Solothurn S-18/100

Solothurn S-18/100
Solothurn S-18/100
Allgemeine Information
Einsatzland: Schweiz, Deutschland, Italien, Ungarn
Entwickler:/Hersteller: Waffenfabrik Solothurn AG
Herstellerland: Schweiz
Produktionszeit: 1932 bis
Modellversionen: S-18/100,
S-18/1000,
S-18/1100
Waffenkategorie: Panzerbüchse
Maße
Gesamtlänge: 1760,
2160 (*) mm
Gewicht:
(mit leerem Magazin):
45 ,
54 (*) kg
Lauflänge:

900,
1300 (*) mm

Technische Daten
Kaliber:

20 mm × 105 mm,
20 mm x 138 mm (*)

Mögliche Magazinfüllungen: 5 oder 10 Patronen
Effektive Reichweite: 500 m
Feuerarten: Einzelfeuer,
Dauerfeuer (**)
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
760,
910 (*) m/s
Anzahl Züge: 8
Drall: rechts
Visier: offene Visierung sowie Zielfernrohre
Ladeprinzip: Rückstoßlader

*: S-18/1000
**: nur S-18/1100
Liste der Handfeuerwaffen

Die Solothurn S-18/100 war eine schwere Panzerbüchse, die vor dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz entwickelt wurde.

Entstehung

Die Entwicklung ging ursprünglich von Deutschland aus. Das Unternehmen Rheinmetall übernahm die Aktienmehrheit der Waffenwerke in Solothurn und ließ dort in ihrem Auftrag Rüstungsgüter entwerfen und fertigen. Das war in Deutschland durch die Auflagen des Versailler Vertrages nicht möglich, welche auf die Weise unterlaufen wurden. In ihrer ersten Version blieb die Durchschlagsleistung hinter den Erwartungen zurück, worauf die S-18/1000 entwickelt wurde. Das Kaliber blieb bestehen, die Geschossenergie wurde durch eine stärkere Munition mit einer vergrößerten Patronenhülse sowie durch der Verlängerung des Laufes gesteigert. Damit konnten auf eine Entfernung von 500 Metern immerhin 27 mm Panzerstahl durchschlagen werden. Das brachte jedoch auch einen Zuwachs an Gewicht mit sich.

Technik

Der Verschlussmechanismus wurde sehr weit nach hinten verlagert. Der Magazinschacht war horizontal auf der linke Seite angebracht. Nach der Schussabgabe traten Lauf und Verschluss gemeinsam zurück, dann entriegelte die Waffe. Der Verschluss wurde dann von der starken Schließfeder gebremst und wieder nach vorn beschleunigt. Zur Minderung des Rückstoßes konnten unterschiedliche Mündungsbremsen montiert werden; zusätzlich zum Zweibein vorn ruhte die Waffe auf einer weiteren Kolbenstütze hinten. Der Rückstoß beim Abfeuern blieb gleichwohl enorm, selbst im Vergleich zu anderen ballistischen Panzerbüchsen. Das Gewicht machte zwei Soldaten zum Transport erforderlich, eine leichte Radlafette stand optional zur Verfügung. Mit der immer stärkeren Panzerung von Kampffahrzeugen reichte die Durchschlagleistung bald nicht mehr aus, die Solothurn S-18 verlor zunehmend ihre Bedeutung als Panzerabwehrwaffe. Aufgrund ihrer beschränkten Wirkung und ihrem hohen Gewicht fand sie bei deutschen Truppen nur wenig Einsatz im Zweiten Weltkrieg.

Quellen

  • Infanteriewaffen gestern. Brandenburgisches Verlagshaus, 1991, ISBN 3-327-01209-1. 
  • Ian Hogg: Military Small Arms of the 20 th Century. Arms & Armour Press, 1982, ISBN 0-910676-87-9. 

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