- Société des Vingt
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Die Société des Vingt, kurz Les XX oder Les Vingt, deutsch Die XX oder Die Zwanzig war eine 1883 oder 1884 (Januar) gegründete Vereinigung von belgischen oder in Belgien lebenden Künstlern, darunter Fernand Khnopff, Théo van Rysselberghe, James Ensor und das Geschwisterpaar Anna und Eugène Boch. Sekretär war der Rechtsanwalt Octave Maus; die Gruppe hatte keinen Vorsitzenden. Das Ziel der ‚Vingtisten‘ war, neue und unkonventionelle Kunst zu fördern. Neben Konzerten und Lesungen veranstaltete die Gruppe in Brüssel alljährlich eine Ausstellung, zu der die Mitglieder eine gleiche Anzahl weiterer Teilnehmer einluden. Dabei vertraten sie keine bestimmte ästhetische Theorie oder Tendenz, sondern standen allen innovativen Strömungen gleichermaßen offen gegenüber.
Das Verdienst der XX besteht darin, dass sie die Bedeutung einer ganzen Reihe richtungsweisender, später berühmter Künstler frühzeitig erkannten und diesen ein Forum boten. Zu den Gästen der ersten Ausstellung 1884 gehörten Auguste Rodin, John Singer Sargent und James McNeill Whistler. 1887 wurde unter anderem Georges Seurat eingeladen, außerdem Berthe Morisot und Camille Pissarro, 1890 der junge Henri de Toulouse-Lautrec, der noch nie zuvor an einer bedeutenden Ausstellung teilgenommen hatte. Im gleichen Jahr waren auch sechs Bilder von Vincent van Gogh zu sehen, dessen Gemälde Der rote Weinberg bei dieser Gelegenheit eine Käuferin fand. Es handelt sich um den einzigen dokumentierten Verkauf eines Bildes aus der reifen Schaffensperiode zu Lebzeiten des Malers.
Der von der Société des Vingt angeregte Austausch trug dazu bei, dass Brüssel sich in diesen Jahren zu einem bedeutenden Zentrum der Kunst der Moderne entwickelte.
Literatur
- John Rewald: Von van Gogh bis Gauguin – Die Geschichte des Nachimpressionismus, DuMont, Köln 1987, ISBN 3-7701-2147-3
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