- Spitzenspannung
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Als Scheitelwert oder Spitzenwert bezeichnet man den Höchstwert eines Signals oder einer Wechselspannung. Bei periodischen Signalen spricht man im Allgemeinen von der Amplitude. In der Elektrotechnik wird der Begriff besonders häufig verwendet, z. B. beim Scheitelstrom Is und bei der Scheitelspannung Us.
Es sind auch die Bezeichnungen bzw. im Gebrauch (gesprochen I-Dach und U-Dach) . Aus dem Englischen entliehen ist Up, p steht für peak. Besonders wenn kein Formelzeichen für die Größe angegeben ist, kennzeichnet man die Einheit mit einem Index, z. B. Vp oder Vs.
Messgeräte, die nicht den zeitlichen Verlauf aufzeichnen, geben normalerweise den Effektivwert (RMS-Wert) an.
Beispiele
Die Spannungsfestigkeit von Kondensatoren muss nach dem Spitzenwert, nicht nach dem Effektivwert bemessen werden.
Oft werden sie jedoch für Effektivwerte einer Wechselspannung spezifiziert.
Das Stromnetz hat in Europa bei den Endverbrauchern einen Effektivwert von 230 Volt (bzw. 400 Volt zwischen den Außenleitern). Der Scheitelwert beträgt
- 230 V · = 325 V
Nahezu auf diese Spannung lädt sich auch ein von einem Netzgleichrichter gespeister Kondensator auf.
Der Spitzenwert der an einem Überspannungsableiter oder einer Suppressordiode anliegenden Spannung beim ableitbaren Spitzenstrom (z. B. 100 A) heißt Schutzpegel. Diesen Spitzenwert muss die nachfolgende zu schützende Elektronik mindestens aushalten.
Die Spitzenwerte von Audiosignalen (Sprache, Gesang, Musik) ist oft wesentlich höher als der Mittelwert. Deshalb müssen Audioverstärker eine hohe Aussteuerungsreserve besitzen, um bei diesen Spitzenwerten keine Verzerrungen (clipping) zu verursachen.
Viele elektronische Bauelemente sind hinsichtlich ihrer Maximalparameter für einmalige und wiederholte Spitzen- bzw. Scheitelwerte unterschiedlich spezifiziert. Das gilt zum Beispiel für Dioden, Kondensatoren, Eingänge von Integrierten analogen und digitalen Schaltkreisen oder auch MOSFET´s.
- Beispiele
- Eine Gleichrichter-Diode 1N400x ist für einen Strommittelwert von 1 A geeignet, hält jedoch einmalig (während einer 8,3 ms langen Halbperiode am 60-Hz-Netz) 30 A Spitzenstrom und periodisch weit über 1 A Scheitelstrom aus[1].
- Y-Entstörkondensatoren sind für Dauerbetrieb an bis zu 250 V Wechselspannung ausgelegt, ertragen jedoch kurze Überspannungsereignisse von bis zu 5 kV[2].
- Die Elektronenröhre PL500 hat eine mittlere Anodenspannung von unter 1000 V, erträgt jedoch periodisch für unter 18 µs und unter 22% der Periode bis zu 7 kV Spitzenspannung [3].
Siehe auch
- Spitze-Spitze-Wert
- Scheitelfaktor
- Formfaktor
- Quasi-Spitzenwert (Aussteuerungsmesser, Geräuschspannung)
Weblinks / Einzelnachweise
- ↑ Bauteilspezifikation Vishay
- ↑ http://www.bkprenzlau.de/kompendium.htm X- und Y-Entstörkondensatoren
- ↑ VALVO Taschenbuch 1965
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