- Sojabohnenöl
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Sojaöl Rohstoffpflanze(n) Farbe hellgelb
Inhaltsstoffe Ölsäure 14-39%[1] Linolsäure 48-59%[1] Linolensäure 5-11%[1] Weitere Fettsäuren 8-13% Palmitinsäure Σ gesättigte Fettsäuren 14% Σ einfach ungesättigte Fettsäuren 24% Σ mehrfach ungesättigte Fettsäuren 62% Eigenschaften Dichte 0,93 kg/dm3[2] Viskosität 63,5 mm2/s[2] Oxidationsstabilität 6,0 Rauchpunkt 213 °C[3] Flammpunkt 350[2] Jodzahl 114-138[2] Brennwert 37,1 MJ/kg[2] Cetanzahl 39[2] Herstellung & Verbrauch Produktion weltweit 37,7 Mio. t (2007/08)[4] Wichtigste Produktionsländer USA, Argentinien, China, Brasilien Verwendung Nahrungsmittel, Futtermittel, Bioenergie, Oleochemie Sojaöl (auch Sojabohnenöl) ist ein aus Sojabohnen gewonnenes pflanzliches Öl, dass hauptsächlich als Nahrungsmittel Verwendung findet. In den letzten jahren wird es jedoch vor allem in den Vereinigten Staaten auch verstärkt zur Herstellung von Biodiesel verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung
Zur Extraktion des Sojaöls werden die Bohnen geschrotet, im Wassergehalt eingestellt, in Flocken gepresst und mit Hexan extrahiert. Das Öl wird raffiniert und für verschiedene Anwendungen verblendet; manchmal wird das Öl hydriert.
Chemische Zusammensetzung
Die hauptsächlich in den Triglyceriden des Sojaöl vertretenen Fettsäuren sind:
Name C-Zahl Doppelbdg. Proz. Bandbreite Mittelwert Palmitinsäure 16 0 9-13% 10% Stearinsäure 18 0 3-5% 4% Ölsäure 18 1 17-25% 23% Linolsäure 18 2 48-58% 51% Linolensäure 18 3 5-11% 7% Der hohe Anteil an mehrfach ungesättigten, oxidationsempfindlichen Säuren führte zu Anwendungsproblemen im Ernährungsbereich. Das führte in den 90er Jahren zu Sojabohnenölzüchtungen, die unter 1% an Linolensäure enthielten. Die Reduzierung der Doppelbindungen durch Hydrierung mit Nickel-Katalysatoren der Öle führte zu trans-Säuren, während natürliche Öle in der cis-Form vorlagen. Je nach Zusammensetzung und Bearbeitung wurden Sojaöl verschiedene CAS-Nummern zugewiesen. So 8001-22-7 für das reine Öl bzw. seine Extrakte und 8013-07-8 als epoxidiertes Sojaöl (mit mindestens 7 % Oxiransauerstoffgehalt) .
Produktionsvolumen
Im Jahr 2003 wurden weltweit über 30 Millionen Tonnen Sojaöl produziert und deckte damit mehr als die Hälfte des weltweiten Bedarfs an genießbaren Pflanzenölen.[5]
Anwendungen
Nahrungsmittel
Die Hauptverwendung von Sojyöl findet in der Ernährung statt, wo Sojaöl für ein großes Spektrum von Anwendung von Salatölen bis zur Margarine genutzt wird.
Durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, vor allem der Omega-3-Fettsäure Linolensäure, wird Sojaöl eine positive Wirkung bei der Reduzierung von Herzerkrankungsrisiken zugeschrieben. Äußerlich wird es in der Dermatologie bei Hautkrankheiten angewendet.
Technische und sonstige Anwendungen
Wie andere Pflanzenöle wird auch Sojaöl für eine Reihe von technischen Anwendungen genutzt. Vor allem in den letzten Jahr nahm die Verwendung des Öls zur Herstellung von Biodiesel in den Vereinigten Staaten stark zu. Außerdem wird es als schnelltrocknendes Öl zur Herstellung von Alkydharzen, Anstrichfarben und Spachtelmassen verwendet. Die enthaltenen Fettsäuren finden vor allem Verwendung in Kosmetik- und Körperpflegemitteln sowie in einem großen Spektrum weiterer Anwendungen.[6]
Obwohl Sojaöl keine abstoßende Wirkung auf Insekten hat, wird es auch verwendet um die nur kurze Wirkdauer von essentiellen Ölen wie Geranienöl zu verlängern.[7][8]
Quellen
- ↑ a b c Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft: Fettsäurezusammensetzung wichtiger pflanzlicher und tierischer Speisefette und -öle (PDF)
- ↑ a b c d e f FNR: Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland. Oktober 2008. (pdf)
- ↑ Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 2002: Pflanzenölbetriebene Blockheizkraftwerke. Reihe: Materialien Umwelt & Entwicklung Bayern. S. 18.
- ↑ Graser, S.; Jack, N.; Pantoulier, S. (Hrsg.): Agrarmärkte 2007. Schriftenreihe der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft 4/2008, S. 83-85
- ↑ United States Department of Agriculture, Agricultural Statistics 2004. Tabelle 3-51.
- ↑ Stichwort Soybean Oil In: Hans Zoebelein (Hrsg.): Dictionary of Renewable Ressources. 2. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim und New York 1996; Seite 264. ISBN 3-527-30114-3.
- ↑ Barnard, D.R. and R. Xue. 2004. Laboratory evaluation of mosquito repellents against Aedes albopictus, Culex nigripalpus, and Ochlerotatus triseriatus (Diptera: Culicidae). J. Med. Entomol. 41(4):726-730.
- ↑ Fradin, M.S. and J.F. Day. 2002. Comparative efficacy of insect repellents against mosquito bites. N. Engl. J. Med. 347:13-18.
Weblinks
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