Stadtpfarrkirche (Graz)

Stadtpfarrkirche (Graz)
Die Grazer Stadtpfarrkirche, mit der Fassade zur Herrengasse
Der Turm der Stadtpfarrkirche, vom Grazer Schloßberg aus gesehen

Die Grazer Stadtpfarrkirche (eigentlich: Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut) befindet sich im Grazer Bezirk Innere Stadt.

Die erste Kirche an diesem Ort wurde im Jahr 1440 auf Anregung Kaiser Friedrich III. erbaut. Diese ehemalige Corporis-Christi-Kapelle wurde ein Vierteljahrhundert nach ihrer Fertigstellung dem Dominikanerorden übergeben. Diese erweiterten die kleine dreijochige Kapelle um einen langgestreckten Chorraum. Da die damalige Stadtpfarrkirche „St. Ägyd“ (der heutige Grazer Dom) dem Jesuitenorden übergeben wurde, und daher eine neue Pfarrkirche benötigt wurde, mussten die Dominikaner 1585 auf Befehl Erzherzog Karls II. ihr Kloster zu diesem Zweck räumen.

Während die Haupthalle der Kirche architektonisch von typischer Bettelordengotik geprägt ist, wurde die Fassade später im barocken Stil ausgestaltet (so stammt der nach den Entwürfen von Josef Stengg errichtete Dachreiter mit Kupferhelm aus dem 1780). Im 19. Jahrhundert wurden die barocken Altäre durch neogotische ersetzt. Nur die barocke Johannes-Nepomuk-Kapelle von Josef Hueber und das ehemaligen Hochaltarbild Mariae Himmelfahrt, das dem venezianischen Maler Tintoretto zugeschrieben wird, blieben erhalten.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die gotischen Glasfenster zerstört. Mit der Neugestaltung wurde Albert Birkle, ein Salzburger Künstler dessen Kunst im dritten Reich als entartet galt, beauftragt. Seine Hauptthemen waren die Auferstehung und das Leiden Jesu. Doch seine Glasfenster wurden in den 1950er Jahren zum Skandal, denn sie zeigen Hitler und Mussolini an der Seite der Peiniger Christi.

Weblinks

47.06923761666715.4409623138897Koordinaten: 47° 4′ 9″ N, 15° 26′ 27″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Graz — Graz …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtpfarrkirche (Hartberg) — Stadtpfarrkirche St. Martin Die römisch katholische Stadtpfarrkirche St. Martin in Hartberg wurde dem heiligen Martin von Tours geweiht. Die heutige Außengestaltung orientiert sich an der spätbarocken Farbgebung. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtpfarrkirche St. Matthäus (Murau) — Stadtpfarrkirche St. Matthäus in Murau …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtpfarrkirche St. Stephan (Braunau) — Stadtpfarrkirche St. Stephan Braunauer Steffl, 87 m hoch Die …   Deutsch Wikipedia

  • Graz — Graz: Landeshauptstadt der Steiermark. * * * Graz,   Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Steiermark, erstreckt sich über 12 km beiderseits der Mur nach ihrem Austritt aus den Alpen (Grazer Bergland) ins Grazer Becken, 353 m über dem… …   Universal-Lexikon

  • Graz — (hierzu der Stadtplan, mit Registerblatt), Hauptstadt von Steiermark, liegt malerisch in der von Bergen umkränzten Ebene des Grazer Feldes, 352 m ü. M., zu beiden Seiten der Mur, an der Linie Wien Triest der Südbahn, G. Fehring der Staatsbahnen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stadtpfarrkirche — Diese Liste führt alle Kirchen auf, welche in ihrer offiziellen Namensgebung die Bezeichnung Stadtpfarrkirche tragen. Der römisch katholische Begriff Stadtpfarrkirche entspricht etwa dem evangelischen Stadtkirche und bezeichnet Kirchen, die eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Graz Innere Stadt — 1. Grazer Stadtbezirk Karte Basisdaten Name Innere Stadt Fläche 1,16 km² Einwohner 3.394 (1. Jänner 2008) …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtpfarrkirche Schladming — Turm der Stadtpfarrkirche Schladming Die Stadtpfarrkirche hl. Achaz ist eine römisch katholische Stadtpfarrkirche in Schladming in der Steiermark. Geschichte und Gestaltung Die Kirche steht im Stadtzentrum, ist von einem Friedhof umgeben,… …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtpfarrkirche St. Maria — Marienkirchen (auch Sankt Marien Kirchen) sind Maria, der Mutter Jesu, geweihte oder nach ihr benannte Kirchen. Andere Namen Marias, wie Unsere liebe Frau (davon abgeleitet meist „Frauenkirche“ oder „Liebfrauenkirche“, französisch Notre Dame),… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”