- Hardkill-System
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Unter abstandsaktive Schutzmaßnahmen (engl.: active protection system, kurz APS) versteht man Maßnahmen, um einen Panzer oder ein anderes Fahrzeug vor direkten Treffern zu schützen. Die Bedeutung dieser Systeme wird in Zukunft immer wichtiger, da sie als einzige in der Lage sind, einen Rundumschutz vor modernen Panzerabwehrlenkwaffen oder Hochleistungswuchtgeschossen zu gewährleisten, ohne dass sehr umfangreiche Panzerungen zu unakzeptabel hohen Fahrzeuggewichten führen.
Die abstandsaktiven Schutzmaßnahmen können prinzipiell in zwei Arten eingeteilt werden: Softkill- und Hardkill-Systeme
Inhaltsverzeichnis
Softkill-Systeme
Unter Softkill-Systemen versteht man Abwehrsysteme, die die Bedrohung neutralisieren, ohne sie zu zerstören. Solche Systeme können zum Beispiel Täuschkörper abfeuern, um Zielsysteme zu verwirren, Störsender auf den Angreifer richten, um Elektronik von Raketen und Sprengfallen zu stören, Blendlaser einsetzen, um optische, ultraviolette und infrarote Sucher zu blenden und die Nebelmittelwurfanlage aktivieren, um das Fahrzeug einzunebeln. Beispiele dafür sind:
- Schtora
- Multifunctional Self-Protection System (MUSS)[1]
- Directed Infrared Counter Measures (DIRCM, früher „FLASH“)[2]
Hardkill-Systeme
Während Softkillmaßnahmen eher darauf abzielen, den anfliegenden Flugkörper oder das Geschoss zu stören oder in der Zielfindung zu behindern, versuchen Hardkillsysteme, diese zu zerstören. Dabei wird das anfliegende Geschoss (Panzerabwehrlenkwaffe, Granate, Wuchtgeschoss usw.) durch Sensoren, zum Beispiel Radar, geortet. Entscheidet der Computer, dass eine Bedrohung vorliegt, leitet er im Zeitraum von Millisekunden den Bekämpfungsvorgang ein. Das Ziel wird dabei entweder durch Schrapnelle oder eine Druckwelle zerstört, je nach Wirkmechanismus. Diese Systeme haben eine Gefahrenzone für Personen im Umkreis des Bekämpfungsvorganges. Beispiele dafür sind:
Fazit
Es gilt als wahrscheinlich, dass Hardkillsysteme den Panzerbau revolutionieren werden. Schon jetzt werden zukünftige gepanzerte Plattformen wie zum Beispiel die bemannten Fahrzeuge des Future Combat Systems, das schwedische SEP oder das von Nexter und KMW geplante MSMRAV mit einem Gewicht von um die 20 Tonnen geplant. Die passive Panzerung schützt hier nur noch vor Minen, Sprengfallen, Maschinenkanonen und den Splittern von Artilleriegranaten und der vom Hardkill-System abgeschossenen Projektile oder Projektilfragmenten.
Siehe auch
Weblinks
- Schrotbasiertes System - TROPHY auf Youtube (engl., abgerufen am 3. Februar 2009)
- Granatbasiertes System - IRON FIST auf Youtube (engl., abgerufen am 3. Februar 2009)
- Überblick über APS Systeme bei defense-update (engl., abgerufen am 3. Februar 2009)
Einzelnachweise
- ↑ EADS-Webseite mit Informationen zum MUSS (engl., abgerufen am 3. Februar)
- ↑ a b AVePS und DIRCM- System von Diehl BGT Defence (abgerufen am 3. Februar 2009)
- ↑ Rafael-Website zum ASPRO-A (TROPHY)-System (engl., abgerufen am 3. Februar 2009)
- ↑ IMI-Webseite zum IRON-FIST-System (engl., abgerufen am 3. Februar 2009)
- ↑ Quick kill auf Defence-Update (engl., abgerufen am 3. Februar 2009)
- ↑ IDB Deisenroth Engineering mit Daten zum AMAP-APS (engl., abgerufen am 3. Februar 2009)
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