Stadtpfarrkirche (Gmunden)

Stadtpfarrkirche (Gmunden)
Stadtpfarrkirche, Landseite
Gotische Fresken aus der Zeit um 1525

Die Stadtpfarrkirche (auch als Dreikönigskirche bezeichnet) ist eine römisch-katholische Kirche in der oberösterreichischen Stadt Gmunden im Salzkammergut.

Bedeutendstes Kunstwerk ist der Dreikönigsaltar, ein Werk des bayerischen Barockbildhauers Thomas Schwanthaler mit Seitenfiguren von Michael Zürn d. J.. Die Dreikönigsgruppe ist das Vorbild für viele im Salzkammergut geschaffene Weihnachtskrippen. Ursprünglich war die Kirche Maria geweiht, nach dem barocken Umbau der Erscheinung des Herrn (6. Jänner).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmalig urkundlich genannt wurde die Kirche im Jahr 1270. Gmunden war im 12. und 13. Jahrhundert zu einem Umschlagsort für Salz und damit wohlhabend geworden. In Gmunden hatte es nordwestlich der späteren Stadtpfarrkirche nur eine Kapelle, die Anna-Kapelle gegeben. Sie diente später als Friedhofskapelle und wurde 1844 abgerissen. Von ihr blieb das Tor, welches das Turmtor der jetzigen Kirche bildet. Die dreischiffige Basilika wurde in gotischem Stil oberhalb des Traunsees errichtet. Aus der Zeit sind Reste gotischer Fresken im Inneren erhalten.

In der Barockzeit wurde die Kirche umgestaltet. Der Turm wurde vom Baumeister Johann Michael Prunner umgebaut. In dieser Zeit erhielt er das Zwiebeldach, wodurch der Turm eine Höhe von 51,45 Meter erreichte. Nach dem Umbau wurde die Kirche 1723 durch den Passauer Bischof Joseph Dominikus von Lamberg neu geweiht.

1831 wurde der Chor baulich verändert; die ursprüngliche Form wurde 1964 rekonstruiert. Den Altarraum malte Franz Xaver Fux 1931 mit den Heiligen Drei Königen aus. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die ursprünglichen Glocken nach einer Metallsammlung eingeschmolzen und 1949 durch fünf Glocken aus der Gießerei in Sankt Florian bei Linz ersetzt.

Bei Restaurierung des Kirchengebäudes 1946/1947 wurden außen auf der Südseite zwei gotische Fresken entdeckt. Sie zeigen rechts unter einem Spitzbogen Christophorus, unter dem linken Bogen das Jüngste Gericht. Die Fresken wurden auf die Zeit um 1525 datiert.

1968 erhielt die Kirche eine Fußbodenheizung und einen neuen Steinfußboden. Die Kirchenfenster wurden erneuert und der Kirchenraum neu ausgemalt. Ein neues Dach erhielt die Kirche 1976; die Fassade der Kirche wurde 1981 sowie 2001 restauriert.

Vom ehemaligen Friedhof, der die Kirche umgab, sind noch einige Grabsteine auf der Südseite erhalten.

Ausstattung

Neben dem barocken Hochaltar, den Bonaventura Schwanthaler, der Sohn Thomas Schwanthalers, aufstellte, verfügt die Kirche über eine Reihe weiterer Ältäre. Nicht bekannt sind die Künstler des Katharinenaltars, des Nikolausaltars und des Arme-Seelen-Altars mit einem Steinrelief von 1683. Der Anna-Altar im linken Seitenschiff ist das Werk Michael Zürn d. J. Eine Kreuzigungsgruppe ist eine spätgotische Arbeit. Bonaventura Schwanthaler schuf den Schmerzensmann „Christus im Kerker“. Aus dem 20. Jahrhundert stammen die Fatima-Madonna aus der Werkstatt Klothilde Rauchs (1903–1997) in Altmünster und die Schutzmantelmadonna aus Keramik, die Emilie Schleiß-Simandl 1947 anfertigte.

Literatur

  • Johann Schicklberger: Die Stadtpfarrkirche Gmunden. In: Stadtpfarrkirche – Gmunden – Traunsteinkreuz. Gmunden o. J., S. 4–25.

Weblinks

 Commons: Gmunden Stadtpfarrkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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