- Solarer Flux
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Der Solare Flux ist ein Oberbegriff für die Strahlungsleistung der Sonne. Der Begriff Flux bezeichnet allgemein eine pro Zeiteinheit durch eine gegebene Querschnittsfläche hindurchtretende Menge. Dies sind im Fall der Sonne insbesondere der Radio-Flux (Radiowellen), der Elektronen- und Protonen-Flux sowie der Röntgen-Flux (Röntgenstrahlung).
Inhaltsverzeichnis
Radio-Flux
Der Radiofluss der Sonne bei 10,7 cm (engl. 10.7 cm Solar Radio Flux), oft verkürzend nur als solarer Flux bezeichnet, ist ein Messwert der solaren Radiostrahlung bei der Frequenz 2800 MHz (bzw. der Wellenlänge 10,7 cm), der sich als proportional zur Sonnenfleckenaktivität und somit zur allgemeinen Sonnenaktivität erwiesen hat. Entdeckt wurde dieser Zusammenhang von Arthur Covington, der im Jahr 1946 während einer Sonnenfinsternis seine Vermutung bestätigen konnte.
Die Strahlungsstärke wird als Radioflussindex F10.7 bezeichnet, aber auch der Begriff Covington-Index (CI) ist gebräuchlich. Die Strahlungsdichte wird in Watt pro Quadratmeter und pro Hertz Bandbreite gemessen, manchmal in Jansky angegeben, meist aber in Solar Flux Units (sfu):[1]
- 1 sfu = 104 Jy = 10−22 W/m²/Hz
Der solare Flux wird täglich von Stationen am Erdboden gemessen.[2][1] Er eignet sich zur Messung der Sonnenaktivität besser als die Sonnenfleckenrelativzahl, da diese von der subjektiven, manuellen Zählung der Sonnenflecken abhängt.[3]
Korrelation zur Sonnenfleckenrelativzahl
Die Sonnenfleckenrelativzahl R korreliert sehr stark mit der Radiowellenstrahlung der Sonne bei 10,7 cm Wellenlänge.
Die Umrechnungsfaktoren von R in F in sfu lauten[4]:
- F = 67,0 + 0,572R + (0,0575R)2 − (0,0209R)3
- R = 1,61(F − 67) − [0,0733(F − 67)]2 + [0,0240(F − 67)]3
Die Werte beziehen sich auf die mittlere Entfernung Erde–Sonne. Dadurch kann der Absolutwert von F=67 sfu bei R=0 im Sommer um fast 10 % kleiner ausfallen, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Bahn weiter von der Sonne entfernt ist. Typischerweise liegt F bei 70 sfu bei niedriger Sonnenaktivität und erreicht im Sonnenfleckenmaximum teilweise über 200 Einheiten.[5]
Verwendung
Er wird u. a. zur Vorhersage der Ausbreitungsbedingungen im Kurzwellenfunk verwendet, da die Ionisation der Ionosphäre, die für die Rückreflexion der Kurzwellen zur Erde hin nötig ist, in direktem Zusammenhang mit der Sonnenaktivität steht. Die solare Strahlung dieser Frequenz ist jedoch nicht selbst dazu in der Lage, die Ionosphäre zu ionisieren. Dies erfolgt hauptsächlich durch die solare Ultraviolett- und insbesondere Röntgenstrahlung. Aus diesem Grund wird der von Satelliten ermittelte Messwert des Röntgen-Flux als Grundlage für die Ionisation herangezogen.
Ein weiterer Grund für seine Verwendung zu Vorhersagezwecken ist die Eigenschaft des solaren Flux, durch Brechung um den Sonnenrand herumzuwandern.[1] Er dient zur Vorhersage sogenannter aktiver Längengrade – aktiver Sonnenregionen –, die sich noch auf der Rückseite der Sonne befinden, bald aber am Ostrand erscheinen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Deutsche Welle, Wolfram Heß: Sonnenwetter-Fachbegriffe [1]
- ↑ http://www.nwra-az.com/spawx/f10.html F10.7 Messwerte
- ↑ Space Today Online: Measuring Energy from the Sun [2]
- ↑ http://www.ips.gov.au/Educational/2/2/5/ Umrechnung F10.7 in Fleckenrelativzahlen
- ↑ DARC Funkwetterlexikon [3]
Weblinks
- Aktuelle Flux-Daten: NOAA: SWPC Real-time Monitor Displays
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