St. Fabian (Rensefeld)

St. Fabian (Rensefeld)
St. Fabian in Rensefeld / Bad Schwartau
Gedenkstein vor der Rensefelder Kirche
Die Apsis der Rensefelder Kirche
Die Rensefelder Kirche von Süden

St. Fabian und St. Sebastian (Rensefeld) (ugs. oft kurz nur: „St. Fabian" oder „Rensefelder Kirche“) ist eine Kirche im Zentrum des Bad Schwartauer Ortsteils Rensefeld. Die Kirche ist das älteste Gebäude der Stadt Bad Schwartau.

Es handelt sich um eine im spätromanischen und frühgotischen Stil errichtete einschiffige Saalkirche mit Chor und Apsis und einem viereckigen Turm aus dem Jahr 1693.

Die Kirche wurde überwiegend aus Backstein erbaut, insbesondere im Turm wurden auch zahlreiche Feldsteine flächig in das Backsteinmauerwerk eingestreut. Die Kirche hat ein mit Dachziegeln gedecktes Satteldach.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der (erste) Bau einer Kirche in Rensefeld erfolgte durch Vizelin (oder seinen Nachfolger). Kurz nach der Eroberung Wagriens durch die Holsten 1138/1139 wurde Vizelin von Kaiser Konrad III mit dem Wiederaufbau der zerstörten Kirche von Alt-Lübeck beauftragt ("Konradsurkunde" vom 1. Mai 1139). Vizelin wählte dafür den etwas weiter westlich gelegenen Ort.

Die erste Erwähnung einer Kirche in Rensefeld erfolgte 1177, wobei es sich um eine Feldsteinkirche / Wehrkirche ähnlich den übrigen "Vicelinkirchen" - der Petrikirche in Bosau, der St-Laurentius-Kirche in Süsel oder der Feldsteinkirche in Ratekau) gehandelt haben dürfte.

1234 wurde die Kirche schwer beschädigt / zerstört, als es zwischen Lübeck und König Waldemar II. von Dänemark sowie Graf Adolf IV. von Holstein zu einer Auseinandersetzung wegen der Zugehörigkeit von Travemünde kam. Die Kirche in ihrer heutigen Form geht daher auf einen anschließend - etwa in der Mitte des 13. Jahrhundert - erfolgten Neubau zurück.

1693 wurde der ursprüngliche Turm (unter der Leitung des italienischen Baumeisters Antonio Petri) durch einen quadratischen aus Feldsteinen errichteten Turm ersetzt. Etwa 100 Jahre später war dieser neue Turm bereits vom Einsturz bedroht und wurde mit Ziegelsteinen ausgebessert - was sich in der folgenden Zeit wiederholte.

1965 wurde die Kirche umfassend renoviert.


Sonstiges

Das Kriegerehrenmal auf dem ehemaligen Friedhof in Rensefeld

Die Kirche ist von dem ehemaligen Friedhof - auf dem sich noch einige alte Grabsteine und Grabkreuze aus Eisen, sowie ein Kriegerehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges befinden - und einem Baumring aus Linden umgeben.

Die Rensefelder Feldsteinkirche war die Kirche des Rensefelder Kirchspiels.

Die Kirche wird von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Rensefeld für Gottesdienste genutzt.

Literatur

  • Max Steen: Bad Schwartau - Aus Vorzeit und Gegenwart. Lübeck 1973
  • 800 Jahre Rensefelder Kirche - Festschrift zur 800-Jahrfeier der Kirche St. Fabian und Sebastian zu Rensefeld am 20. Januar 1977

Weblinks

53.92122222222210.6790277777787Koordinaten: 53° 55′ 16,4″ N, 10° 40′ 44,5″ O


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