Spandau-Siemensstadt

Spandau-Siemensstadt

Siemensstadt
Ortsteil von Berlin

Hakenfelde Falkenhagener Feld Spandau Haselhorst Siemensstadt Staaken Wilhelmstadt Gatow KladowSiemensstadt auf der Karte von Spandau
Über dieses Bild
Koordinaten 52° 32′ 26″ N, 13° 15′ 47″ O52.54055555555613.2630555555567Koordinaten: 52° 32′ 26″ N, 13° 15′ 47″ O
Einwohner 11.388 (30. Juni 2008)
Postleitzahl 13629
Ortsteilnummer 0503
Verwaltungsbezirk Spandau
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Kabelwerk Westend, erste Fabrik auf dem Gelände der späteren Siemensstadt, um 1900

Siemensstadt ist ein Ortsteil im Bezirk Spandau von Berlin. Er entstand durch die Ansiedelung der Siemens AG auf den Nonnenwiesen. Der Ortsteil ist auch heute von weitläufigen Industrie- und Werksanlagen geprägt. Die hier angesiedelten Unternehmen gehören jedoch nicht mehr hauptsächlich zur Siemens AG.

Inhaltsverzeichnis

Historische Darstellung

In einer Darstellung des Anzeiger für das Havelland vom 1. August 1913 wird die seinerzeitige Situation von Siemensstadt folgendermaßen dargestellt:

„[…] Dort hinter der Spree erheben sich gewaltige Gebäude in rotem Backsteinbau; vier- und fünfstöckige Gebäude von mehreren hundert Metern Front und lange Maschinenhäuser dehnen sich aus. Ein Kanal führt bis zu den Werken und unzählige Eisenbahnschienen durchqueren die weiten Gelände. Das ist die Siemensstadt. Von dem Umfang der einzelnen Nonnendammer Abteilungen dürften folgende Zahlen ein Bild geben: Es werden ungefähr beschäftigt:
• Im Wernerwerk 7000 Personen,
• im Kleinbauwerk 3500,
• im Elektromotorenwerk 3000,
• im Dynamowerk 2300,
• im Blockwerk 800,
• in der Automobilfabrik 550,
• in der Eisengießerei 300,
• in der Gelbgießerei 200,
• in der Versuchsanstalt für elektrische Bahnen 200,
• im Kabelwerk Gartenfeld (eine halbe Stunde vom Nonnendamm) 3000.
Das sind gewiß gewaltige Zahlen, die selbst für Groß-Berliner Industrieverhältnisse ansprechen. Im Herbst wird der Spandauer Nonnendamm weitern gewaltigen Zuwachs erhalten. Das neue Zentralverwaltungsgebäude wird dann bezogen werden, und abermals werden 3000 Personen dem Nonnendamm mehr zuströmen […] Das Wernerwerk erfährt ebenfalls fortgesetzt Vergrößerungen, alle in Charlottenburg gelegenen Siemensbetriebe sollen nach und nach auf dem Spandauer Nonnendamm angesiedelt werden […] Umfangreiche Terrains stehen dem Siemensunternehmen zu Bauten noch zur Verfügung […]“

Siehe auch Siemensbahn.

Siemensstadt heute

Das heutige Siemensstadt liegt zwischen Hohenzollernkanal (ein in diesem Abschnitt so bezeichnetes Teilstück des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals) im Norden, Charlottenburg-Nord im Osten, der Spree im Süden und Haselhorst im Westen. Der durch die Ringsiedlung verlaufende Jungfernheideweg stellt die Grenze zu Charlottenburg-Nord dar. Zu Siemensstadt gehört auch die durch den Alten Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal und Hohenzollernkanal gebildete Insel Gartenfeld, auf der weitere Siemens-Werksanlagen (bis 2002 „Kabelwerk Gartenfeld“) errichtet wurden.

Im Juni 2005 hatte die Siemensstadt 11.591 Einwohner, damit ist der Ortsteil bevölkerungsmäßig mit einer deutschen Kleinstadt vergleichbar. Noch heute findet wöchentlich montags und donnerstags im Quellweg ein – in der letzten Zeit stark geschrumpfter – Wochenmarkt statt.

Als Träger des lokalen Sports hat sich der SC Siemensstadt einen Namen gemacht.

Wohnarchitektur

Die Christopheruskirche am Schuckertdamm

Neben Einzelbauten aus der Zeit um 1900 entstanden in Siemensstadt in mehreren Etappen Siedlungsbauten, darunter bedeutende Beispiele des Neuen Bauens und des Großsiedlungsbaus:


Literatur

  • Dorothea Zöbl: Siemens in Berlin – Spaziergänge durch die Geschichte der Elektrifizierung. Berlin: Verlag für Berlin-Brandenburg 2008 (ISBN 978-3-86650-945-0)
  • Arne Hengsbach: Aus der Geschichte der Stadtteile Siemensstadt und Haselhorst. (Spandauer Heimathefte 1), Berlin: Buchhandlung am Markt 1954.
  • Arne Hengsbach: Die Siemensstadt im Grünen. Zwischen Spree und Jungfernheide 1899–1974. Berlin: Lezinsky 1974.

Weblinks


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