- Stadtbahnwagen M
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Stadtbahnwagen M/N 8 Hersteller: Düwag Baujahr(e): 1975–1994 Achsformel: B'2'2'B' Spurweite: 1.000 mm (Typ M)
1.435 mm (Typ N)Länge über Puffer: 26.640 mm Breite: 2.300 mm Dienstmasse: 34,7 t Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h Stundenleistung: 300 kW Stromsystem: 600/750 Volt Gleichstrom Stromübertragung: Oberleitung Anzahl der Fahrmotoren: 2 Sitzplätze: 54 Stehplätze: 86 (4/m²)
170 (6/m²)Der Stadtbahnwagen Typ M wurde 1975 gemeinsam von den Verkehrsbetrieben in Essen, Mülheim an der Ruhr, Bochum und Bielefeld in Zusammenarbeit mit der Düwag entwickelt. Dieser neu entwickelte Zweirichtungswagen in Meterspurausführung sollte bei einer Breite von 2,30 Meter auf Straßenbahnstrecken, aber im Vorlauf auch auf Stadtbahn- und Tunnelstrecken fahren.
Später wurde auch eine Ausführung für normalspurige Verkehrsbetriebe entwickelt, die als Stadtbahnwagen Typ N bezeichnet wird.
Inhaltsverzeichnis
Ausführung und Einsatz
Der Stadtbahnwagen Typ M wurde als sechs- und achtachsiger Gelenkwagen in Zweirichtungsausführung konzipiert. Ihm zugrunde gelegt war die Typenempfehlung des VÖV für einen Stadtbahnwagen im Vorlaufbetrieb. Während die VÖV-Empfehlung 2,40 Meter breite Wagen vorsah (was nur in Hannover verwirklicht wurde), wurde der M-Wagen nur 2,30 Meter breit ausgeführt, damit er sich besser in die Gleisnetzkonfiguration der meisten Betriebe integrierte.
Die erste Serien waren noch mit Schaltwerksteuerung ausgerüstet (Typen M 6 S und M 8 S, auch als Schützsteuerung bezeichnet). Ab 1978 wurde eine Choppersteuerung eingebaut, diese Wagen sind am Index „C“ hinter der Typenbezeichnung zu erkennen. Seit Mitte der 1980er Jahre wurden auch Fahrzeuge mit Drehstromantrieb gefertigt, diese tragen ein „D“ in der Fahrzeugkennung. Eine letzte Serie der M-Wagen wurde Mitte der 1990er Jahre für die Bielefelder Stadtbahn gefertigt.
Das Mittelstück beim M 8-Wagen, außer in Augsburg, weist keine Ausstiegstüren auf. Die Erstlieferung umfasste sechs Wagen für Mülheim (M 8), 20 Wagen für Essen (M 8), 33 Wagen für Bochum/Gelsenkirchen (M 6) und vier Wagen für Bielefeld (M 8). 1978 folgte eine normalspurige Serie als Typ N 8 für Dortmund mit zunächst 20 Exemplaren in achtachsiger Ausführung.
In den folgenden Jahren wurden die Bestände in den Ruhrgebietstädten aufgestockt, so waren in Dortmund insgesamt 54 Wagen eingesetzt. Weitere Städte, die den M- bzw. N-Wagen bestellten, waren Krefeld (20 Stück M 8), Nürnberg (12 Stück N6S , ab 1992 Umbau zu N8S-NF), Heidelberg (8 Stück M 8), Augsburg (12 Stück M 8), Mainz (10 Stück M 8, davon 4 aus Bielefeld) und Kassel (22 Stück N 8).
Mittlerweile wurden zahlreiche M/N-Wagen durch Niederflurwagen diverser Typen abgelöst, jedoch sind vor allem im Ruhrgebiet noch weiterhin zahlreiche Vertreter dieser Bauart unterwegs.
M-Wagen mit Klappstufen
Nach Essen wurden 1983 Stadtbahnwagen M mit Klappstufen für den Einsatz an Hochbahnsteigen auf der Strecke nach Bredeney geliefert. Ebenso beschaffte Bielefeld zunächst 44 M-Wagen mit Klappstufen für das dortige Stadtbahnnetz, denen später weitere folgten, darunter auch vierachsige Beiwagen der M-Bauart.
In Mülheim, Essen, Bochum/Gelsenkirchen, Dortmund und Bielefeld kommen M/N-Wagen auf den Stadtbahnnetzen beziehungsweise den Straßenbahnvorlaufstrecken zum Einsatz, in den Innenstädten findet man sie daher bevorzugt auf Tunnelstrecken.
In Dortmund startete das Stadtbahnnetz im September 1983 ausschließlich mit dem Stadtbahnwagen N, bevor ab 1986 B-Wagen zum Einsatz kamen.
M-Wagen mit Niederflurmittelteil
Um auch Mobilitätseingeschränkten Reisenden die Benutzung der Straßenbahn zu erleichtern und die Kapazität der Fahrzeuge zu erhöhen, wurden ab 1992 die zwölf Nürnberger N6S mit knapp sechs Meter langen Niederflurmittelteilen zu N8S-NF verlängert. Die Fahrzeuge haben nun einen Niederfluranteil von zehn Prozent.
Im Zuge des Niederflurbooms der 1990er Jahre beschafften zahlreiche Verkehrsbetriebe neue Fahrzeuge mit Niederflurtechnik, so auch die Mülheimer/Oberhausener Straßenbahn in den Jahren 1995/96 zur Eröffnung der Strecke nach Oberhausen.
Jedoch sollten diese nicht die einzigen Niederflurwagen in Mülheim bleiben, im Anschluss wurden auch M-6-Wagen um ein Niederflur-Mittelteil erweitert, nach einem Prototyp im Jahr 1997 folgten weitere sechs Umbauten. Dieses Mittelteil hat Einzelachsfahrwerke, die Endwagen stützen sich darauf auf. Somit besitzen die Wagen weiterhin sechs Achsen und werden daher als M 6 NF bezeichnet.
Liste der gebauten Stadtbahnwagen Typ M/N
Stadt Typ Baujahr Fahrzeugnummern Bemerkungen Augsburg M 8 C 1985 8001–8012 Mitteltür im Mittelteil Bielefeld M 8 C 1982–87 516–559 mit Klappstufen, 517–520 Ersatzteilspender M 8 D 1994–97 560–595 mit Klappstufen, nur ein Fahrerstand, daher nur als Doppeltraktion im Einsatz MB 4 1997 511–515 Beiwagen, mit Klappstufen, Einsatz nur auf Linie 4 Bochum/Gelsenkirchen M 6 S 1976/77 301–333 600 V/750 V Betriebsspannung M 6 C 1982 334–355 600 Volt Betriebsspannung Dortmund N 8 C 1978–82 101–154 Essen M 8 S 1975/76 1001–1020 1001–102o ursprgl. in Stadtbahnfarbe, 1009 Neuaufbau als 1135, 1010 nach Brand Neuaufbau als 1115. 1021 wurde zum 1010 II umgenummert später mit 1014 und 1020 nach Mülheim/Ruhr. M 8 C 1979 1101–1116 1116 II Umbau aus 1200 ( M 8 D, Bj. 1980), 1112 nach Unfall Gelenkportale vom 1001 eingebaut. M 8 C 1981 1151–1166 mit Klappstufen, ex 1116–1131 M 8 C 1982/83 1171–1180 mit Klappstufen, 1177–80 ex 1132–1135 M 8 C 1989/90 1401–1415 Graz N 6 C 1986/87 601–612 Einrichtungswagen Heidelberg M 8 C 1985 251–258 Kassel N 8 C 1981/86 401–422 Einige Fahrzeuge sind mit einer Indusi-Zugbeeinflussung versehen. Krefeld M 8 C 1981/85 831–850 Mainz M 8 C 1984 271–276 M 8 S 1975 277–280 ex Bielefeld 501–504 Mülheim (Ruhr) M 8 S 1976 270 ex Essen 1020 M 8 C 1976 270–276 Umbau aus M 8 S M 6 S 1977/78 277–281 Umbau zu M 6 NF-C M 6 D 1978 282 282 Prototyp mit Drehstromantrieb, Umbau in M 6 NF-D M 6 D 1984/87/92 283–294 285 Umbau in M 6 NF-D Nürnberg N 8 S NF 1976 361–372 Umbau aus N 6 S, Niederflurmittelteil, Tw 364,366,367,368 nach Krakau (PL.) Literatur
Michael Kochems, Die Stadtbahnwagen der Typen M und N. Entwicklung - Technik - Einsatz, Transpress 2005, ISBN 3-613-71257-1
Siehe auch
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