- Bahnstrecke Hattingen–Wuppertal
-
Wuppertal-Wichlinghausen–Hattingen Kursbuchstrecke (DB): zuletzt 336 Streckennummer: 2713 Streckenlänge: 27 km Bundesland: Nordrhein-Westfalen Verlauf LegendeRuhrtalbahn nach Bochum-Dahlhausen 23,3 Hattingen (Ruhr) Ruhrtalbahn nach Hagen-Vorhalle Stichbahn nach Hattingen (Ruhr) Mitte 20,9 Anst Orenstein & Koppel 20,0 Hattingen Stadtwald 19,8 Schulenbergtunnel 195 m 18,0 Bredenscheid 13,8 Sprockhövel 10,7 ehem. Kleinbahn Bossel–Blankenstein 10,3 Bossel 8,3 ehem. Bahnstrecke nach Silschede 7,7 Schee 6,5 Scheetunnel 722 m 5,1 Wuppertal-Nächstebreck ehem. Bahnstrecke nach Schwelm RhE 0,0 (3,3) Wuppertal-Wichlinghausen (ehem. Ober-Barmen RhE) ehem. Bahnstrecke nach Mittel-Barmen RhE Hauptstrecke nach Schwelm (0,0) Wuppertal-Oberbarmen Bf Hauptstrecke nach Barmen Die Bahnstrecke Wuppertal-Wichlinghausen–Hattingen ist eine ehemalige Eisenbahnstrecke von Wuppertal-Wichlinghausen an der „Wuppertaler Nordbahn“ der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) nach Hattingen an der mittleren Ruhrtalbahn der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME).
In Wuppertal-Wichlinghausen bestand ab 1890 Anschluss nach Wuppertal-Oberbarmen Bf an der Wuppertaler Hauptstrecke, der Stammstrecke der BME.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die circa 20 km lange Strecke wurde noch von der Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft geplant, jedoch am 20. Mai 1884 von der Preußischen Staatseisenbahn fertiggestellt. Die Strecke war vor allem für den Güterverkehr konzipiert, wobei in erster Linie die südlich der Ruhr im Bergbau abgebauten Steinkohlen auf den Bahnhöfen der Strecke verladen wurden. Betriebsschwerpunkt war im Wesentlichen der Bahnhof Sprockhövel mit dem Anschlussgleis zur Zeche Alte Haase. Hinzu kam der Bahnhof Sprockhövel-Bossel, in den die Strecke der Kleinbahn Bossel–Blankenstein mündete. Ab dem Bahnhof Schee führte eine Stichbahn nach Silschede, die ebenfalls als Kohleabfuhrstrecke diente. Im Personenverkehr wurden noch bis in die 1930er Jahre auf dem Streckenkurs Düsseldorf – Mettmann – Wuppertal-Mirke – Wuppertal-Wichlinghausen – Schee – Hattingen – Essen Eilzüge geführt.
Streckenführung und Kunstbauwerke
Die Strecke überwand auf einer Entfernung von etwa 15 Kilometern einen Höhenunterschied von 180 Metern. Der niedrigste Punkt lag bei 70 Metern über Normalnull am Bahnhof von Hattingen, der höchste Punkt lag bei 250 Metern beim Bahnhof Schee. Der Abstieg nach Wuppertal-Wichlinghausen erfolgte über eine Kehre innerhalb des Stadtgebietes. Die Strecke besaß insgesamt zwei Eisenbahntunnel und mehrere kleinere Viadukte. Der 195 Meter lange Schulenburg-Tunnel befindet sich bei Hattingen, der 721 Meter lange Scheetunnel an der Stadtgrenze von Sprockhövel nach Wuppertal. Dieser Tunnel erhielt 1905 eine zweite parallele Röhre. Er diente im Zweiten Weltkrieg unter dem Namen „Kauz“ als U-Verlagerung. Eine weitere Besonderheit der Strecke ist ein Tunnel einer ehemaligen Pferdebahn, welcher die Strecke oberhalb von Hattingen-Bredenscheid unterquert.
Stilllegung
Die Eisenbahnstrecke Hattingen-Wuppertal wurde im Jahr 1979 für den Personen- und 1984 für den Gesamtverkehr stillgelegt. Zunächst war eine Aufrechterhaltung bzw. Reaktivierung des Personenverkehrs durch eine Einbindung in das S-Bahnnetz vorgesehen; dazu war geplant, die S3 über Hattingen hinaus in mehreren Bauabschnitten bis Wuppertal Hbf zu führen. Dies scheiterte jedoch einerseits an der dafür notwendigen Elektrifizierung der Strecke, da im Bereich der beiden Tunnel eine Profilerhöhung zu große Kosten verursacht hätte. Andererseits befürchtete man aufgrund der relativ hohen Anzahl an Kunstbauten einen zu hohen Streckenunterhalt. Infolge der Stilllegung ist Wuppertal nur noch durch die von der S9 befahrene Bahnstrecke Wuppertal-Vohwinkel–Essen-Überruhr mit dem zentralen Ruhrgebiet verbunden, während die Kleinstadt Sprockhövel vom Eisenbahnnetz abgeschnitten ist.
Nach Einstellung des Regelbetriebes wurde die Strecke bis 1988 sporadisch von Güter- und Museumszügen befahren. In den Jahren 1991 und 1992 wurde ein Großteil der Gleiskörper entfernt. Vom Bahnhof Hattingen/Ruhr aus in Richtung Wuppertal liegen noch Gleise. Diese führen (wenn auch zum Teil stark verwildert) bis hinter das Viadukt Nierenhofer Straße.
Heutige Nutzung
Auf der Trasse verläuft heute von Schee bis Hattingen ein Radweg, der mit einer Steigung von maximal zwei Prozent durch das Sprockhöveler Hügelland sehr angenehm zu befahren ist. Allerdings stört die hohe Anzahl der Umlaufgitter. Am 23. September 2008 wurde der Schulenbergtunnel für den Radverkehr freigegeben. Radfahrer können den Tunnel nun tagsüber nutzen, in den Nachtstunden wird der Tunnel geschlossen. Von den weiteren Bauwerken sind noch die Bahnhöfe von Sprockhövel, Bossel und Schee erhalten. Die Stichbahn nach Silschede ist ebenfalls zum größten Teil zum Radweg umgewandelt.
Die Strecke gehört zum Von-Ruhr-zur-Ruhr-Radweg.
Die Strecke
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
- BEschreibung der Strecke 2713: Wuppertal-Wichlinghausen ↔ Hattingen
- Strecke 2710: Wuppertal-Wichlinghausen ↔ Wuppertal-Oberbarmen
weitere Belege:
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
- U-Verlagerung Kauz
- Eine detaillierte und bebilderte Streckenbeschreibung
- Bilder der Tunnelportale
- Genauer Verlauf bei bikemap.net
Besucherzentren und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | RIM Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen im CentrO | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Landmarken-Kunst | per Rad
Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Bahnhof Dahlhausen | Bahnhof Hattingen | Ruhrtalbahn | Henrichshütte | Bahntrasse Hattingen–Schee–Silshede | Bahnhof Ennepetal | Kruiner Tunnel | Kleinbahntrasse Haspe-Voerde-Breckerfeld | Harkort'sche Kohlenbahn | Viadukt der Rheinischen Eisenbahngesellschaft | Goldberg-Tunnel | Hauptbahnhof Hagen | Ruhrviadukt Herdecke | Eisenbahnausbesserungswerk Schwerte | Bahnhof Hamm | Bahnhof Kamen | Seseke-Brücke | Brückenensemble Unionstraße | Depot Immermannstraße | Weichenbauhalle Maschinenfabrik Deutschland | Dortmund Betriebsbahnhof | Wasserturm Dortmund Südbahnhof | Zeche Zollern II/IV | Bahnhof Herne | Hauptbahnhof Wanne-Eickel | Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel | Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen-Bismarck | Bahnhof Dorsten | RBH Logistics | Erzbahn | Bochumer Verein | Bahnhof Bochum Nord | Hauptbahnhof Bochum | BOGESTRA-Hauptverwaltung | Bahnhof Langendreer (mit dem Kulturzentrum) | Straßenbahnbetriebshof Witten | Weichenwerk Witten | Hauptbahnhof Witten | Ruhrviadukt Witten | Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia | Bahnhof Zollverein | Dienstgebäude Direktion Essen | Villa Hügel und Bahnhof Essen-Hügel | Ruhrbrücke Steele | Bahnhof Kupferdreh und Museumsbahn Hespertalbahn | „Hundebrücke“ und „Deilthaler Eisenbahn“ | Eisenbahnbrücke Kettwig | Stadt-Viadukt und Ruhrbrücke Mülheim | Ringlokschuppen und Camera Obscura | Eisenbahnausbesserungswerk Speldorf | Straßenbahndepot Speldorf | Brückenlandschaft Ruhraue | Rangierbahnhof und Eisenbahnausbesserungswerk Wedau | Wasserturm Rheinhausen-Friemersheim | Brückentürme der Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke | Ruhrort-Homberger Trajektanstalt | Duisburg Hauptbahnhof | Grüner Pfad | Eisenbahn und Häfen | Haus Knipp-Eisenbahnbrücke | Rheinbrücke Wesel | Oberhausen Hauptbahnhof | Rheinisches Industriemuseum
Wikimedia Foundation.