- St. Ruprecht (Klagenfurt)
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Basisdaten Bundesland: Kärnten Politischer Bezirk: Klagenfurt (Kfz-Kennz.: K) Katastralgemeinden: 1 Höhe: 439 m ü. A. (Pfarrkirche St. Ruprecht) Fläche: 6,56 km² Einwohner: 7.458 (2006) Dichte (EW/ha): 11,4 Ausländeranteil: 18,4% Postleitzahl: 9020 Vorwahl: 0463 Geografische Lage: 46° 36' 47" N, 14° 18' 48" O Koordinaten: 46° 36' 47" N, 14° 18' 48" O Karte: Bezirke der Stadt Klagenfurt St. Ruprecht (slow. blače) ist der 11. Bezirk der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee (Österreich).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
St. Ruprecht befindet sich südöstlich von der Klagenfurter Innenstadt. Im Norden wird St. Ruprecht begrenzt von der Südbahn und der St. Peter-Straße, im Westen von der Rosentaler Straße, im Osten von der Ebenthaler Straße und im Süden von der Glanfurt, die auch teilweise die Grenze zur Gemeinde Ebenthal bildet.
Geschichte
Der Ort hieß ursprünglich Flatschach (1213 erste urkundliche Erwähnung als Vlaschach, 1340 Fletschach, 1488 Flatschach) und leitet sich vom slowenischen Wort "blato" (= Moos) bzw "blačah" (= bei denen im Moos) ab (der Name der Flatschacher Straße erinnert noch immer daran). 1550 wurde der Ort nach dem Kirchenpatron, dem heiligen Rupert, benannt. Dieser war Bischof von Worms und erster Bischof von Salzburg, wo er auch Landespatron ist. Die Pfarre St. Ruprecht lässt sich bis ins Jahr 1283 zurückverfolgen und ist somit älter als die Klagenfurter Stadthauptpfarre St. Egid. Nach der Aufhebung der Herrschaftsgerichtsbarkeit wurde 1850 die Gemeinde St. Ruprecht eingerichtet, 1865 wurde noch die Katastralgemeinde Neudorf von Viktring abgetrennt und an St. Ruprecht angeschlossen. Am 16. Juli 1892 wurde das Gebiet nördlich der Südbahn und der St. Peter-Straße an die Stadt Klagenfurt angeschlossen (bis dahin lag der Klagenfurter Hauptbahnhof auf dem Gemeindegebiet von St. Ruprecht). 1906 wurde das Gemeindeamt in der Hauptstraße 1 (jetzt St. Ruprechter Straße 64) eröffnet. Durch den Eisenbahn stieg die Bevölkerungszahl von St. Ruprecht stark an, von 1869 bis 1934 stieg die Einwohnerzahl von 758 auf 5.518 Personen. 1930 wurde St. Ruprecht anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums der Kärntner Volksabstimmung (zusammen mit Spittal, Hermagor, Feldkirchen und Ferlach) zur Stadt erhoben, ohne zuvor Marktgemeinde gewesen zu sein. Jedoch bereits acht Jahre später, am 15. Oktober 1938 wurde St. Ruprecht durch die Nationalsozialisten in die Stadt Klagenfurt eingemeindet. Die "Hauptstraße" wurde in "St. Ruprechter Straße" umbenannt.
Die Bürgermeister von St. Ruprecht
- Sebastian Viktor Anderwald, 1850 - 1860
- Josef Kassin, 1861 - 1870
- Josef Weinländer, 1870 - 1878
- Johann Komposch, 1878 - 1891
- Josef Kraßnig, 1891
- Friedrich Barbolani, 1892 - 1896
- Johann Kainig, 1896 - 1898
- Cölestan Wenger, 1898 - 1920
- Franz Carl Georgi, 1920 - 1921
- Friedrich Leixner, 1921
- Gottfried Pollach, 1921 - 1926
- Friedrich Schatzmayer (soz.), 1926 – 1934
- Otto Merk, 1934 – 1936
- Anton Zaloznik, 1936 – 1938
- Hans Isak, 1938
Verwaltungsgliederung
Der Stadtbezirk St. Ruprecht bildet zugleich die Katastralgemeinde St. Ruprecht bei Klagenfurt. Von 1865 bis 1973 gehörten auch die Ortschaften der Katastralgemeinde Neudorf (Bach, Berg, Greuth, Lak, Neudorf, Schmelzhütte und Straschitz) zu St. Ruprecht, heute gehört dieses Gebiet wieder zu Viktring.
Pfarre, Kirche und Friedhöfe
Der Bezirk gehört zur Gänze zur Pfarre St. Ruprecht (1283 erstmals urkundlich erwähnt), die mittelalterliche Kirche wurde 1847 abgerissen und durch einen spätklassizistischen Neubau ersetzt.
An der Pfarrkirche schließt der Friedhof St. Ruprecht an, der älteste noch bestehende Friedhof Klagenfurts. Nach der Sperre des Friedhofs um die Kirche St. Egid wurden die Klagenfurter seit 1788 in St. Ruprecht beerdigt, 1869 musste dieser erweitert werden bis im Jahr 1901 in Annabichl nördlich von Klagenfurt ein neuer Zentralfriedhof angelegt wurde. Drei Gurker Bischöfe wurden hier beigesetzt.
Durch eine Mauer getrennt, befindet sich neben dem Pfarrfriedhof seit 1895 auch der einzige Jüdische Friedhof Klagenfurts.
Sehenswürdigkeiten
- Weinländer Papiermühle (stillgelegt, historisches Bauwerk, Privatbesitz)
- Geburtshaus des Bildhauers Josef Valentin Kassin in der Sankt Ruprechter Straße Nr. 69
Geburtshaus von Josef Valentin Kassin
Öffentliche Gebäude
- Bahnhof Stein-Viktring
- Fachhochschule Kärnten
- Hauptschule St. Ruprecht
- Höhere Technische Lehranstalt Klagenfurt
- Kläranlage
- Kompetenzzentrum „Blauer Würfel“
- Tierkörperentsorgungsanlage
- Umspannwerk
Wirtschaft und Infrastruktur
Südlich des früheren Ortszentrums von St. Ruprecht führt heute der "Südring", an dem sich viele Betriebe befinden (Industriegebiet Klagenfurts).
- Bäckerei Legat
- Bioenergiezentrum
- Carinthian Druck
- Getränkefirma Pago
- Kärntner Druckerei
- Schmidt's Erben GmbH (vormals Einicher)
- Südpark EKZ
- Unterkärntner Molkerei
- Wäscherei Umlauft
In St. Ruprecht befindet sich auch das "Volkskino", das älteste Kino der Stadt (1926 eröffnet).
Landwirtschaftliche Betriebe
Personen
- Jakob Pagitz, Gründer der Firma Pago mit Standort in St. Ruprecht
- Friedrich Schatzmayer, Bürgermeister von Klagenfurt und St. Ruprecht
- Robert Musil, geboren im Eckhaus Bahnhofstraße/Bahnhofplatz, damals noch Gemeinde St. Ruprecht
- Josef Valentin Kassin, Bildhauer
- Karl Bauer, akad. Maler.
Quellen
- Johann Stermetz St. Ruprecht und die St. Ruprechter Straße, Klagenfurt 2006
Weblinks
Stadtbezirke der Landeshauptstadt Klagenfurt am WörtherseeI-IV: Innere Stadt | V: St. Veiter Vorstadt | VI: Völkermarkter Vorstadt | VII: Viktringer Vorstadt | VIII: Villacher Vorstadt | IX: Annabichl | X: St. Peter | XI: St. Ruprecht | XII: St. Martin | XIII: Viktring | XIV: Wölfnitz | XV: Hörtendorf
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