Bahnstrecke Lutherstadt Wittenberg–Straach

Bahnstrecke Lutherstadt Wittenberg–Straach
Lutherstadt Wittenberg West–Straach
Streckennummer (DB): 6829
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: B2[1]
Legende
Strecke – geradeaus
von Falkenberg/Elster
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Roßlau
   
0,0 Lutherstadt Wittenberg West
   
Verbindungskurve nach Piesteritz
   
Reinsdorfer Weg
   
Anschluss Feldbinder Spezialfahrzeuge GmbH
   
3,5 Reinsdorf (bei Lutherstadt Wittenberg)
   
6,4 Reinsdorf-Braunsdorf
   
8,0 Nudersdorf
   
Anschluss Quarzsand GmbH Nudersdorf
   
10,2 Straach

Die Bahnstrecke Lutherstadt Wittenberg–Straach ist eine eingleisige, bis auf ein kurzes Stück nichtelektrifizierte Nebenbahn in Sachsen-Anhalt, welche Lutherstadt Wittenberg mit dem heutigen Stadtteil Straach verbindet. Sie ist heute zum größten Teil stillgelegt und wird nur noch auf einem kurzen Stück als Anschlussbahn genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Nebenbahn zweigt im Bereich des heutigen Personenhaltepunktes Wittenberg-West von der Hauptstrecke Dessau – Falkenberg ab und verläuft in nördlicher Richtung weitgehend im Tal des Rischebaches. Nach Durchquerung der Ortslagen Reinsdorf, Braunsdorf und Nudersdorf endet die (ursprüngliche) Strecke im Stadtteil Straach auf dem Areal eines landwirtschaftlichen Betriebes.

Geschichte

Die Strecke wurde 1911 eröffnet – sowohl für den Personen- als auch Güterverkehr.

Im Nahverkehr war die Strecke vor allem für Nudersdorf von großer Bedeutung. Der Ort war (ähnlich Zörnigall und Abtsdorf) als Arbeitersiedlung hauptsächlich für die Werktätigen des bei Wittenberg gelegenen WASAG – Sprengstoffwerkes konzipiert worden. Die Fabrik wurde 1935 durch eine Explosion zerstört. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verlor die Strecke für Pendler immer mehr an Bedeutung, so dass der Personenverkehr 1958 eingestellt wurde. Anlässlich eines Streckenjubiläums befuhr Ende des 20. Jahrhundert letztmalig ein Personenzug – konkret ein dampflokbespannter Sonderzug – die Trasse.

Im Güterverkehr hat die Strecke bis heute Bedeutung. Es befinden sich zwei bedeutende industrielle Anschließer an der Strecke: einerseits das im Ortsteil Reinsdorf befindliche Werk für Spezialfahrzeuge der Firma Feldbinder, auf dem zu DDR – Zeiten ein agrochemischer Betrieb untergebracht war. Und zum anderen die im Ortsteil Nudersdorf ansässige Quarzsand GmbH. Diese verfügte in der Vergangenheit zudem über ein werkseigenes Feldbahnnetz, um die Quarzsande aus den umliegenden Sandgruben zur Förderanlage zu transportieren. Die Feldbahnen wurden noch in den 1980er Jahren abgebaut und durch eine Förderbandanlage ersetzt.

Bis in die 1990er Jahre existierte zudem ein weiteres Anschlussgleis im Ortsteil Braunsdorf für ein Spanplattenwerk. Das Werk wurde in der Nachwendezeit geschlossen und abgerissen, wie auch das Stumpfgleis und die dazugehörige Weiche. Auf dem Gelände, das inzwischen infrastrukturell erschlossen wurde, befinden sich heute Einfamilienhäuser.

Heutiger Zustand

Die Feldbinder GmbH ist aktuell alleiniger Nutzer der Strecke und befördert über ihren Gleisanschluss fertiggestellte Güterwaggons zum Abtransport auf die Hauptstrecke. Auf dem restlichen Abschnitt findet kein Fahrzeugverkehr mehr statt. Die Quarzsand GmbH verlagerte ihre Transportlogistik Ende des 20. Jahrhunderts trotz nach wie vor vorhandener Gleisanlagen auf LKWs. Am Werk endet auch die bislang noch bestehende Trasse. Auf dem Teilstück nach Straach wurden inzwischen die Gleise und Schwellen abgebaut und entfernt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. STREDA – Gesamtstreckenverzeichnis der DBAG; Stand: 1. Februar 2003

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