Splitboard

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Ein Splitboard ist ein in der Länge teilbares Snowboard. Die Teile sind durch einen einfachen, aber robusten Mechanismus sowie die Bindungsaufnahmen stabil miteinander verbunden. Nach dem Auseinanderbauen erhält man im Prinzip ein Paar einfache Tourenski.

Die Bindungen können ohne großen Aufwand oder Werkzeug auf die Ski ummontiert werden und funktionieren nun wie eine einfache Skitourenbindung. Versieht man die „Ski“ noch mit Steigfellen (Skifell), kann man mit dem Splitboard auf Skitour gehen und über schneebedeckte Hänge wie ein Skitourengeher aufsteigen. Am Ziel werden die „Ski“ wieder zu einem Snowboard umgebaut, mit dem man bergab fahren kann.

Entwicklung und Geschichte von Splitboards

Es gibt zwei-, drei- und vierteilige Splitboards, am verbreitetsten sind zweiteilige. In Bauweise und Form ähneln Splitboards den Freeride-Boards. Erste Splitboards wurden schon in den späten 1980er beziehungsweise frühen 1990er Jahren in Bayern entwickelt, gelangten jedoch nur kurz in die serienmäßige Produktion, weil die Materialien und die Technik noch nicht ausgereift waren. Mitte der 1990er Jahre wurde die Idee in den USA wieder aufgegriffen und die erste, serienmäßig erfolgreiche Produktion gelang. Der bekannteste Splitboardhersteller weltweit ist Voilé aus Salt Lake City (USA). Seit der Jahrtausendwende werden Splitboards auch in Europa immer beliebter und legen ihr Schattendasein mehr und mehr ab. Den Grundstein hierfür legte die Firma voile-europe, welche im Jahr 2000 die Distribution in Europa für Voile-USA innehatte. Im Jahre 2006 wurde die Distribution eingestellt und die Firma in Splitboards Europe umfirmiert, welche in den weitere Jahren die zweiteiligen Splitboards mit Voilé System in Europa als Marktführer etablierte. Ursächlich hierfür sind die alljährlichen Testveranstaltungen von Splitboards Europe, welche die allgemeine Skepsis bzgl. der Fahreigenschaften und Handhabung zweiteiliger Splitboards mit Voilé System nehmen. Mittlerweile haben Splitboards die ganze Welt erobert: Sogar in Russland, Australien und Neuseeland sind Splitboarder unterwegs, wie die Einträge in den Splitboard-Foren im Internet zeigen.

Großen Anteil am Funktionieren eines Splitboards hat das System, das die Bindungen aufnimmt und auch die Skihälften zu einem Snowboard verbindet. Das seit Jahren bewährte (Ver-)Bindungssystem des amerikanischen Herstellers Voilé verwenden fast alle Splitboard-Hersteller auf ihren Modellen. Ein (Ver-)Bindungssystem muss robust, bedienungsfreundlich, langlebig und frei vom Problem des Vereisens sein – Eigenschaften, die bei Touren im Backcountry mitunter lebenswichtig sind. Von Vorteil ist, wenn es Unabhängigkeit vom verwendeten Bindungssystem des Riders bietet: jede auf dem Markt erhältliche Snowboardbindung sollte montiert werden können. Egal, ob eine Freestyle-Bindung für Softboots oder eine Plattenbindung für Skitourenschuhe oder Hardboots.

Dreiteilige Splitboards haben den Vorteil, dass der Aufstiegsski nicht so breit ist und daher etwas besser in die Spur der Skitourengeher passt. Dieses oft genannte Argument für dreiteilige Splitboards relativiert sich aber immer mehr, da die freeridemäßigen Tourenski auch immer breiter werden. Das einzige serienmäßige dreiteilige Splitboard ist das „T3“ aus Deutschland. Im Jahre 2010 hat die Firma Powderequipment als letzter branchenweit bekannter Hersteller die industrielle Produktion von dreiteiligen Splitboards eingestellt.

Das einzige vierteilige Snowboard, welches je in Serie produziert wurde, war das „Jester Trip“. Nur wenige Exemplare gibt es heute noch. Bei diesem wurde das Mittelteil mit einem Klappmechanismus noch einmal halbiert. Diese Teile konnten so besser im oder am Rucksack transportiert werden.

Weiterhin gibt es viele Eigenbauten an Splitboards, die auch durchaus funktionieren können. Im Prinzip wird hier ein serienmäßiges Snowboard in der Mitte durchgesägt, die Schnittkanten werden abgedichtet und ein im Fachhandel angebotenes Montagekit für die (Ver-)Bindungen wird montiert. Handwerkliches Geschick und exaktes Arbeiten ist eine Grundvoraussetzung, damit es das Board nicht bei der ersten Tour in seine Einzelteile zerlegt.

Auch kleine private Snowboard- bzw. Splitboardschmieden gibt es in der Szene. War zu Beginn der Splitboardzeiten noch viel Bastelei im Spiel, so sind sie heute über dieses Stadium hinaus und bieten individuelle Lösungen. Eine mitunter interessante Entwicklung für Spezialisten.

Wichtige Splitboardtreffen

Heutzutage treffen sich Splitboarder in aller Welt zu sogenannten „Splitfeste“. In den amerikanischen und kanadischen Rocky Mountains finden diese Treffen mit bis zu 40 oder 50 Teilnehmern statt. In Europa gibt es das „Climb-the-Mountain“, das seit Jahren traditionell Hochjoch im Montafon stattfindet.


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