Bahnstrecke Dessau-Wittenberg

Bahnstrecke Dessau-Wittenberg
Dessau–Wittenberg–Falkenberg/Elster
Kursbuchstrecke (DB): 216
Streckennummer: 6207 (Meinsdorf–Węgliniec)
Streckenlänge: 91 km
Legende
Strecke – geradeaus
von Bitterfeld
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Köthen
Bahnhof, Station
0,0 Dessau Hauptbahnhof
Straßenbrücke
Puschkinallee/Antoinettenstraße
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Wörlitz
Brücke über Wasserlauf (groß)
Peisker
Brücke über Wasserlauf (groß)
Flutbrücke
Brücke über Wasserlauf (groß)
Fährsee
Brücke über Wasserlauf (groß)
Flutbrücke
Brücke über Wasserlauf (groß)
Mulde
Brücke über Wasserlauf (groß)
Flutbrücke
Brücke über Wasserlauf (groß)
Flutbrücke
Brücke über Wasserlauf (groß)
Elbebrücke Roßlau Elbe
Bahnhof, Station
5,0 Roßlau (Elbe)
Straßenbrücke
B 184
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
von und nach Magdeburg
Güterbahnhof Roßlau
Haltepunkt, Haltestelle
8,0 Meinsdorf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Belzig
Haltepunkt, Haltestelle
16,0 Klieken
Brücke (groß)
A 9
Güterbahnhof Coswig (Anhalt)
Anschlussgleis zur ehem. Zündhölzerfabrik
Straßenbrücke
B 187a
Bahnhof, Station
22,0 Coswig (Anhalt)
Bahnübergang
B 107
Haltepunkt, Haltestelle
26,0 Griebo
Anschlussgleis PCI Augsburg
Anschlussgleis SKW Stickstoffwerke GmbH
Güterbahnhof SKW Stickstoffwerke GmbH
Anschlussgleis zum Nordwerk der SKW GmbH
Haltepunkt, Haltestelle
30,0 Lutherstadt Wittenberg-Piesteritz
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Anschlussgleis Melamin-Werke
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
zum Hafen der SKW GmbH
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Firmenanschluss
Haltepunkt, Haltestelle
32,0 Lutherstadt Wittenberg West
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Straach (nur Güterverkehr)
Straßenbrücke
B 2
Haltepunkt, Haltestelle
35,0 Lutherstadt Wittenberg-Altstadt
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Halle (Saale)
Bahnhof, Station
37,0 Lutherstadt Wittenberg
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Berlin
ehem. Bahnbetriebswerk Labetz
Haltepunkt, Haltestelle
39,0 Lutherstadt Wittenberg-Labetz (Wendel)
Haltepunkt, Haltestelle
43,0 Mühlanger früher: Prülitz
ehem. Firmenanschluss
Haltepunkt, Haltestelle
50,0 Elster (Elbe)
ehem. Firmenanschluss
Bahnhof, Station
59,0 Jessen (Elster)
Straßenbrücke
B 187
Brücke über Wasserlauf (groß)
Schwarze Elster
67,4 Annaburg West
nach Prettin
Bahnhof, Station
68,0 Annaburg
Landesgrenze Sachsen-AnhaltBrandenburg
Haltepunkt, Haltestelle
82,0 Fermerswalde
Straßenbrücke
B 87
87,0 Beyern
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach links
von Jüterbog
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Uckro
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
Güterbahnhof Falkenberg (Elster)
91,0 Falkenberg (Elster) von Halle (Saale)
nach Riesa
nach Cottbus
nach Ruhland

Die Bahnstrecke Dessau–Falkenberg/Elster ist eine zweigleisige, normalspurige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Sachsen-Anhalt mit der Kursbuchnummer (KBS) 216. Die Strecke beginnt im Bahnhof Dessau Hauptbahnhof in Dessau-Roßlau und verläuft über Lutherstadt Wittenberg bis in das brandenburgische Falkenberg/Elster.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ideen und Anfänge

Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft, kurz BAE genannt, war im 19. Jahrhundert für mehr als vier Jahrzehnte eines der bedeutendsten Eisenbahnunternehmen Deutschlands. Neben der eigentlichen Anhalter Stammbahnstrecke schuf sie in dieser Zeit ein Netz von wichtigen Eisenbahnverbindungen zwischen Berlin und dem nördlichen Teil des Königreichs Sachsen, der preußischen Provinz Sachsen sowie dem Herzogtum Anhalt, das schließlich eine Länge von rund 430 Kilometern umfasste.

Planung und Bau

Der Abschnitt (Köthen–) Dessau–Wittenberg (–Berlin) war die eigentliche Stammstrecke der Anhalter Bahn. Dieser Teil der Bahnstrecke Dessau–Falkenberg wurde zwischen Dessau und Coswig (Anhalt) am 18. August 1841 eröffnet, zwischen Coswig (Anhalt) und Lutherstadt Wittenberg schließlich am 28. August desselben Jahres. Am 10. September 1841 konnte der Verkehr zwischen Köthen und Berlin aufgenommen werden.

Der Bau neuer Strecken durch die BAE, aber auch das Anwachsen der konkurrierenden Eisenbahngesellschaften erzwang eine ständige Anpassung der Verkehrsangebote an die sich wandelnde Nachfrage. So sank die Bedeutung der ältesten Strecke Berlin–Wittenberg–Dessau–Köthen auf die Stufe einer Nebenbahn.

Am 15. Oktober 1875 wurde der Abschnitt Wittenberg–Falkenberg durch die BAE eröffnet.

Die Bahnstrecke Dessau–Falkenberg besteht folglich aus den Abschnitten (Köthen–) Dessau–Wittenberg (–Berlin) (ursprüngliche Anhalter Bahn) und dem erst 34 Jahre später eröffneten Abschnitt Wittenberg–Falkenberg. Diese beiden Abschnitte werden 2008 als eine Strecke mit der Kursbuchnummer 216 geführt.

Zweiter Weltkrieg

Am 20. April 1945 kam es zu einem Luftangriff auf den Bahnhof Piesteritz, bei dem mehrere Kesselwagen explodierten, wodurch auch im Stickstoffwerk erhebliche Schäden entstanden. Die Explosion war so stark, dass Räder und Achsen der Kesselwagen 500 Meter weit, bis zur heutigen Bundesstraße 187, geschleudert wurden. [1][2]

Betrieb

Stellwerk Pw zwischen Griebo und Piesteritz

Gegenwärtig wird diese Strecke im Personenverkehr von Regionalbahnen der DB Regio zwischen Dessau und Falkenberg (Elster) befahren. Die Züge benötigen für die rund 91 Kilometer lange Strecke rund 90 Minuten.

Auf der Bahnstrecke verkehren Wendezüge mit der Baureihe 143 mit mindestens zwei Doppelstockwagen (davon ein Doppelstock-Steuerwagen).

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 enden in nachfrageschwachen Taktzeiten einzelne Züge bereits in Annaburg, anstatt bis nach Falkenberg durchzufahren. In Gegenrichtung werden die stündlichen Züge ab Dessau nach Leipzig beziehungsweise Halle (Saale) über Bitterfeld verlängert. Mit diesem Fahrplanwechsel entfielen außerdem die fahrplanmäßigen Regionalexpresse von Wittenberg nach Magdeburg. Einzelne Züge im Berufsverkehr werden von Wittenberg bis Magdeburg durchgebunden, jedoch findet der Fahrtrichtungswechsel in Roßlau, anstatt wie vorher in Dessau, statt. Dies verkürzt die Reisezeit nach Magdeburg für diese einzelnen Züge um rund 20 Minuten.

Für den Güterverkehr ist diese Bahnstrecke ebenfalls von Bedeutung. So sorgen unter anderem die Stickstoffwerke Piesteritz für ein reges Verkehrsaufkommen, diese verfügen im Bereich Lutherstadt Wittenberg-Piesteritz über umfangreiche Gütergleisanlagen.

Bahnhöfe

  • Der Haltepunkt Lutherstadt Wittenberg-Piesteritz liegt inmitten der Anlagen des Stickstoffwerkes und hatte zu DDR-Zeiten eine wichtige Aufgabe im Berufsverkehr, da damals bis zu 9000 Menschen in den Stickstoffwerken beschäftigt waren. Zum heutigen Zeitpunkt ist dieser Haltepunkt für Einwohner des Stadtteiles Piesteritz von geringer Bedeutung, da der Haltepunkt Wittenberg West verkehrstechnisch besser an den Stadtteil Piesteritz angeschlossen ist. Jedoch hat der Haltepunkt Piesteritz eine große Bedeutung im Berufsschülerverkehr, da in unmittelbarer Nähe das Berufsbildungszentrum Elbe (BBZ Elbe) für ein relativ hohes Passagieraufkommen sorgt.
  • Der Bahnhof Falkenberg (Elster) ist ein Turmbahnhof. Am oberen Bahnsteig verbinden Regionalbahnen der DB Regio stündlich die Region mit Halle (Saale) sowie in Gegenrichtung mit Cottbus entlang der Bahnstrecke Halle–Cottbus. Am unteren Bahnsteig enden die Personenzüge der Bahnstrecke Dessau-Falkenberg/Elster. Die fahrplanmäßigen Regionalbahnen der DB Regio auf der Bahnstrecke Jüterbog–Riesa haben in Falkenberg/Elster ebenso ihren Start- und Endpunkt.
  • Der Alte Bahnhof Wittenberg von 1841 ist eines der ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands und befand sich ursprünglich an der Anhalter Stammbahn, zwischen den jetzigen Haltepunkten Wittenberg West und Wittenberg-Altstadt.

Trivia

  • In den 1990er Jahren gab es Planungen für einen Haltepunkt in dem Wittenberger Stadtteil Apollensdorf, zwischen Griebo und Piesteritz. Dieser wurde jedoch nie verwirklicht.
  • Zwischen den Streckenkilometern 24 und 34 befinden sich nur Bahnübergänge mit Schrankenanlagen für den öffentlichen Straßenverkehr. Die einzige Straßenbrücke über die Bahnstrecke in diesem Abschnitt wurde schon zu DDR-Zeiten erbaut und ist nur für den internen Werksverkehr der dort ansässigen SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH bestimmt. Somit verfügen die Stadtteile Apollensdorf, Piesteritz und Kleinwittenberg über keine öffentliche Straßenbrücke oder Unterführung an der Bahnstrecke Dessau–Falkenberg (Elster). Die Straßenbrücke der B 2 bei Streckenkilometer 34 wurde erst nach dem Jahr 2000 errichtet, zuvor war dort ebenfalls nur ein Bahnübergang mit Schrankenanlage, der, aufgrund der hohen Taktzeiten der Personen- und Güterzüge, oft zu innerstädtischen Staus in Lutherstadt Wittenberg führte.
  • Zum 1. Januar 2008 wurde die Gemeinde Griebo in die Stadt Wittenberg eingemeindet. Die Bahnstrecke Dessau–Falkenberg führt somit über 13 Kilometer durch das Gebiet der Lutherstadt Wittenberg, mit insgesamt sechs Bahnhöfen beziehungsweise Haltepunkten im Stadtgebiet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://unterkunft.wittenberg.de/seiten/wbchronik/jh19.html
  2. http://www.dchm.de/index.php?id=34

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