Stadtbücherei Baden-Baden

Stadtbücherei Baden-Baden
Die Stadtbibliothek Baden-Baden und das zugehörige Gartenhaus

Die Stadtbibliothek Baden-Baden mit ihren Abteilungen Kinderbibliothek, Musikabteilung, Jugendmedien@age (Jugendabteilung) und Literaturmuseum bietet auf 1500m² rund 100.000 Medien an. Der Bücherbus, eine Kooperation mit dem Landkreis Rastatt, versorgt die Grundschulen im Stadtkreis und steht allen interessierten Bürgern offen.

Inhaltsverzeichnis

Angebote der Stadtbibliothek

Bücherbus der Stadtbibliothek Baden-Baden und des Landkreis Rastatt

Die Stadtbibliothek bietet auf 4 Stockwerken (1500m²) in zwei zusammenhängenden Gebäuden knapp 100.000 Medien zur Ausleihe an. Neben dem allgemeinen Sachbuch- und Romanbestand sind besonders die Kinderbibliothek, die Musikabteilung mit Noten und Compact Discs sowie die 2008 neu eröffnete Jugendmedien@age hervorzuheben. Außerdem stehen zehn Personal Computer zur Internetnutzung zur Verfügung. Im Lesesaal stehen zahlreiche aktuelle Zeitungen und Zeitschriften bereit, ältere Exemplare der örtlichen Tageszeitungen können auf Mikrofiche eingesehen werden.

So bietet die Stadtbibliothek Baden-Baden ein breites Angebot an Medien für Bildung, Kultur und Freizeit an. Besonders auch die Vermittlung von Informationskompetenz ist als fester Bestandteil im Konzept der Stadtbibliothek verankert. So findet eine intensive Zusammenarbeit mit den örtlichen Kindergärten und Schulen statt.

Durch die Klassenausleihe im Bücherbus bekommen alle Grundschüler in den Ortsteilen Haueneberstein, Neuweier, Sandweier, Steinbach, Varnhalt, Balg und Weststadt einen ersten Kontakt mit der Stadtbibliothek. Im Hauptgebäude werden zahlreiche Konzepte für Klassenführungen für alle Altersgruppen angeboten: Vorlesen und Spielen für Kindergartengruppen, Piratenrallye und Detektivrallye für Grundschulen und Führungen mit OPAC-Einführung zur Stärkung der Informationskompetenz für die Klassenstufen 5 bis 12. Auch beim Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sowie bei den Fredericktagen und beim städtischen Sommerspaßprogramm engagiert sich die Stadtbibliothek.

Im Juni 2008 wurde die Jugendmedien@age im Dachgeschoss der Stadtbibliothek offiziell eröffnet. Auf 100m² finden Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren rund 5000 Medien für den Schul- und Freizeitbereich, ein Zielbestand von 7500 ist geplant. Beim Bestandsaufbau stehen mit Musik- und Literatur-CDs, CD-ROMs für Unterricht und Freizeit, Playstation- und Wii-Spielen besonders auch die Nonbook-Medien im Fokus. Dank Hilfe von Sponsoren wie der Bibliotheksgesellschaft, der Bürgerstiftung und ortsansässiger Firmen konnte die Jugendmedien@age realisiert werden. Auch fünf Multimedia-PCs, eine Wii-Spielekonsole und eine Hörstation können vor Ort genutzt werden, ebenso Arbeitstische für Gruppenarbeit und Lese-Nischen. Die Jugendmedien@age wird als Juniorfirma von den Auszubildenden der Stadtbibliothek geführt.

Mit der Baden-Badener Bibliotheksgesellschaft e.V. steht der Stadtbibliothek ein Förderverein und Freundeskreis zur Seite. Mit ihrem Jahresbeitrag tragen die Mitglieder dazu bei, das Angebot der Stadtbibliothek um literarische Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene zu erweitern. Der zweimal im Jahr stattfindende Bücherflohmarkt in der Stadtbibliothek ist eine Initiative der Baden-Badener Bibliotheksgesellschaft.

Gartenhaus der Stadtbibliothek

Im Gartenhaus der Stadtbibliothek befindet sich ein Literaturmuseum mit den Schriftstellern Otto Flake, Werner Bergengruen, Reinhold Schneider, Georg Groddeck und Franz Büchler. Im Veranstaltungsraum des Gartenhauses finden regelmäßig Vorträge für Erwachsene sowie Lesungen und Puppentheater für Kinder statt.

Geschichte

Die Stadtbibliothek Baden-Baden wurde am 1. April 1901 als „Volksbibliothek mit Lesesaal“ mit einem Anfangsbestand von 3500 Büchern eröffnet. Trotz stetig steigender Leserschaft (1901 waren es 1104, 1910 dann 3498 und 1916 gar 6195 Leser) bewegte sich die personelle und finanzielle Ausstattung 20 Jahre auf niedrigem Niveau. Erst ab 1907 wurde der Bibliothek ein Etat für den Bucherwerb zugeteilt, und ab 1920 mit Kuno Brombacher der erste ausgebildete Bibliothekar eingestellt.

Die Säuberungsaktionen in der Nazizeit hinterließen auch in der Stadtbibliothek Baden-Baden deutliche Spuren: der Buchbestand wurde in den Jahren von 1933–1937 um fast die Hälfte auf 7630 Bände reduziert.

Das Ausleihsystem der ersten Jahrzehnte war entsprechend der damalig üblichen Leseberatung eine Schalterausleihe, bei der die Leser nicht selbst ihre Auswahl treffen durften. Der Bibliothekar konnte sein Fachwissen und gleichzeitig sein psychologisches Einfühlungsvermögen beweisen, um dem fragenden Leser das für ihn richtige Buch zu empfehlen. Der Bibliothekar wirkte dabei erzieherisch auf den Leser ein, wobei besonders auf jüngere Leser geachtet wurde.

Der Bürger wurde erst 1954 im Bereich Jugendbücher, 1959 bei Sachbüchern und 1961 bei der Romanauswahl für mündig erklärt. In der Freihandaufstellung sieht der Leser nun die alphabetisch oder systematisch angeordneten Buchtitel in den Regalreihen.

Grundstück und Gebäude sind nach 1945 als „Stiftung der Familie Schulz“ in den Besitz der Stadt Baden-Baden übergegangen. Im Testament wurde bestimmt, dass im Hause eine städtische Bibliothek eingerichtet werden soll. Das war der Grundstein für den Umzug der Stadtbibliothek vom Palais Hamilton in einen Teil der jetzigen Räume im Jahr 1953.

Erweiterungen und Umbauten prägten die folgenden Jahrzehnte. Im Jahre 1979 erwarb die Stadt das Gebäude Lange Str. 43, das unmittelbar an die bestehende Bibliothek anschloss. Ein größerer Umbau erfolgte 1994. Dabei wurde der Haupteingang zur Fußgängerzone verlegt und dort ein Bereich mit zentraler Verbuchungstheke geschaffen. Im Jahre 2006 folgte eine erneute Baumaßnahme im Eingangsbereich und die Einführung der Selbstverbuchung mit RFID.

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