Sri Chinmoy

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Sri Chinmoy (eigentlich Chinmoy Kumar Ghose; * 27. August 1931 im Dorf Shakpura, Bengalen; † 11. Oktober 2007 in Queens, New York) war ein indischer Guru, der lange Zeit in den USA lebte.[1] Er war der Begründer der nach ihm benannten Sri-Chinmoy-Gemeinschaft.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf von Chinmoy

Er wurde als jüngstes von sieben Kindern in einem Dorf im ostbengalischen Distrikt Chittagong geboren. Im Alter von zwölf Jahren wurde er Waise und trat zusammen mit einigen seiner Geschwister dem Aurobindo-Ashram im südindischen Pondicherry (heute Puducherry) bei, wo er die nächsten zwanzig Jahre verbrachte. Schon als Kind habe er tiefe mystische Erfahrungen gehabt (Melton, 1991, S.96). Dort erhielt er neben Sport, Musik und Malerei auch eine Schulung in Meditation. Er habe dann, nach intensiver Praxis der Meditation, den Zustand des Nirvikalpa Samadhi erreicht, den höchsten mystischen Zustand, der mit dem Handeln in der physischen Welt vereinbar ist (Jackson, S. 3). Einem inneren Ruf folgend ging er 1964 nach New York, wo er drei Jahre später das erste Sri Chinmoy Centre gründete. Sechzig weitere Zentren, in denen hauptsächlich Meditation gelehrt und sportliche Ereignisse organisiert werden, sollten weltweit folgen.

Lehre und Aktivitäten der Sri-Chinmoy-Gemeinschaft

Im Vordergrund der Lehre sollen Meditation, Weltfrieden und Harmonie stehen. Es sei nicht nur möglich, sondern das Schicksal der Welt als Familie zusammenzuleben und zusammen Frieden anzustreben. Durch Meditation seien Frieden, Glück, inneres Licht und universale Liebe erreichbar. Diese seien vom Menschen auf die Welt übertragbar.

Verhältnis zu den Anhängern

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Chinmoy nannte die ihm ergebenen Anhänger Kinder. Er akzeptierte angeblich andere Religionen und Lebensweisen, aber erwartete von seinen Anhängern doch seinen eigenen Regeln und Idealen zu folgen, so verlangte er von ihnen unter anderem regelmäßige Meditation, Arbeit, vegetarische Ernährung und sexuelle Enthaltsamkeit.

Verbindung zwischen Meditation, Sport und Musik

Meditation wird mit Literatur, Musik und Sport verbunden. Auf Webseiten der Chinmoy-Organisation werden zahlreiche Rekorde für Chinmoy reklamiert. In den letzten 20 Jahren seines Lebens soll er über 700 Weltfriedenskonzerte gegeben haben, bei denen er pro Konzert ca. 20 Instrumente spielte. Meist spielte er dabei eigene Kompositionen. Er habe über 19 000 Lieder in bengalischer und englischer Sprache komponiert, 700 Bücher geschrieben (zumeist Mitschriften seiner Vorträge). Seit 1977 habe sich ein von ihm inspiriertes Sri-Chimnoy-Marathon-Team hunderter Langstreckenläufe in der ganzen Welt gewidmet. Hervorzuheben sei das längste Straßenrennen der Welt, der 3 100-Meilen-Lauf (4 987 km) über einen Zeitraum von 52 Tagen. Alle zwei Jahre veranstaltete Chinmoy die Sri Chinmoy Oneness Home Peace Run Läufe, die zum Ziel hatten, den Frieden mit Hilfe einer brennenden Fackel von Land zu Land zu tragen. Auch als angeblicher Weltrekordhalter in verschiedenen freien Disziplinen des Gewichthebens wurde der über Siebzigjährige auf derartigen Seiten bezeichnet. Ziel der sportlichen Betätigung sei die physische Fitness als Grundlage für meditative Erfahrung und Selbst-Transzendierung.

Kritik

Der Organisation wird von staatlichen und privaten Stellen vorgeworfen, eine Sekte zu sein, die ihre Anhänger in eine gefährliche Abhängigkeit gegenüber dem Guru und der Sektengemeinschaft bringe, und ihre Veranstaltungen als scheinbar unverfängliche Lockmittel zur Anwerbung neuer Mitglieder einzusetzen.[2] [3]

Von Anhängern werde erwartet, die Chinmoy-Meditationszentren regelmäßig zu besuchen, und ihr Leben an den relativ strengen Regeln auszurichten. So sei Sex – auch unter Eheleuten – im Laufe der Zeit auf ein Minimum zu reduzieren, und möglichst solle dem Geschlechtsakt gänzlich entsagt werden. [4] Koffein, Alkohol, Zigaretten sowie Kinobesuche seien zu vermeiden, die Ernährung soll ausschließlich ovo-lakto-vegetarisch erfolgen.

Einige Aussteiger berichteten, Chinmoy selbst habe sich hingegen nicht an diese Regeln gehalten und habe seine spirituelle Autorität missbraucht, um sich einzelne Anhängerinnen sexuell gefügig zu machen. [5] Chinmoy wies die Anschuldigungen über seine Anwälte zurück, er lebe streng enthaltsam. [6]

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Ferner berichten ehemalige Anhänger, dass Kontakte zu Nicht-Anhängern verpönt seien, was zu einer Entfremdung der Mitglieder gegenüber ihren früheren Angehörigen und Freunden führe. Wer sich nicht mehr bei Sri Chinmoy beteilige, werde oft noch über lange Zeit seitens der Chinmoy-Gesellschaft angesprochen.

Chinmoy habe sich wahrheitswidrig als Meditationslehrer der UNO bezeichnet; tatsächlich führte er lediglich Meditationsstunden in frei anmietbaren Räumen der UNO durch. Um Nähe zu bekannten Persönlichkeiten vorzugeben, habe er Fotos veröffentlichen lassen, auf denen er mit solchen (z.B. dem Papst oder dem UNO Generalsekretär) zu sehen war. Solche Fotos seien oft dadurch entstanden, dass Chinmoy sich solchen Persönlichkeiten genähert und ihnen, zu deren Überraschung, ein Buch oder eine Schallplatte in die Hand gedrückt habe.[7] [8]

Chinmoys angebliche Rekorde im Gewichtheben seien nicht objektiv nachprüfbar. [5] Die Qualität seiner Konzert-Darbietungen habe dazu geführt, dass große Teile des Publikums schon frühzeitig den Saal verlassen hätten. [9]

Bedeutende Anhänger

Die Musiker John McLaughlin [10] und Carlos Santana [11] waren zeitweise Anhänger von Sri Chinmoy.

Belege

  1. “Sri Chinmoy, spiritual leader, dies in Queens” NY Daily News, 12. Oktober 2007
  2. Frieden auf Erden - Terror für die Seele, WamS, 11. September 2005
  3. Sri Chinmoy - Behörde warnt vor der Sekte, Hamburger Abendblatt, 21. September 2005
  4. Question: Could you talk about sexual abstention in terms of getting to a higher consciousness?, by Sri Chinmoy in SriChinmoyLibrary.com
  5. a b Sri Chinmoy in Verruf, EZW Materialdienst 4/2003, Von Ulrich Dehn
  6. Ex-Followers Rip 'Sleazy' SRI, New York Post, 23.5.2004, By Alex Ginsberg
  7. Guru Chinmoy und die Sri-Chinmoy-Bewegung, von Thomas Gandow, ISBN 3-583-50657-X
  8. Stellungnahme des Auswärtigen Amtes, 24. Mai 1984
  9. Der klimpernde Meister, taz, 22.9.2005, Von Norbert Noth
  10. The Religious Affiliation of Guitarist John McLaughlin, Adherents.com
  11. Carlos Santana and Sri Chinmoy, by Rick Ross, 29.2.2000

Schriften

  • Sri Chinmoy: Meditation: Menschliche Vervollkommnung in göttlicher Erfüllung. 3. Auflage. Sri Chinmoy Verlag, Zürich/Nürnberg/Wien 1987. ISBN 3-72610005-9

Literatur

  • Shyam Dua: "The Luminous Life of Sri Chinmoy", Tiny Tot Publications, Delhi, 2005
  • J. Gordon Melton: Religious Leaders of America. Detroit: Gale Research 1991. S. 96-97.
  • Devon Jackson: Bless You Sir, May I Jog Another? Outside Magazine, Oktober 1996.
  • Reinhart Hummel: Gurus, Meister, Scharlatane, Herder 1996, ISBN 3451260379
  • Thomas Gandow: Guru Chinmoy und die Sri-Chinmoy-Bewegung. Oneness-Home-Friedenslauf - Friedenskonzerte - UNO-Meditation, Münchener Reihe 1993, ISBN 3583-50657-X

Weblinks


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