Bahnhof Shin-Ochanomizu

Bahnhof Shin-Ochanomizu
Bahnhof Ochanomizu
Ostausfahrt des Bahnhofs von der Hijiri-Brücke gesehen:
JR-Bahnhof (r.) und Marunouchi-Linie über den Kanda
Bahnhofsdaten
Art Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise
Reisende
  • 107.205 (JR)[1]
  • 054.018 (Tōkyō Metro)[2]
  • 095.890 (Tōkyō Metro Shin-Ochanomizu)[2]
Tägliche Zugfahrten
  • 1.070 (JR)[3]
  • 0672 (Tōkyō Metro)[4]
  • 0466 (Tōkyō Metro Shin-Ochanomizu)[5]
Abkürzung
  • JR, Metro: チヤ (Chi-Ya)
  • Bahnhof Shin-Ochanomizu: シチ (Shi-Chi)
Architektonische Daten
Eröffnung

31. Dezember 1904

Stadt Chiyoda (JR & Bahnhof Shin-Ochanomizu)
Ort Bunkyō (Tōkyō Metro)
Präfektur Tokio
Staat Japan
Koordinaten 35° 41′ 59,5″ N, 139° 45′ 49,6″ O35.699852777778139.763786111117Koordinaten: 35° 41′ 59,5″ N, 139° 45′ 49,6″ O
Eisenbahnstrecken

JR

Tōkyō Metro

Der Bahnhof Ochanomizu (jap. 御茶ノ水駅, Ochanomizu-eki) befindet sich an beiden Ufern des Flusses Kanda in den Gemeinden (Sonderbezirken) Chiyoda und Bunkyō in der Präfektur Tokio, Japan.

Er besteht aus drei betrieblich und räumlich voneinander getrennten Teilen: Überirdisch am Südufer des Kanda steht der Bahnhof der JR Higashi-Nihon (JR East), daneben liegt unterirdisch der U-Bahnhof Shin-Ochanomizu („Neu-Ochanomizu“) an der Chiyoda-Linie der Tōkyō Metro. Unter dem Nordufer befindet sich der Bahnhof der Marunouchi-Linie, die auf der Ostseite den Fluss überirdisch überquert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bahnhof Ochanomizu wurde 1904 von der Kōbu Tetsudō („Kōbu-Eisenbahn“) als Ausgangspunkt ihrer Strecke nach Hachiōji eröffnet. Zuvor hatte die Strecke ihren Endpunkt im Bahnhof Iidamachi, etwa einen Kilometer weiter westlich zwischen den heutigen Bahnhöfen Iidabashi und Suidōbashi. Zwei Jahre später, 1906, wurde die Bahnstrecke verstaatlicht, ging in den Besitz der Staatsbahn (kokutetsu) über und wurde Teil der Chūō-Hauptlinie. 1908 führte die Verlängerung der Strecke um einige hundert Meter bis zum Bahnhof Shōheibashi dazu, dass Ochanomizu zum Durchgangsbahnhof wurde.

Vom Großen Kantō-Erdbeben 1923 waren die umgebenden Stadtviertel stark betroffen. Während des Wiederaufbaus wurde 1928 an der Ostseite des Bahnhofs die Hijiri-Brücke über den Kanda errichtet. Die Ochanomizu-Universität, zuvor direkt nördlich des Bahnhofs, verlegte ihren Standort nach Ōtsuka in Toshima.

1932 eröffnete die Staatsbahn die Verlängerung der Sōbu-Hauptlinie vom Bahnhof Ryōgoku nach Ochanomizu. Beim Umbau des Bahnhofs erhielt dieser im Wesentlichen seine heutige Form, die ein Umsteigen von der Chūō-Sōbu- in die Chūō-Linie am selben Bahnsteig ermöglicht, indem die Gleise beider Strecken nach Fartrichtung gruppiert sind. Dabei ist ein reibungsloser Verkehr bei hoher Zugfrequenz dadurch ermöglicht, dass der Abzweig der Sōbu-Linie am Ostende des Bahnhofs als kreuzungsfreier Übergang ausgeführt wurde. 1933 wurde die Strecke auf der Westseite viergleisig ausgebaut, so dass durchgehende Züge der Sōbu-Linie zur Chūō-Linie eigene Gleise nutzen konnten.

Bei der Aufteilung und Privatisierung der Staatsbahn 1987 wurde der Bahnhof an die JR Higashi-Nihon übertragen.

1999 nahm ihn das Verkehrsministerium in die „Auswahl der 100 Bahnhöfe der Kantō-Region“ (関東の駅百選, Kantō no eki hyakusen) auf.[6]

U-Bahnhof Ochanomizu

Am 20. Januar 1954 wurde das erste Teilstück der Marunouchi-U-Bahnlinie zwischen Ikebukuro und Ochanomizu eröffnet. Der Endbahnhof wurde nur wenige Meter unter dem Sotobori-dōri am steil abfallenden Nordufer gebaut; zum Umsteigen zwischen der neuen U-Bahn und der Staatsbahn musste man die Ochanomizu-Brücke über den Kanda nutzen. Als der U-Bahnhof zwei Jahre später durch die Verlängerung bis Awajichō zum Durchgangsbahnhof wurde, wurde die Gleisquerung des Kanda überirdisch angelegt. Heute trägt der U-Bahnhof Ochanomizu die Nummer M-20.

U-Bahnhof Shin-Ochanomizu

Mit der Fertigstellung des ersten Abschnitts der Chiyoda-Linie zwischen Kita-Senjū und Ōtemachi wurde am 20. Dezember 1969 der Bahnhof Shin-Ochanomizu eröffnet. Nach dem Ausbau der Strecke zu ihrer heutigen Form trägt der Bahnhof die Nummer C-12.

Bauart und Gleise

Blick vom Gleis 4 des JR-Bahnhofs auf den Kanda und die Ochanomizu-Brücke.

Der JR-Bahnhof ist in der Bauart eines Durchgangsbahnhofes gebaut. Das Bahnhofsgebäude liegt am Westeingang über den Bahnsteigen direkt an der Ochanomizu-Brücke; ein weiterer Zugang befindet sich an der Hijiri-Brücke. An zwei Inselbahnsteigen liegen die vier Gleise: Züge in westlicher Richtung halten am südlichen Bahsteig, Züge in östlicher Richtung am nördlichen.

1  Chūō-Schnellzug-Linie Shinjuku • Takao
 Chūō-Linie ShinjukuMitaka (nur früh morgens und spät abends)
2  Chūō-Sōbu-Linie ShinjukuMitaka
3  Chūō-Sōbu-Linie AkihabaraChiba
4  Chūō-Schnellzug-Linie KandaTokio

Der U-Bahnhof Ochanomizu besteht aus zwei Außenbahsteigen:

1  Marunouchi-Linie Ginza (M-16)Shinjuku (M-08) • Nakano-Fujimichō (m-04) • Ogikubo (M-01)
2  Marunouchi-Linie Kōrakuen (M-22) • Ikebukuro (M-25)

Auch der Bahnhof Shin-Ochanomizu hat die Form eines Durchgangsbahnhofs, er liegt südöstlich des JR-Bahnhofs unter der Hongō-dōri. Unterirdische Gänge verbinden ihn mit den U-Bahnhöfen Awajichō und Ogawamachi; dieser Weg wird auch von Passagieren genutzt, die zwischen den Chiyoda- und Marunouchi-Linien umsteigen.

1  Chiyoda-Linie Ōtemachi (C-11) • Hibiya (C-09) • Yoyogi-Uehara (C-01)
2  Chiyoda-Linie Nishi-Nippori (C-16)Kita-Senju (C-18) • Kita-Ayase (C-20)

Umgebung

Medizinische und Zahnmedizinische Universität Tokio.

Gegenüber des JR-Bahnhofs am Nordufer des Kanda liegen der konfuzianische Tempel Yushima Seidō und das Universitätskrankenhaus der „Medizinischen und Zahnmedizinischen Universität Tokio“ (Tōkyō Ika Shika Daigaku). Etwas abseits des Flusses stehen unter anderem der Schrein Kanda Myōjin, die Zentrale des Japanischen Fußballverbandes und das zugehörige Fußballmuseum.

Südlich des Bahnhofs befinden sich die orthodoxe „Auferstehungskathedrale Tokio“ (東京復活大聖堂, Tōkyō fukkatsu taiseidō), besser bekannt als St.-Nikolai-Kathedrale, der Surugadai-Hauptcampus der Meiji-Universität sowie einige Fakultäten der Nihon Daigaku.

Linien

Der Bahnhof Ochanomizu wird nur von den folgenden Linien des Regionalverkehrs bedient:

Linien
Suidōbashi Chūō-Sōbu-Linie Chūō-Sōbu-Linie
JR East
Akihabara
Kanda Chūō-Linie Chūō-Schnellzug-Linie
JR East
Yotsuya
Awajichō (M-19) Marunouchi-Linie Marunouchi-Linie (M-20)
Tōkyō Metro
Hongō 3-chōme (M-21)
Ōtemachi (C-11) Chiyoda-Linie Chiyoda-Linie (C-12)
Tōkyō Metro am Bahnhof Shin-Ochanomizu
Yushima (C-13)

Der JR-Bahnhof ist in östlicher Richtung die letzte Umsteigemöglichkeit zwischen der Chūō-Sōbu- und der Chūō-Linie, bevor sich die beiden teilen.

Früh morgens und spät abends ist der Bahnhof auch Ausgangs- bzw. Endpunkt von Lokalzügen der Chūō-Linie, die wie die Chūō-Sōbu-Linie an jedem Bahnhof halten.

Nutzung

Mit täglich 107.205 einsteigenden Fahrgästen liegt der JR-Bahnhof Ochanomizu an Rang 28 aller Bahnhöfe der JR Higashi-Nihon und der meistgenutzte Bahnhof der Chūō-Linie zwischen Shinjuku und Tokio, d.h. innerhalb der Yamanote-Linie.[1] Unter den Bahnhöfen der Tōkyō Metro belegten unter den meistgenutzten Bahnhöfen Ochanomizu mit 54.018 täglichen Zustiegen Rang 65 und Shin-Ochanomizu Rang 36 mit 95.890 zugestiegenen Fahrgästen.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b JR East: durchschnittliche tägliche Einstiege 2007
  2. a b c Tōkyō Metro: durchschnittliche tägliche Ein- und Ausstiege 2007
  3. Fahrplan Bahnhof Ochanomizu werktags
  4. Fahrplan Marunouchi-Linie Bahnhof Ochanomizu werktags
  5. Fahrplan Chiyoda-Linie Bahnhof Shin-Ochanomizu werktags
  6. MLIT, Verkehrsabteilung Kantō: Liste der Kantō no eki hyakusen

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