- Stalin-Gedenktafel
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Die Gedenktafel für Josef Stalin im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling wurde 1949 anlässlich des 70. Geburtstags des sowjetischen Politikers und Diktators Josef Stalin enthüllt.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Gedenktafel wurde an der Außenfassade jener Pension in der Schönbrunner Schloßstraße befestigt, in der Josef Stalin zwischen Jänner und Februar 1913 bei dem russischen Emigrantenehepaar Alexander Antonowitsch und Jelena R. Trojanowskij wohnte, den Umgang mit den verschiedensten Völkern im Vielvölkerstaat der Donaumonarchie untersuchte und eines seiner Bücher schrieb.
Gedenktafel
Die Gedenktafel für Josef Stalin besteht aus einer Marmortafel mit einem Bronzerelief, welches das Portrait Stalins zeigt und dazu den Text In diesem Haus wohnte im Jänner 1913 J. W. Stalin. Hier schrieb er das bedeutende Werk „Marxismus und nationale Frage“ trägt.
Enthüllt wurde diese Gedenktafel am 21. Dezember 1949.
Kuriosum und Politikum
Diese Erinnerung an den sowjetischen Diktator war die einzige Stalin-Gedenkstätte westlich des Eisernen Vorhangs und ist seit der Entstalinisierung nach Stalins Tod und spätestens seit dem Zusammenbruch des Kommunismus eine der letzten – wenn nicht die Letzte - Stalingedenkstätten in Europa überhaupt.
Während des Volksaufstandes in Ungarn 1956 wurde sie aus Protest mit Farbe beworfen, von der Wiener Stadtverwaltung aber wieder in Stand gesetzt. Selbst der Bitte Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, diese Gedenktafel zu entfernen, blieb unerfüllt. Der nächste Sowjetpolitiker, der sich in dieser Angelegenheit an die Stadt Wien wandte, war 1991 der damalige Außenminister Eduard Schewardnadse in einem Brief an Leopold Gratz.[1]
Zuletzt stellte die FPÖ in der Meidlinger Bezirksvertretung einen Antrag, in dem die Magistratsdienststellen aufgefordert werden, Maßnahmen für einen zeitgemäßen Umgang mit der Gedenktafel zu erarbeiten.[2]
Erhalten wird die Gedenktafel für Josef Stalin von der Gemeinde Wien. Eine Entfernung dieser Gedenkstätte wird unter Berufung auf den Österreichischen Staatsvertrag, der die Republik zur Erhaltung und Pflege der sowjetrussischen Denkmäler verpflichtet (Artikel 19), abgelehnt.
Einzelnachweise
- ↑ Joseph Gepp: Drei Russen in Wien. In: Falter, Nr. 45/2007 vom 7. November 2007
- ↑ Presseaussendung der FPÖ Wien vom 15. Dezember 2008
Literatur
- Günther Berger: Meidling – Beiträge zur Kulturgeschichte des 12. Wiener Gemeindebezirks, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-631-35000-7
- Österreichische Volksstimme vom 22. Dezember 1949, S. 3
Weblinks
48.18413888888916.322944444444Koordinaten: 48° 11′ 3″ N, 16° 19′ 23″ O
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