- Bahnstrecke Halle–Leipzig
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Magdeburg–Halle (Saale)–Leipzig Kursbuchstrecke (DB): 340 Streckennummer: 6403 Streckenlänge: 119,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Legendevon Berlin, Loburg und Dessau von Wittenberge und Haldensleben Magdeburg Neustadt 0,00 Magdeburg Hbf nach Braunschweig 1,04 Magdeburg Hasselbachplatz von Braunschweig von Biederitz 2,48 Magdeburg-Buckau nach Halberstadt Magdeburg-Thälmannwerk 6,23 Magdeburg-Salbke 7,56 Magdeburg Südost Schönebeck-Frohse von Blumenberg 15,04 Schönebeck (Elbe) nach Staßfurt 17,63 Schönebeck-Felgeleben 20,51 Gnadau 24,40 Abzw Seehof nach Belzig Berlin–Blankenheim von Sandersleben 27,48 Calbe (Saale)-Ost Saale 34,42 Sachsendorf (b Calbe) 41,43 Wulfen (Anhalt) von Aken und Dessau 49,80 Köthen nach Güsten 55,21 Arensdorf (bei Köthen) 58,86 Weißandt-Gölzau 66,37 Stumsdorf nach Bitterfeld 74,13 Niemberg 81,08 Zöberitz von Berlin und Delitzsch von Bad Harzburg 86,03 Halle (Saale) Hbf nach Kassel und Erfurt 91,69 Dieskau 96,78 Gröbers nach Leipzig (über Leipzig/Halle Flughafen) Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (in Bau) 100,40 Großkugel Landesgrenze Sachsen-Anhalt–Sachsen 105,08 Schkeuditz 109,81 0,02 zum Güterring Leipzig 1,55 Leipzig-Wahren zum Güterring Leipzig Güterring Leipzig 4,5 Leipzig-Slevogstraße 5,4 Leipzig-Olbrichtstraße Leipzig–Gera–Saalfeld 6,8 Leipzig-Gohlis von Gera von Berlin von Dresden 9,20 Leipzig Hbf Die Bahnstrecke Magdeburg–Leipzig ist eine elektrifizierte zweigleisige Hauptbahn in Sachsen-Anhalt und Sachsen. Sie verläuft von Magdeburg aus über Köthen und Halle (Saale) nach Leipzig.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Siehe auch: Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft
Der Baubeginn erfolgte am 24. Januar 1838. Erstmals in der deutschen Eisenbahngeschichte war zu berücksichtigen, dass die Strecke mehrere Länder berührte: neben den Königreichen Preußen (Magdeburg, Halle) und Sachsen (Leipzig) durchquerte sie auch das Fürstentum Anhalt-Köthen.
Eröffnungsdaten:
- 29. Juni 1839: Magdeburg–Schönebeck (Elbe) (14,9 km)
- Saalebrücke bei Calbe (12,4 km) 9. September 1839: Schönebeck–
- 19. Juni 1840: Saalebrücke–Köthen (22,6 km)
- 22. Juli 1840: Köthen–Halle (35,7 km)
- 18. August 1840: Halle–Leipzig (33,2 km)
Am 18. August 1840 wurde schließlich die Gesamtstrecke von Magdeburg nach Leipzig eröffnet. Da in Leipzig der Magdeburger Bahnhof direkt neben dem Dresdner Bahnhof lag, konnte hier von Magdeburg nach Dresden (die Leipzig-Dresdner Eisenbahn wurde bereits 1837 eröffnet) umgestiegen werden. Später ermöglichte eine kurze Verbindungsbahn das Überführen von Kurswagen.
Da zwischen den Gemarkungen Modelwitz und Hänichen die Staatsgrenze zwischen den Königreichen Preußen und Sachsen verlief (heute Stadtgrenze zwischen Schkeuditz und Leipzig), wurde für den auf sächsischem Territorium gelegenen Abschnitt der Strecke mit der Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellschaft ein Anschlussvertrag geschlossen. Erst am 29. April 1874 kaufte die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft mit Wirkung vom 1. Januar 1875 die in Sachsen gelegene Trasse.
Am 15. Januar 1843 war der schon 1842 begonnene zweigleisige Ausbau der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn abgeschlossen, und am 1. November desselben Jahres wurde der fahrplanmäßige Güterverkehr aufgenommen.
Bis 1873 fuhren die Züge der Magdeburg tangierenden Bahngesellschaften an zwei verschiedenen Bahnhöfen ab, da die Stadtbefestigungen einen gemeinsamen Bahnhof nicht zuließen: Es gab einen Bahnhof für die Züge nach Wittenberge und Hamburg und den Leipziger Bahnhof für die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn sowie die Züge nach Berlin, Braunschweig und Halberstadt.[1]
Am 1. Juni 1876 wurde die Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft an die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft angeschlossen, die mit Gesetz vom 20. Dezember 1879 vom Königreich Preußen verstaatlicht wurde. Die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn wurde der königlich preußischen Eisenbahndirektion Magdeburg unterstellt. Ab 1. April 1895 unterstand der Abschnitt Halle–Leipzig der neu gegründeten Eisenbahndirektion Halle.
Am 1. Mai 1912 wurde der preußische Teil des Leipziger Hauptbahnhofs, in dem auch die Magdeburger Strecke endete, in Betrieb genommen.
Am 1. April 1920 ging die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn zusammen mit den anderen Preußischen Staatseisenbahnen in den Reichseisenbahnen auf, aus denen am 30. August 1924 die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft hervorging.
Im Jahr 1920 begann die Elektrifizierung des Abschnittes Halle–Leipzig, der erstmals am 19. Dezember 1922 mit einer elektrischen Lokomotive befahren wurde. Erst am 7. Oktober 1934 wurde die durchgehende Elektrifizierung der Gesamtstrecke von Magdeburg nach Leipzig vollendet.
1946 wurden die elektrischen Anlagen als Reparationsleistung abgebaut. Nachdem die Sowjetunion im Gegenzug zu Wagenlieferungen Elektrolokomotiven und Ausrüstungen zurückgab, konnte am 1. September 1955 auf dem Abschnitt Halle–Köthen der elektrische Zugbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Eröffnung wurde mit einem Lokzug, bestehend aus Lokomotiven der Reihe E 44, gefeiert. Am 29. Dezember desselben Jahres folgte der Abschnitt Köthen–Schönebeck, am 12. Januar 1957 der Abschnitt Schönebeck–Magdeburg und am 20. Dezember 1958 der Abschnitt Leipzig–Halle. Damit war die gesamte Strecke wieder elektrisch befahrbar.
Bedienung
Zur Zeit wird der Streckenabschnitt zwischen Magdeburg und Halle von einer Regionalbahnlinie bedient. Sie verkehrt im Stundentakt und wird aus drei Doppelstockwagen mit Steuerwagen sowie der Elektrolokomotive der Baureihe 143 gebildet. Selten sind Triebwagen der Baureihe 425/426 im Einsatz. Zwischen Magdeburg und Schönebeck (Elbe) werden auf derselben Trasse, allerdings auf separaten Gleisen die S-Bahnlinie S1 geführt. Sie wird zur Zeit mehrheitlich mit Elektrotriebwagen der Baureihe 425/426 bedient. Zwischen Halle und Leipzig wird die Strecke teilweise von zwei Regionalexpresslinien genutzt, sowie auf der gesamten Länge von der S-Bahnlinie S 10, die zur Zeit noch als lokbespannten Wendezüge gefahren werden.
Auch im Fernverkehr wird die Strecke bedient. Über die Strecke werden die IC-Linien 56 und 55 geführt, wobei sie nur in Magdeburg Hbf, Halle Hbf, Leipzig/Halle Flughafen und Leipzig Hbf halten, wobei zwischen Halle und Leipzig nicht auf dieser Strecke verkehrt wird In Köthen halten bis auf wenige Ausnahmen nur ICs der Linie 55. Die Intercity-Züge ergänzen sich in ihrem Zweistundentakt auf dieser Strecke zu einem Stundentakt. Die Intercity-Züge werden in der Regel von Elelktroloks der Baureihe 101 gezogen, selten ist eine Lok der Baureihe 120 anzutreffen. Aufgrund des Kopfbahnhofes in Leipzig sind alle Intercity mit Steuerwagen versehen. Auch findet auf der Strecke reger Güterverkehr statt.
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Berger: Historische Bahnhofsbauten I, 3. unveränderte Auflage, Berlin 1980, ISBN 3-344-70701-9, S. 145.
Literatur
- Peter Beyer: Leipzig und die Anfänge des deutschen Eisenbahnbaus. Die Strecke nach Magdeburg und das Ringen der Kaufleute um ihr Entstehen 1829-1840. Abhandlungen zur Handels- und Sozialgeschichte Bd. 17, Weimar 1978
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