Splitterskyddad Enhets Plattform

Splitterskyddad Enhets Plattform

Die Spitterskyddad Enhetsplattform (SEP, deutsch: splittergeschützte Einheitsplattform) ist eine universelle Plattform für Panzerfahrzeuge. Sie wird von BAE Systems Hägglunds im Auftrag des schwedischen Försvarets materielverk (FMV) entwickelt. Besonderes Augenmerk wurde auf die modulare Bauweise gelegt, so kann wie beim niederländisch/deutschen GTK Boxer ein spezielles Missionsmodul auf der Fahrzeugplattform montiert werden. Dadurch soll es dem SEP möglich sein, bis zu 24 verschiedene Rollen zu erfüllen. Weitere Besonderheiten sind der dieselelektrische Antrieb, Drive-by-Wire und Flachbildschirme, welche die Sichtverhältnisse herkömmlicher Winkelspiegel durch außen anmontierte Videokameras verbessern. Das Fahrzeug wiegt weniger als 20 Tonnen und wird als 6x6 Rad- und Gummikettenversion entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entwicklung begann 1996. Der erste SEP-Gummikettendemonstrator wurde im November 2000 an die schwedische Forsvarets Materielverk (FMV) ausgehändigt, seitdem sind bis zum Jahre 2003 über 2000 Kilometer Testfahrten absolviert worden.

Das Forsvarets Materielverk (FMV) vergab im November 2001 Hägglunds den Auftrag die Radversion des SEP zu entwickeln, der Prototyp wurde 2003 ausgeliefert. In diesem Jahr wurde – nach einer Überprüfung – grünes Licht für die Entwicklung eines zweiten Ketten-Prototyps gegeben, der im November 2005 ausgeliefert wurde.

Im Juli 2006 wurde der abschließende Vertrag unterzeichnet. Darin wird vereinbart zwei weitere Radfahrzeuge und zwei weitere Kettenfahrzeuge zu bauen. Die Splitterskyddad Enhetsplattform soll dann im Jahre 2014 an die Schwedischen Streitkräfte ausgeliefert werden. Ebenfalls wurde dem System gute Chancen auf dem Exportmarkt eingeräumt.

SEP-Ketternversion in Satory 2006

Am 4. Februar 2008 meldete das schwedische Magazin NyTeknik die Einstellung des Projekts. Als Grund wird von den Schwedischen Streitkräften und BAE Systems Hägglunds keine internationalen Entwicklungspartner, der geringe Wehrhaushalt Schwedens, die zu späte Einsatzreife und die widererwartend geringen Exportausichten angegeben.[1] [2]

Technik

Diesel-Elektrischer Antrieb

Zwei links und rechts in den Fahrzeugseiten angeordnete Dieselmotoren mit jeweils einem integrierten, permanent erregten (PM) Schwungrad-Generator versorgen die elektrischen Systeme mit Strom. Die elektrischen Fahrmotoren werden aus zwei ca.600V DC Sammelschienen über Umrichter im Fahrzeug-Untergestell gespeist. Sofern entsprechende Hochleistungsbatterien mit ihren zugehörigen Leistungselektroniken integriert werden, ist eine rein elektrische Fahrt (Silent Move) möglich. Das batteriegestützte, konventionelle 24V-Fahrzeug Bordnetz wird über DC/DC-Wandler aus der Oberspannung versorgt.

Dem System werden eine Reihe von Vorteilen zugeschrieben:

  • kein Schaltgetriebe
  • kraftstoffsparend
  • umweltschonend
  • senkt die Unterhaltskosten
  • "Stealth"-Eigenschaften durch reine Batteriefahrt
  • Gummiketten sind leichter und leiser und schonen die Straße

Die Höchstgeschwindigkeit der Radversion wird voraussichtlich 100 km/h, die der Kettenversion mit Gummiketten der kanadischen Firma Soucy, soll 85 km/h sein. Bei der Radversion sind die beiden vorderen und die beiden hinteren Räder steuerbar. Die Räder sind 405/70 R24 Reifen. Die Motoren der Prototypen sind und waren: 2x 2,3-Liter-5-Zylinder von Volkswagen und 3,2-Liter-6-Zylinder Steyr M16 Dieselmotor mit 130 kW.

Cockpit

Wie beim MGV des FCS sitzen die zwei Soldaten vor einer Reihe von Flachbildschirmen. Diese ersetzen mit Hilfe von außen anmontierten Kameras die herkömmlichen Winkelspiegel[3]. Auf den Bildschirmen können natürlich auch andere Informationen dargestellt werden, wie zum Beispiel technische Daten des Fahrzeugs, taktische Karten, Bilder, Videos oder das Blickfeld von unbemannten Fahrzeugen. Dieses VETEC genannte System wird von Hägglunds und Diehl entwickelt.

Schutz

Die modulare Keramikpanzerung wird von der Firma Ingenieurbüro Deisenroth (IBD) hergestellt und schützt unter anderem vor der Explosion von 7 kg TNT unter der Kette. Weitergehender Schutz wird in Zukunft durch abstandsaktive Schutzmaßnahmen realisiert, da das Fahrzeug unter 20 Tonnen wiegt und in der Standardversion nur 14,5 x 114 mm Geschossen standhalten kann. Allerdings kann der Panzerschutz durch eine stärkere Panzerung auf 30 mm APFSDS Geschosse erhöht werden.

Mission

Das modulare Design erlaubt es, die Splitterskyddad Enhetsplattform in 24 verschiedenen Rollen einzusetzen, unter anderem:

Die missions- oder rollenspezifischen Module können auf dem Ketten- oder dem Radfahrzeug in kurzer Zeit montiert werden, ähnlich dem Containerwechsel eines LKW.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Försvaret stoppar Hägglunds SEP NyTeknik online (schwedisch)
  2. Multi-role vehicle project stopped (Schwedische Armee auf englisch (07. Februar 2008)
  3. http://www.barco.com/barcoview/downloads/Realtime_Video_Stabilization_For_Moving_Platforms.pdf

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