- Stallupönen
-
Stadt Nesterow/Stallupönen
НестеровWappen Föderationskreis Nordwestrussland Oblast Kaliningrad Rajon Nesterow Erste Erwähnung 1539 Frühere Namen Stallupönen (bis 1938)
Ebenrode (1938–1946)Stadt seit 1722 Fläche 8 km² Höhe des Zentrums 65 m Bevölkerung 4889 Einw. (Stand: 2006) Bevölkerungsdichte 611 Ew./km² Zeitzone UTC+2 (Sommerzeit: UTC+3) Telefonvorwahl (+7) 40144 Postleitzahl 238010 Kfz-Kennzeichen 39, 91 OKATO 27 224 501 Geographische Lage Koordinaten: 54° 38′ N, 22° 34′ O54.63333333333322.56666666666765Koordinaten: 54° 38′ 0″ N, 22° 34′ 0″ O Oblast KaliningradListe der Städte in Russland Nesterow (russisch Нестеров; deutsch bis 1938 Stallupönen, 1938 bis 1946 Ebenrode; litauisch Stalupėnai, polnisch Stołupiany) ist eine Stadt mit 4900 Einwohnern (2006), Rajonszentrum des Rajons Nesterow im Osten der Oblast Kaliningrad (Russland). Sie liegt im nordöstlichen Teil des ehemaligen Ostpreußen. Der deutsch-litauische Name leitet sich von prußisch „stalet, stalas“ (stehen) und litauisch „upe“ (Fluss) ab und bezeichnet eine Siedlung am Fluss.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das heutige Nesterow wurde in alten Akten des Hauptamtes Insterburg erstmals 1539 als „Stallupe“ bezeichnet und hatte den Rang eines Marktfleckens. Anlässlich eines Besuches des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1721 trug der Ort die Bitte um Verleihung des Stadtrechts vor, der am 22. Juni 1722 Genüge getan wurde. Im Juni 1812 zogen die Truppen Napoleons auf ihrem Marsch nach Russland durch Stallupönen und richteten große Schäden an. Als nach den Befreiungskriegen in Preußen 1815 eine Verwaltungsreform durchgeführt wurde, erhielt Stallupönen den Status einer Kreisstadt für den gleichnamigen Kreis.
Im Ersten Weltkrieg kam es zum Gefecht bei Stallupönen. Die Stadt wurde erneut schwer zerstört, als sie 1914 und 1915 von russischen Truppen besetzt wurde.
Im Zuge der Germanisierung deutscher Städtenamen durch die Nationalsozialisten wurde Stallupönen 1938 in Ebenrode umbenannt. Am 13. Januar 1945 wurde Ebenrode/Stallupönen von der Roten Armee eingenommen und am 7. April 1946 der sowjetischen Oblast Kaliningrad zugeordnet. Die Stadt erhielt den Namen Nesterow nach dem am 20. Oktober 1944 bei Kassuben (heute Iljinskoje) gefallenen Oberst der Roten Armee und späteren Helden der Sowjetunion (postum) Stepan Nesterow.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen 1875 3763 * 1880 3997 * 1890 4673 * 1910 5646 * 1933 6294 * 1939 6644 * 1959 3200 ** 1979 4700 ** 1989 4826 * 2002 5049 * 2006 4889 Anmerkung: * Volkszählung ** Volkszählung (gerundet)
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Dulk (1788–1851), Chemiker und Pharmakologe, schrieb den Kommentar zur Preußischen Pharmakopöe
- Leopold von Orlich (1804–1860), Schriftsteller und Offizier
- Felix Steiner (1896–1966), General der Waffen-SS
- Klaus Theweleit (*1942), deutscher Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Philosoph
Verkehr
In Nesterow befindet sich der russisch-litauische Grenzbahnhof der Korridorstrecke durch Litauen an der Hauptbahnlinie Kaliningrad–Moskau. Von hier aus zweigten Nebenstrecken nach Tollmingkehmen und Tilsit über Ragnit ab, die aber im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wiedererrichtet wurden.
Durch Nesterow führt die Hauptstraße Kaliningrad-Moskau, die bis Tschernyschewskoje (Eydtkuhnen) ein Teilabschnitt der von Aachen über Berlin und Königsberg (Preußen) kommenden alten deutschen Reichsstraße 1 war.
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Grenz: Der Kreis Stallupönen (Ebenrode). Dokumentation eines ostpreußischen Grenzkreises. Zusammengestellt und erarbeitet im Auftrag der Kreisgemeinschaft Stallupönen (Ebenrode), 1. Auflage, Marburg/Lahn 1970
- Rudolf Grenz: Die Geschichte des Kreises Stallupönen/Ebenrode in Ostpreußen. Dokumentation eines ostpreußischen Grenzkreises. Zusammengestellt und erarbeitet im Auftrag der Kreisgemeinschaft Stallupönen (Ebenrode), 2. verbesserte und erweiterte Auflage, Marburg/Lahn 1981
Weblinks
- Seite über die Stadt Nesterow. Bilder der Stadt vor dem Krieg und heute, Information, Geschichte
- Nesterow auf mojgorod.ru (russisch)
Städte (und andere Orte mit mindestens 5000 Einwohnern) in der Oblast KaliningradVerwaltungszentrum: Kaliningrad
Bagrationowsk | Baltijsk | Gurjewsk | Gussew | Gwardeisk | Jantarny | Krasnosnamensk | Laduschkin | Mamonowo | Neman | Nesterow | Osjorsk | Pionerski | Polessk | Prawdinsk | Selenogradsk | Slawsk | Sowetsk | Swetlogorsk | Swetly | Tschernjachowsk
Wikimedia Foundation.