Spermatozele

Spermatozele

Als Spermatozele bezeichnet man eine vom Nebenhoden (seltener vom Samenstrang) ausgehende Retentionszyste, d. h. eine durch eine Abflussbehinderung gebildete zystische Aufweitung, die mit eiweißreicher und spermienhaltiger Flüssigkeit gefüllt ist. In der Regel ist die Spermatozele am oberen Hodenpol lokalisiert und kann zu Beginn von außen als stecknadelkopfgroßes Knötchen getastet werden. Unbehandelt kann sie über Jahre auf Grapefruit-Größe oder mehr anwachsen.

Von Laien wird die Spermatozele häufig mit einem Hodentumor verwechselt. Grundsätzlich gilt, dass nur der Arzt eine eindeutige Diagnose stellen und einen eventuellen Hodentumor oder auch Nebenhodentumor ausschließen kann. Somit sollte bei jeder am Hoden festgestellten Verdickung sofort ein Urologe aufgesucht werden.

Entstehung

Die Spermatozele ist meistens Folge eines Traumas oder einer Entzündung des Nebenhodens (Epididymitis), kann jedoch auch angeboren sein. Sie tritt bei 80 % aller Männer auf, ist bei den meisten aber nur von geringer Größe oder nicht einmal wahrnehmbar. Bei 5 % aller Männer ist diese Aufweitung krankhaft und wesentlich größer. Sie kann sowohl beidseitig wie auch einseitig auftreten.

Therapie

Asymptomatische Spermatozelen bedürfen keiner Behandlung. Im frühen Stadium ist auf Grund der Risiken eher von einem chirurgischen Eingriff abzuraten. Eine Behandlungsindikation besteht bei Größenzunahme, Schmerzhaftigkeit und Druckgefühl. Dies hängt vom individuellen Entwicklungsstadium ab. Chirurgischen Zugang verschafft ein tiefer Inguinalschnitt oder ein Skrotalschnitt. Komplikationen der Operation sind Blutungen, Skrotalhämatom, Lymphödem, Schwellung, Wundinfektion, Infektion von Hoden und Nebenhoden, ferner Sterilität und Rezidivität, wobei sich Sterilität zumeist nicht vermeiden lässt.

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