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Hinterkiemerschnecken Hermissenda crassicornis ein Art der Nacktkiemer
Systematik Stamm: Weichtiere (Mollusca) Klasse: Schnecken (Gastropoda) Unterklasse: Orthogastropoda Überordnung: Heterobranchia Ordnung: Hinterkiemerschnecken Wissenschaftlicher Name Opisthobranchia Milne-Edwards, 1848 Als Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia) wird die Gruppe der oft im Meer lebenden Schnecken bezeichnet, die hinter dem Herzen liegende Kiemen haben und eine seitlich liegende Mantelhöhle. Hinterkiemer sind Zwitter und besitzen Zwitterdrüsen, viele haben eine rückgebildete oder gar kein Schale.
Inhaltsverzeichnis
Unterordnungen
- Kopfschildschnecken (Cephalospidea/Bullomorpha)
- Retusa
- Gewölbte Kopfschildschnecke, Retusa
- Retusa
- Acochlidiacea
- Schlundsackschnecken (Sacoglossa)
- Seeschmetterlinge (Thecosomata)
- Ruderschnecken (Gymnosomata)
- Anaspidea (manchmal auch als Seehasen bezeichnet)
- Schirmschnecken (Umbraculomorpha)
- Seitenkiemer (Pleurobranchmorpha)
- Nacktkiemer (Nudibranchia)
Die Seeschmetterlinge und Ruderschnecken wurden auch zur Gruppe der Pteropoda („Flügelschnecken“) zusammengefasst, nicht zu verwechseln mit den Flügelschnecken (Strombidae).
Vorkommen
Hinterkiemerschnecken sind in allen Meeren vorzufinden, sie besiedeln den gesamten Ozean von der Tiefsee bis zur Oberfläche. Sie treten in etwa 6.000 Arten auf, die sich meistens in grellbunten Warnfarben präsentieren. Dies hängt damit zusammen, dass die meisten Arten giftig sind.
Giftigkeit
Hinterkiemerschnecken ernähren sich meist von Schwämmen, die ihrerseits so giftig sind, dass sie sonst für kein Tier genießbar sind. Die Hinterkiemerschnecken nehmen dieses Gift ohne Schaden auf, sammeln es in ihren Außenorgangen und werden damit ebenfalls ungenießbar. Manche Arten wandeln dieses Gift noch chemisch um, z.B. Acetyl in eine OH-Gruppe, wodurch er zehn mal stärker wirkt. Viele Arten können diese Gifte auch gewollt gegen Feinde ausstoßen.
Die Nesseldiebe (Aeolidier) ernähren sich nicht nur gefahrlos von nesseltragenden Korallen und Seeanemonen, sondern bauen deren aufgenommenen Giftpfeile in körpereigene Nesselsäcke ein, die ihnen an den Spitzen der zahlreichen Fortsätze wachsen.
Die Sternschneckengruppe der Phylliden produziert hingegen selbstständig Alkylisocyanide. Flankenkiemer produzieren und verspritzen bei Gefahr eigenproduzierte Schwefelsäure.
Ungiftige Arten haben oft auch auffällige Farben und täuschen damit Giftigkeit vor.
Symbiosen mit Pflanzen
Die Phyllodesmium frisst Weichkorallen und nimmt mit diesen die auf ihnen lebenden Algen auf, die sie aber nicht verdaut. Der Darm ist bei dieser Art fast körperfüllend, er reicht sogar bis in die Körperfortsätze. Da die Algen durch die durchscheinende Außenhaut Sonnenlicht erreicht, produzieren sie weiter Kohlenhydrate, so dass die Phyllodesmium fast ohne Außennahrung auskommt.
Die millimetergroße Elysia hingegen baut durch die Pflanzennahrung aufgenommene Chloroplasten in ihre Zellen ein, damit diese sie mit Nahrung versorgen. Da das Erbgut der Elysia teilweise Pflanzengene enthält, vermehren sich die Chloroplasten sogar in ihrem Körper. Elysia betreibt damit als einzige Tierart richtige Photosynthese.
Siehe auch
Weblinks
- Kopfschildschnecken (Cephalospidea/Bullomorpha)
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