- Sperrsatz
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Mit Sperrsatz oder Sperren bezeichnet man in der Typografie eine Schriftauszeichnung zur Hervorhebung von Textteilen durch Vergrößerung der Abstände (durch Einfügen von Spatien) zwischen den einzelnen Buchstaben. Bei vielen gebrochenen Schriften gibt es keine fetten und kursiven Schnitte, so dass der Sperrsatz die einzige dezente Art der Hervorhebung ist.
Für nicht gebrochene Schriftarten ist mit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Sperrung nicht mehr gebräuchlich; sie kann aber in künstlerischen, exklusiven Werken oder zur Wiedergabe historischer Dokumente verwendet werden.
Das Gegenteil von Sperren ist Unterschneiden.
Regeln
- Leerzeichen vor und nach dem gesperrten Text werden mit gesperrt, Satzzeichen außer Punkt und Anführungszeichen ebenfalls. Beispiel:
- Dies ist f a l s c h gesperrt, so ist es r i c h t i g gesperrt.
- Zahlen werden nicht gesperrt.
- Bei gebrochenen Schriften werden im Deutschen die Zwangsligaturen ch, ck, ſt und tz sowie der Buchstabe ß nicht aufgelöst.[1] Alle anderen Ligaturen (z. B. ff, fi, st) werden aufgelöst und gesperrt:
- Sperren erfolgt grundsätzlich mit dem Achtelgeviert. Leerzeichen mit voller Breite würden eine Sperrung zu breit laufen lassen und werden nur verwendet auf Schreibmaschinen und in anderen Umgebungen, in denen nur Festbreitenschriften verfügbar sind (z. B. Reintext-E-Mails).
Einzelnachweise
- ↑ Richard L. Niel: Satztechnisches Taschen-Lexikon. Wien, 1925.
- Leerzeichen vor und nach dem gesperrten Text werden mit gesperrt, Satzzeichen außer Punkt und Anführungszeichen ebenfalls. Beispiel:
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