Sokolca

Sokolca

Soculahora, obersorbisch Sokolca, ist eine Ortschaft mit 60 Einwohnern[1] in der Gemeinde Kubschütz im Landkreis Bautzen. Sie zählt zur sächsischen Oberlausitz und zum Siedlungsgebiet der Sorben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort befindet sich vier Kilometer südöstlich von Bautzen bzw. vier Kilometer südwestlich von Kubschütz in der Talmulde des Binnewitzer Wassers. Nachbarorte sind Bautzen und Auritz im Norden, Rabitz im Nordosten, Daranitz und Rieschen im Osten, Jessnitz im Südosten, Grubditz im Süden, Oberkaina im Westen und Strehla im Nordwesten. Soculahora liegt 209 m. ü. NN.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Bautzener Dingbuch von 1366, in dem Heinczillus de Valkinberg genannt wurde. Das Dorf gehörte zum Bautzener Domkapitel. 1574 wurde der Ort als Soklo Horcka und 1576 als Socolo Horkaw bezeichnet. Das Dorf bestand aus dem Freigut Falkenberg, um das sich mehrere Häusler angesiedelt hatten. Das Binnewitzer Wasser wurde zum Antrieb einer Mühle genutzt, die jedoch nicht lange bestand. Daneben gab es in Soculahora noch eine Dorfschmiede.

Um 1800 entstand im Ort eine Winkelschule. Ausschlaggebend für die Wahl von Soculahora als Schulort war der Umstand, dass das Dorf zentral gelegen war. Den Unterricht besuchten auch die Kinder aus den umliegenden Dörfern Binnewitz, Grubditz, Mehltheuer, Rieschen, Daranitz, Rabitz und Auritz. 1851 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht, das einen zweiklassigen Unterricht ermöglichte und sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts erneut als zu klein erwies und 1908 durch einen Neubau ersetzt wurde.

1847 entstand die Eisenbahn von Dresden nach Görlitz, die nördlich an Soculahora vorbeiführt.

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 89 Einwohnern; davon waren 80 Sorben (90 %) und 9 Deutsche[2].

Im 20. Jahrhundert erfolgte die Eingemeindung nach Grubditz. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Ortsname germanisiert und ab 1937 hieß der Ort Falkenberg. 1949 wurde diese Umbenennung wieder rückgängig gemacht und der Name des Dorfes wurde Sokulahora.

Inzwischen ist die amtliche Schreibweise wieder Soculahora und zusammen mit Grubditz wurde das Dorf nach 1990 ein Teil der Gemeinde Kubschütz.

Persönlichkeiten

  • Michael August Krahl (1836–1905) war Lehrer und Heimatforscher und daneben Obstzüchter. Seine Schriften erschienen vor allem in der Zeitschrift Łužica. Von Krahl stammt auch ein sorbisches Buch über Obstgärten. Er widmete sich auch der Bienenzucht und hielt Seidenraupen.

Sehenswürdigkeiten

Unmittelbar nördlich der Eisenbahntrasse liegt der Naturpark Bautzen mit der Schulsternwarte „Johannes Franz“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angabe der Gemeindeverwaltung Kubschütz; Stand: 31. Dezember 2008
  2. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 60. 

Literatur

51.15722222222214.4586111111117Koordinaten: 51° 9′ 26″ N, 14° 27′ 31″ O


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