip/Mc Twist (Vorwärtssalto mit backside-drehung)
- Frontside Inverted (Rückwärtssalto mit frontside-drehung)
- Underflip (Rückwärts angefahrene backside-drehung mit anschließendem Rückwärtssalto)
- Haakon-Flip (Rückwärts angefahrener Frontside Inverted 720°)
- Donna-Goal-Flip
Grab
Grabs bestehen aus verschiedenen Griffen am Brett. Man hält sich, nach erfolgtem Absprung von einer Schanze oder einer Half-Pipe, an einer Seite des Boards/der Ski möglichst lange fest. Hier besteht eine unglaubliche Vielfalt an Grabs, da das Brett unzählige Möglichkeiten aufweist es zu 'grabben'. Auch möglich sind Grabs mit beiden Händen oder man kann den Grab auch noch tweaken bzw bonen. (Tweaken: Die Beine so fest anwinkeln wie möglich. Bonen: Die Beine so fest strecken wie möglich) Hinzu kommt dass man viele Grabs auch noch oldschool ausführen kann. (D.h. wie zu den Anfängen des Snowboarding) Eine Auswahl an Grabs:
- Mute (Die vordere Hand grabt in der Mitte an der Frontside)
- Meloncollie (Die vordere Hand grabt hinter dem vorderen Fuß an der Backsidekante. Das Vorderbein wird gestreckt.(boned))
- Taipan (Die vordere Hand grabt von hinten zwischen den Beinen hindurch in der Mitte der Frontsidekante.)
- Chicken Salad (Die hintere Hand grabt zwischen den Beinen hindurch in der Mitte der Backsidekante.)
- Roast Beef (Die vordere Hand grabt zwischen den Beinen hindurch in der Mitte der Backsidekante.)
- Deep Curcains (Beide Hände graben an der Backsidekante.)
- Crail (Die hintere Hand grabt an der Frontsidekante vor der vorderen Bindung. Das Brett wird an den Körper gezogen)
- Rocket (Beide Hände grabben die Nose. Brett wird zum Körper gezogen.)
- Seatbelt (Die vordere Hand grabt an der frontside Kante auf der Höhe eines Stalefish)
- Indy (Die hintere Hand grabt in der mitte der Frontsidekante) Wird der Grab bei einer FS Rotation ausgeführt heißt er FS Grab. Nur bei Flips, Straight Airs und BS Rotationen ist die Rede von Indy
- Indy Nosebone
- Stalefish (Die hintere Hand grabt hinter dem Hinterfuß an der Frontsidekante.)
- Japan Air (Die vordere Hand grabt vor dem vorderen Fuß an der Frontsidekante. Der Körper wird zu einem Bogen gestreckt. (tweaken))
- Lien Air (Die vordere Hand grabt hinter dem vorderen Fuß an der Backsidekante. Die Knie bleiben eingezogen.)
- Method (Die vordere Hand grabt hinter dem vorderen Fuß an der Backsidekante. Der Körper wird zu einem Bogen gestreckt.(tweaken))
- Nosegrab (Die vordere Hand grabt die Nose)
- Tailgrab (Die hintere Hand grabt das Tail)
- Stiffy (Die hintere Hand grabt einen Indy. Die Beine werden gestreckt (boned))
- Shifty (Kein eigentlicher Grab; man stellt sein Brett kurz quer zur Fahrtrichtung)
- Tailfish
- Monkey (Beide Hände graben in der Mitte der Frontside)
- Flying Squirrel (Die vordere Hand grabt vor dem vorderen Fuß an der Backside. Die hintere Hand grabt hinter dem hinteren Fuß an die Backside. Der Körper wird getweaked)
Beispiele
- Frontside 360° FS Grab (entspricht Indy Grab)
- Double Back Flip Japan Air
- 1260 double cork
Ground
Ground Tricks sind vielfältig und werden oft am Boden, an Funboxen oder an Rails ausgeführt. Die Lip Tricks werden jedoch an Halfpipes oder Quarterpipes ausgeführt.
Slide
Das "Sliden", oder auch "Jibben" bezeichnet das befahren von Gegenständen die nicht aus Schnee sind. Meistens handelt es sich um sogenannte "Rails" also Geländer. Auch stehen in fast jedem Skigebiet sogenannte "Boxen", Kästen in verschiedenen Formen mit Kunststoffbelag, welche zum Sliden konzipiert sind. Alle Tricks können sowohl an "Boxen" als auch "Rails" ausgeführt werden. Nahezu alle Snowboardslides sind den entsprechenden Skateboardtricks nachempfunden. Da ein Snowboard über keine Achsen verfügt, sind allerdings einige Tricks auch nicht möglich. Trotzdem bietet das Snowboardfahren auf Rails in der Praxis mindestens genauso viele Möglichkeiten wie das Skateboardfahren, insbesondere deshalb weil das Snowboard angeschnallt wird, was deutlich länger Slides und technischere Kombinationen ermöglicht.
Unterscheidung Frontside - Backside
Grundsätzlich kann jeder Slide "Frontside" oder "Backside" ausgeführt werden. Die Unterscheidung liegt darin von welcher Seite man auf das Rail springt. Bei einem Backsideslide hat der Fahrer, unabhängig ob Regular oder Goofy, das Rail beim Absprung hinter sich. Er springt also blind auf das Rail. Bei einem Frontside ausgeführten Trick ist das Rail entsprechend vor dem Fahrer beim Absprung.
Unterscheidung Switch - Normal - Nollie
Des Weiteren kann jeder Slide "Normal", "Switch" oder "Nollie" ausgeführt werden. Wenn nicht anders gesagt wird jeder Trick grundsätzlich Normal ausgeführt, sprich entsprechend der bevorzugten Fahrrichtung des Fahrers ( "Regular", "Goofy"). Ein "Switch" Trick bedeutet, dass beispielsweise ein "Regular" Fahrer einen Trick "Goofy" ausführt und umgekehrt. "Nollie" Slides sind selten, bedeuten jedoch das ein Trick zwar in der bevorzugten Fahrrichtung durchgeführt wird, allerdings wird über die "Nose" anstatt wie üblich das "Tail" abgesprungen. Ferner gibt es noch "Fakie" Slides, was bedeutet das ein Trick sowohl "Switch" als auch "Nollie" abgesprungen wird, in der Praxis ist diese Kombination allerdings eher ungewöhnlich.
Verschiedene Slides
"50:50": Der grundlegendste Slide auf dem Snowboard. Bei einem 50:50 springt der Fahrer gerade ab und landet ebenfalls gerade, sprich in der Position in der er die Piste hinunterfahren würde auf dem Rail.
"Boardslide": Bei einem Boardslide springt der Fahrer zwar gerade ab, dreht sich jedoch in der Luft um 90 Grad und landet schräg auf dem Rail. Das Board steht also in einem rechten Winkel zum Rail. Hier wird besonders zwischen Backside Boardslides und Frontside Boardslides unterschieden. Bei einem Frontside Boardslide hat der Fahrer das Rail beim Absprung vor sich dreht sein Board allerdings rückwärts (backside) um 90 Grad wodurch der blind auf dem Rail landet. Bei einem Backside Boardslide ist es entsprechend umgekehrt, der Fahrer hat das Rail hinter sich, dreht jedoch vorwärts ( frontside ) um 90 Grad wodurch er das Rail vor sich hat und die Landung sehen kann.
"Lipslide": Ein Lipslide ist auf den ersten Blick einem "Boardslide" sehr ähnlich. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass der Fahrer bei einem "Frontside Lipslide" das Rail zwar wieder vor sich hat beim Absprung, jedoch dreht der diesmal vorwärts (frontside). Ein "Frontside Lipslide" (kurz "Frontlip") wird also abgesprungen wie ein Frontside Boardslide, jedoch landet der Fahrer auf dem Rail exakt wie bei einem "Backside Boardslide". Beim "Backside Lipslide" ist es wieder entsprechend umgekehrt. Der Fahrer springt in ab wie einen "Backside Boardslide", landet jedoch durch die Rückwärsdrehung blind, also wie bei einem "Frontside Boardslide" auf dem Rail. Dadurch das der Fahrer deutlich höher abspringen muss um nicht hängen zu bleiben, ist der ein "Lipslide" deutlich schwerer als ein "Boardslide".
"Noseslides und Tailslides": "Noseslides" und "Tailslides" sind Abwandlungen der "Lipslides" und "Boardslides". Der Unterschied liegt darin, dass man nicht mittig auf dem Rail landet, also zwischen den Bindungen, sondern entsprechend auf "Nose" oder "Tail". Beispielsweise : " Frontside Noseslide" : Das Rail befindet sich beim Absprung vor dem Fahrer. Um nun auf der "Nose" zu landen, springt der nahezu wie beim Frontside Boardslide ab, jedoch landet er nicht mittig sondern auf dem vorderen Teil des Boards, der "Nose". Um nicht abzurutschen muss der Fahrer nun sein ganzes Gewicht auf die "Nose" verlagern. Daher ist der Frontside Noseslide wesentlich ansprungsvoller als der Frontside Boardslide.
"Presses": Es gibt wiederum zwei verschiedene Presses. Den "Nosepress" und den "Tailpress". Bei einem Press springt der Fahrer grade ab, wie bei einem "50:50", er verlagert sein gewicht jedoch komplett auf das "Tail", bzw. die "Nose". Dadurch slidet er nur auf einem Teil seines Boards. Ähnlich einem "Wheelie" beim Skateboard oder Fahrradfahren.
"Bluntslide": Der Bluntslide ist vermutlich der anspruchsvollste Trick an einem Rail. Beim "Bluntslide" springt der Fahrer komplett über das Rail und landet auf dem äußersten Teil seines Boards. Bei einem "Frontside Bluntslide" beispielsweise, springt der Fahrer mit dem Rail vor sich ab doch im Gegensatz zum Frontside Noseslide landet er nun nicht auf der "Nose", sonderen springt über das Rail und landet auf dem "Tail". Im weitesten Sinne ist der Bluntslide also auch ein "Noseslide" bzw. "Tailslide" nur deutlich anspruchsvoller.
"Spins on" und "Spins off"
Die bisher genannten Tricks lassen sich mit "Spins" also Drehungen auf und vom Rail kombinieren. Dabei dreht sich der Fahrer bevor auf dem Rail landet nicht nur um 90 Grad, sondern beispielsweise 180 Grad. Die 180 Grad Drehung kann er wiederum "backside" oder "frontside" durchführen. Angenommen, der Fahrer dreht sich mit einem "frontside" 180 auf das Rail, würde der Trick entsprechend "Frontside 180 to switch 50:50" heißen. Dreht er sich wiederum um 90 Grad weiter, wäre es ein sogenannter "Frontside 270 to Frontboard", da der Fahrer nach 270 Grad Rotation nicht gerade, sondern quer auf dem Rail landet. Theoretisch sind alle erdenkbaren "Spins" möglich, in der Praxis sind "Spins" von über 450 Grad sehr selten zu sehen. Dreht sich der Fahrer am Ende des Rails von diesem herunter, anstatt gerade herunterzuspringen handelt es sich um einen "Spin off". Führt ein Fahrer also beispielsweise einen "Frontside Tailslide" aus und dreht sein Board um 270 Grad anstatt der 90 Grad um gerade weiter zufahren, spricht man von einem "Frontside Tailslide 270 off". Seltener auch von einem "270 out". Da sowohl jeder "Frontside spin on" wie auch "Backside spin on" von zwei Seiten ausgeführt werden kann (mit dem Rail vor und hinter dem Fahrer beim Absprung) unterscheidet man noch zwischen normalen "Spin on" und "Hardway spin on". Jeder "Backside spin on", der mit dem Rail rechts vom Fahrer abgesprungen wird, ist ein "Hardway backside on spin". Jeder "Frontside spin on", der mit dem Rail links vom Fahrer abgesprungen wird, heißt "hardway frontside spin on".
Weitere Besonderheiten
"Change/Sexchange": Der Fahrer dreht sein Board auf dem Rail schnell um 180 Grad, ohne dabei abzuspringen.
"Umspringen": Der Fahrer springt aus einer bestimmten Slideposition in einer andere um. Beispielsweise: "Frontside Boardslide to Backside Boardslide"
"Opposite/Bretzel": Der Fahrer dreht sich entgegen seiner ursprünglichen Rotationsrichtung vom Rail herunter. Wenn ein Fahrer beispielsweise einen "Frontside 180 on" ausführt, und auf dem Rail sich nicht weiter in Richtung "Frontside" dreht, sondern die Rotation mit dem Oberkörper stoppt und sich in die entgegengesetzte Richtung hinausdreht, spräche man von einem "Frontside 180 on Switch 50:50 opposite 180 out".
"To fakie/ to normal": Jeder Trick bei dem der Fahrer 90 Grad quer zum Rail slidet, kann auf zwei Varianten beendet werden: Er dreht sich am Ende des Rails zurück in seine bevorzugte Fahrrichtung ("to normal", wird normalerweise weggelassen) oder "to fakie". Bei einem "to fakie" Trick dreht sich der Fahrer so vom Rail das der switch weiterfährt. Beispiel: "Frontside Bluntslide to fakie".
Kombinationen
Alle oben genannten Tricks lassen sich miteinander kombinieren. Einige Beispiele:
"Backside 180 on to switch Nosepress opposite 180 out" "50:50 backside Sexchange to frontside 180 out" "Frontside 270 Frontside Boardslide 270 out" "Nollie frontside Lipslide opposite 270 out" "Switch hardway backside 180 to Tailpress to frontside 180 out"
Press
Beim Nose- oder Tailpress lehnt man sich während des Fahrens auf die Nose bzw. auf das Tail, so dass das Tail bzw. die Nose in der Luft ist (siehe dazu auch: Freestyleboard). Die Schwierigkeit dabei ist, die Balance zu halten. Diese Art von Trick wird auch Wheelie oder Manual (wie beim Skateboarden) genannt. Man führt diese oft auf der Piste oder auf Funboxen aus.
Entstehung von Tricks
Die meisten Tricks wurden adaptiert von den bereits bestehenden Skateboard-Tricks. Manche jedoch, z.B. der Misty- und Haakon-Flip (der Name stammt von seinem Erfinder Terje Håkonsen), wurden von Snowboardprofis erfunden.
Contests
Freestyle-Contests sind Wettbewerbe, bei denen es darum geht, wer die besten Tricks ausführt. Die Sprünge/Runs werden von einer Jury bewertet.
Unterschieden werden mindestens drei Contest-Arten:
- Big Air (Air Tricks)
- Half-Pipe/Quarter Pipe (Air Tricks, Lip Tricks, Grinds)
- Funpark/Slopestyle (Air Tricks, Ground Tricks, Rails)
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