Sprewell

Sprewell

Latrell Fontaine Sprewell (* 8. September 1970 in Milwaukee, Wisconsin, Spitzname: "Spree") ist ein professioneller amerikanischer Basketballspieler. Er ist ein Flügelspieler (Guard/Forward), der vor allem von seiner Athletik, Schnelligkeit und Vielseitigkeit lebt. Zur Zeit spielt er bei keinem Verein.

Karriere

Sprewell kam 1992 von der University of Alabama in die amerikanische Profiliga NBA. Die Golden State Warriors zogen ihn an 24ster Stelle der 1. Runde der Draft. Sprewell legte einen guten Start hin und spielte 69 von 77 Spielen in seiner Rookiesaison. Sein Punkteschnitt lag bei 15,4 PPS.

Obwohl er vier Mal NBA-All-Star war, wurde seine Karriere durch ein Ereignis am 1. Dezember 1997 überschattet: Während eines Trainings griff er den Trainer der Golden State Warriors P. J. Carlesimo an. Als Carlesimo ihn anschrie, er solle bessere Pässe machen, antwortete Sprewell, er sei nicht in der Stimmung für Kritik und der Trainer sollte Abstand zu ihm halten. Trotzdem kam Carlesimo näher, woraufhin Sprewell drohte ihn zu töten und ihn 10-15 Sekunden würgte, bis die anderen Teammitglieder ihn von dem Trainer trennen konnten. Zwanzig Minuten später kam er in die Halle zurück und schlug nochmals auf Carlesimo ein, traf ihn aber nicht richtig und wurde daraufhin aus der Halle geschafft.

Sprewell wurde für zehn Tage ohne Bezahlung gesperrt. Am Tag darauf lösten die Warriors Sprewells Vertrag, welcher 23,7 Millionen Dollar über drei Jahre entsprach, auf. Zudem durfte Sprewell nicht mehr in der NBA spielen. Er ging vor Gericht und dort wurde die Suspendierung für nichtig erklärt. Trotzdem spielte Sprewell nicht mehr bis zum Januar 1999, nachdem die Warriors ihn für John Starks, Chris Mills und Terry Cummings zu den New York Knicks getradet hatten. Im Madison Square Garden (auch das Basketballstadion New Yorks) liebten ihn die Fans und im gleichen Jahr brachte er die Knicks ins NBA-Finale, wo sie jedoch 4:1 gegen die San Antonio Spurs verloren.

In den nächsten Jahren blieb der Erfolg jedoch aus und der Mediendruck auf den "Go-to-Guy" Latrell Sprewell wuchs stetig. Zuletzt fühlte er sich immer unwohler in New York, da er das Gefühl hatte, dass selbst der Präsident der Knicks, James Dolan, ihn nicht mochte. Trotzdem stellte er bei den Knicks einen Rekord mit den meisten erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen in einem Spiel der NBA auf, der jedoch kurz darauf von Kobe Bryant eingestellt wurde. Nachdem mit zunehmendem Alter Sprewells Schnelligkeit und damit sein typisches Spiel und seine Defense nachließen, wurde ein Trade immer wahrscheinlicher. Auch kam er immer öfter zu spät zum Training oder zeigte eine unprofessionelle Einstellung.

2003 wurde er schließlich zu den Minnesota Timberwolves getradet. Anfangs spielte er erneut sehr gut und fügte sich in das Team ein. Ihm gefiel, dass er nun nicht mehr die alleinige Verantwortung tragen musste, endlich auf seiner Lieblingsposition (Shootingguard, statt in NY Small Forward) spielen konnte und echte Stars an seiner Seite hatte. Doch als 2004 der Erfolg ausblieb und Sprewell zudem eine schlechte Saison ablieferte, entschlossen sich die Timberwolves ihm nur einen kleinen Vertrag anzubieten. Das lehnte Sprewell jedoch mit der Begründung ab, er habe "eine Familie zu ernähren".

Zur Zeit spielt er deshalb in keinem Team und kümmert sich mehr um seine eigene Autozubehörfirma "Sprewell Motorsports" und seine Familie. Es ist fraglich, ob er je wieder spielen wird, da er das Image des "Bad Boy" und "Troublemakers" nicht mehr ablegen kann. Es werden wohl eher die Würgeattacke gegen seinen Coach oder die Beleidigungen gegen Warriorsfans mit obszönen Gesten 1998 sein, die den Fans in Erinnerung bleiben und nicht Sprewells außergewöhnliches Basketballtalent.

Steckbrief

  • Größe: 1,96 m
  • Gewicht: ca. 86 Kilo
  • College: Alabama
  • Profistationen: 1992-1998 Warriors, 1998-2003 Knicks, 2003-2005 Timberwolves, ab 2005 free agent (ohne Verein)
  • Erfolge: All-NBA-First 1994, viermal All-Star (1994,1995,1997,2001), NBA-Finalist 1999
  • Karrierestatistiken: 18,3 Punkte ; 4,0 Assists, 4,1 Rebounds (alle pro Spiel)

Weblinks


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