- Stechlinsee
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Großer Stechlinsee Der Große Stechlin Geographische Lage: Landkreis Oberhavel Abflüsse: Polzowkanal zum Nehmitzsee Größere Orte in der Nähe: Ortsteil Neuglobsow der Gemeinde Stechlin Daten Koordinaten 53° 9′ 6″ N, 13° 1′ 34″ O53.15155277777813.026172222222Koordinaten: 53° 9′ 6″ N, 13° 1′ 34″ O Höhe über Meeresspiegel 60,0 Meter Fläche 4,52 km² Maximale Tiefe 69,5 Meter Besonderheiten ehemaliges Kernkraftwerk Rheinsberg nahe dem Westufer Der Große Stechlinsee, eigentlich „der Große Stechlin“ oder umgangssprachlich nur „Stechlin“ oder „Stechlinsee“, liegt nahe der Nordgrenze des Landes Brandenburg im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Der See gehört fast vollständig zur Gemeinde Stechlin im Landkreis Oberhavel, der Bereich um das Westufer zum Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Stadt Rheinsberg). Er ist 4,25 km² groß und an der tiefsten Stelle 69,5 m tief. Er ist damit der tiefste See Brandenburgs. Die Entstehung des Seebeckens wird mit der Verschüttung und dem nachfolgenden Austau eines Toteisblockes in einer ausgedehnten Sanderfläche gedeutet. Der Stechlin ist für seine exzellente Wasserqualität bekannt. Er ist mittlerweile der einzige oligotrophe Großsee in Norddeutschland. Die Sichttiefe beträgt bis zu 11 m (im Durchschnitt 6 m); das Wasser hat Trinkwasserqualität. Da die Seeoberfläche etwa auf 60 m ü. NN liegt, befindet sich der tiefste Punkt des Sees unter dem Meeresspiegel (9 m unter NN).
Der See wird seit über 40 Jahren wissenschaftlich beobachtet, auch während der Zeit, als er als Kühlwasserreservoir des Atomkraftwerkes Rheinsberg diente. Drei wissenschaftliche Institute haben sich auf Dauer an seinen Ufern eingerichtet:
- Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Limnologie Geschichteter Seen
- Messstation der Bundesklimaagentur (Umweltbundesamt)
- Meteorologische Station des Deutschen Wetterdienstes
Die flachen Strände und das klare Wasser machen den Stechlin zu einem beliebten Badesee und einem hervorragenden Tauchrevier.
Inhaltsverzeichnis
Kulturelles Erbe
Theodor Fontane gab seinem letzten Roman den Titel: Der Stechlin. Beschrieben wird das Schicksal des (fiktiven) Adelsgeschlechtes derer von Stechlin, das am Stechlinsee ansässig ist. Der Roman erschien 1899, 1975 wurde er vom NDR als Dreiteiler verfilmt. Eine endemisch im Stechlinsee vorkommende Fischart, die Stechlin-Maräne, erhielt aus diesem Anlass den wissenschaftlichen Namen Coregonus fontanae.
Kernkraftwerk
Zwischen Nehmitzsee und Stechlinsee entstand zwischen 1960 und 1966 das erste Forschungs- und Versuchskernkraftwerk der DDR. Für den Kühlkreislauf wurden zwei Kanäle genutzt. Das Kühlwasser wurde dem Nehmitzsee entnommen, das erwärmte Kühlwasser floss über einen eigens für diesen Zweck erbauten Kanal in den Stechlinsee und strömte über den Polzowkanal in den Nehmitzsee zurück. Die Erwärmung des Seewassers hatte Folgen für Flora und Fauna der beiden Seen. Der Reaktor wurde inzwischen stillgelegt und wieder abgebaut. Der Kraftwerksrückbau soll laut Planung bis 2011 beendet sein.
Siehe auch
Weblinks
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