- Bahnstrecke Hof–Bamberg
-
Die Bahnstrecke Bamberg–Hof ist eine zweigleisige Hauptbahn in Bayern. Sie verläuft von Bamberg über Lichtenfels, Kulmbach, Neuenmarkt-Wirsberg und Münchberg nach Hof.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Strecke ist Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof. Sie wurde von der Königlich Bayerischen Staatsbahn in drei Etappen zwischen 1846 und 1848 erbaut. Die Erweiterung der ursprünglich eingleisigen Strecke um ein zweites Gleis erfolgte 1891, die Elektrifizierung von Bamberg nach Lichtenfels und weiter über die Frankenwaldbahn nach Saalfeld konnte am 10. Mai 1939 abgeschlossen werden. In den 1960er Jahren wurde zwischen Marktschorgast und Stammbach das zweite Streckengleis wegen zu geringen Verkehrsaufkommens ausgebaut.
Eröffnungsdaten
- 15. Februar 1846: Bamberg–Lichtenfels
- 15. Oktober 1846: Lichtenfels–Neuenmarkt-Wirsberg
- 1. November 1848: Neuenmarkt-Wirsberg–Hof
Streckenbeschreibung
Verlauf
Nach dem Beginn der Strecke im Bamberger Bahnhof zweigen die bereits stillgelegte Nebenbahn nach Scheßlitz sowie die Hauptbahn nach Würzburg, die bis auf Höhe der Kleingartensiedlung parallel verläuft und dann nach Nordwesten abzweigt. Von links trifft ein Verbindungsgleis von der Würzburger Strecke auf die Trasse, die im Anschluss die Bundesautobahn 70 unterquert sowie am Westrand von Hallstadt vorbeiführt und parallel zur Bundesstraße 4 verlaufend Breitengüßbach erreicht. Nach dem Bahnhof zweigen die Nebenbahn nach Ebern sowie die bereits stillgelegte und abgebaute Nebenbahn nach Dietersdorf ab. Die Strecke unterquert die Bundesautobahn 73 verläuft parallel zum Main. Über die Bahnhöfe Ebing, Zapfendorf, Ebensfeld, an dem in Zukunft die Schnellfahrstrecke nach Erfurt abzweigen wird, und Bad Staffelstein erreicht die Strecke Lichtenfels.
Vom Bahnhof Lichtenfels aus verläuft die Strecke bis einschließlich Mainleus parallel zum Main. In Hochstadt-Marktzeuln zweigt die Frankenwaldbahn nach Ludwigsstadt und Saalfeld ab, in Kulmbach stieß bis 1993 die Lokalbahn von Thurnau und Bayreuth auf die Strecke. Über Untersteinach und Ludwigschorgast erreicht die Strecke den Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg, der in der Vergangenheit ein eigenes Bahnbetriebswerk besaß, welches heute das Deutsche Dampflokomotiv-Museum beherbergt. Nach dem Bahnhof zweigt die Strecke nach Bayreuth ab, von der nur wenige Meter entfernt das als Schlömener Kurve bezeichnete Verbindungsgleis auf die Strecke nach Hof trifft. In Anschluss daran führt die Strecke über die „Schiefe Ebene“ hinauf zum Bahnhof Marktschorgast, ab dessem Ende sie bis Stammbach eingleisig ist. Über Münchberg und Schwarzenbach an der Saale erreicht die Strecke Oberkotzau, vereinigt sich dort mit den Strecken aus Regensburg und aus Selb, führt bei Moschendorf über die Saale und erreicht schließlich den Endbahnhof Hof.
Ausbauzustand
Die Strecke ist von Bamberg bis Hochstadt-Marktzeuln zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Die anschließende Strecke bis Hof ist nicht elektrifiziert und bis auf den eingleisigen Abschnitt Marktschorgast–Stammbach ebenfalls zweigleisig. Die streckenbezogene Höchstgeschwindigkeit beträgt abschnittsweise 160 km/h.
Züge
Im Jahr 2007 fahren zwischen Bamberg und Lichtenfels InterCityExpress-Züge der Linie München–Nürnberg–Leipzig–Berlin(–Hamburg) im Stundentakt. Zum Einsatz kommen ICE-T-Neigetechnikzüge der Baureihe 411.
Auf dem Abschnitt Bamberg–Lichtenfels wechseln sich stündlich die RegionalExpress-Linien Nürnberg–Bamberg–Lichtenfels–Sonneberg (Thüringen) und Würzburg–Schweinfurt–Bamberg–Lichtenfels–Hof/Bayreuth ab. Das Angebot wird dort durch die RegionalBahn-Linie Nürnberg–Bamberg–Lichtenfels ergänzt.
Der RegionalExpress-Züge nach Sonneberg bestehen aus für 160 km/h zugelassen Doppelstockzügen, die mit Elektrolokomotiven der Baureihe 146 bespannt werden. Die Linie Würzburg–Hof/Bayreuth wird aufgrund der engen Kurvenradien auf der „Schiefe Ebene“ und des nicht elektrifizierten Abschnittes Hochstadt-Marktzeuln–Hof von den dieselangetriebenen Neigetechnikzügen der Baureihe 612 befahren, die im Systemhalt Neuenmarkt-Wirsberg getrennt bzw. vereinigt werden.
Der zweistündlich verkehrende Regionalexpress nach Würzburg–Bamberg–Hof/Bayreuth wird durch RegionalExpress-Züge zwischen Lichtenfels und Hof/Bayreuth zu einen Stundentakt ergänzt.
Die RegionalBahn-Leistungen auf dem Abschnitt Lichtenfels–Neuenmarkt-Wirsberg werden von der Regentalbahn mit Desiro-Triebwagen, die im Auftrag der DB-Regio fahren, erbracht.
Zwischen Marktschorgast und Hof befahren einzelne Züge des Franken-Sachsen-Express von Nürnberg über Bayreuth nach Dresden die Strecke.
Zukunft
ABS Nürnberg–Ebensfeld
Die Strecke soll zwischen Bamberg und Ebensfeld für Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h ausgebaut werden, um die Fahrzeit von München nach Berlin noch weiter zu verringern.
→ Hauptartikel: Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld
Dieselnetz Oberfranken
Die Regionalbahn-Leistungen auf den Streckenabschnitten Lichtenfels–Neuenmarkt-Wirsberg(–Bayreuth) und Münchberg–Hof sind Teil des von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft am 8. Februar 2008 ausgeschriebenen „Dieselnetz Oberfranken“, das ab 12. Juni 2011 mit neuen Fahrzeugen und einem verbesserten Betriebsangebot starten soll. Geplant sind außerdem stündlich direkte Zugläufe Weiden–Bayreuth–Lichtenfels–Bad Rodach. [1]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie: Freistaat Bayern schreibt Diesel-Zugleistungen auf dem Schienennetz in Nordostbayern aus. Pressemitteilung vom 11. Februar 2008
Wikimedia Foundation.