Steinberg (Schwäbische Alb)

Steinberg (Schwäbische Alb)
Schalksburg
Aussichtsturm auf dem Gelände der ehemaligen Schalksburg

Aussichtsturm auf dem Gelände der ehemaligen Schalksburg

Alternativname(n): Schaltzburg
Entstehungszeit: 1100
Burgentyp: Hügelburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Burgfelden und Laufen
Geographische Lage 48° 14′ 4″ N, 8° 55′ 12″ O48.2344444444448.92910Koordinaten: 48° 14′ 4″ N, 8° 55′ 12″ O
Höhe: 910 m ü. NN
Schalksburg (Baden-Württemberg)
DEC
Schalksburg

Die Schalksburg (früher auch Schaltzburg bzw. Schalksberg) ist eine ehemalige Burg, deren Ruine sich rund sechs Kilometer südöstlich von Balingen zwischen den Albstädter Stadtteilen Burgfelden und Laufen an der Eyach befindet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Burg liegt 910 m über NN auf der äußersten Spitze des Steinbergs und 20 Gehminuten südwestlich von Burgfelden, das zu den höchstgelegenen Gemeinden der Schwäbischen Alb zählt. Burgfelden leitet seinen Namen von der Schalksburg ab. Das Wappen der Ortschaft zeigt als Teilungslinie die symbolisierte Burg, die Schildfarben zeigen das Schwarz-Weiß der Burgherren von Zollern.

Geschichte

Plan der Anlage
Mauerrest an der Südwestecke der Anlage

Die Schalksburg war eine Burg der Zollern und war zeitweise der Sitz des Zweiges Zollern-Schalksburg des Adelsgeschlechtes.

Erste Siedlungsspuren stammen aus der Bronze- und Latènezeit. Auf der Schalksburg wurden Scherbenfunde aus der mittleren Bronzezeit, mit Funden auch aus der Urnenfelderzeit (späte Bronzezeit), aus der Hallstatt- und Latènezeit (Eisenzeit) und der Römerzeit gemacht.

Romanisches Fresko in der St.-Michaels-Kirche in Burgfelden

In der St.-Michaels-Kirche in Burgfelden finden sich romanische Fresken aus dem 11. Jahrhundert. Burgfelden wurde im Jahre 1064 erstmalig als Burchveld urkundlich erwähnt. Die ersten Grundmauern und Gräberfunde von St. Michael datieren aus der spätmerowingischen Zeit Anfang des 8. Jahrhunderts. Wahrscheinlich entstand das Dorf aus einem uralten Adelssitz aus dem 7. Jahrhundert heraus. Die Burganlage stammt zwar aus dem Jahr 1100 und erste Beurkundungen der Schalksburg finden sich erst durch Graf Friedrich V. im Jahr 1266. Vermutlich waren jedoch bereits vor dem Jahr 900 Befestigungsanlagen am Ort der Burganlage vorhanden.

Nach der Teilung der Hohenzollernlinie im Jahr 1288 nahm Friedrich I., genannt der Junge († 1308), auf der Burg seinen Sitz. Im 14. Jahrhundert wurde die Schalksburg als Schloss bezeichnet und stellte mit drei Hektar Ausdehnung eine mächtige Anlage dar.

Im Jahr 1403 wurde die Herrschaft Schalksburg mit der Stadt Balingen und 17 weiteren Ortschaften, u. a. Onstmettingen durch Graf Friedrich V. von Zollern-Schalksburg nach dem Tode seines einzigen Sohnes für 28.000 Gulden an Graf Eberhard III. († 1417) von Württemberg verkauft. Die Linie der Grafen von Zollern-Schalksburg erlosch mit dem Tode Friedrich V. von Zollern-Schalksburg im Jahre 1408.

Dieser Übergang der Herrschaft an die Württemberger wird in der Sage vom Hirschgulden überliefert, die von Gustav Schwab und Wilhelm Hauff festgehalten wurde – hierbei wurde der Sage nach jedoch nur ein einziger Gulden bezahlt.

1464 wird die Schalksburg durch Graf Jos Niklas I. von Zollern während einer Fehde mit Hans von Rechberg im Auftrag Württembergs zerstört. 1465 erfolgte ein Wiederaufbau. Im Deutschen Bauernkrieg (1524–1526) sollen Dürrwangener Bauern die Schalksburg eingenommen haben. 1557 wurde die Burg wegen Baufälligkeit abgebrochen, 1624 wird die Burg nur noch als Burgstall bezeichnet.

1957–1960 wurde auf den Resten des mittelalterlichen Bergfrieds mit Hilfe von Hubschraubern der amerikanischen Armee ein Aussichtsturm errichtet.

Vom Rand des Albtraufs bietet sich eine herrliche Sicht über das Albvorland, das Eyachtal und die Balinger Berge.

Siehe auch

Wappen Schalksburg 1466–70 aus der Sankt Galler Wappenrolle

Literatur

  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 5 · Westalb. Wandern und entdecken zwischen Reutlingen und Spaichingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1993, ISBN 3-924489-65-3
  • Günter Schmitt: Burgen, Schlösser und Ruinen im Zollernalbkreis. Herausgegeben vom Landratsamt Zollernalbkreis. Jan Thorbecke Verlag. Ostfildern, 2007. ISBN 978-3-7995-0186-6

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Steinberg — als Familienname: Steinberg (Familienname) – dort auch zu den Namensträgern Steinberg (Adelsgeschlecht), niedersächsischer Altadel Steinberg ist der Name folgender geographischer Objekte: Steinberg am See, Gemeinde im Landkreis Schwandorf, Bayern …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Berge in Baden-Württemberg — Die Liste der Berge in Baden Württemberg zeigt eine Auswahl hoher bzw. bekannter Berge im deutschen Bundesland Baden Württemberg (nach Höhe geordnet): Name, Höhe in Metern über NN, Lage (Ort/Landkreis/Landschaft) Feldberg (1.493 m), Landkreis… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bergen in Baden-Württemberg — Feldberg, höchster Berg Baden Württembergs (Schwarzwald) Die Liste von Bergen in Baden Württemberg zeigt eine Auswahl von Bergen und Erhebungen sowie deren Ausläufern im deutschen Bundesland Baden Württemberg – sortiert nach Höhe in Meter (m)… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bergen in Bayern — Zugspitzmassiv mit Zugspitze (l); höchster Berg von Deutschland in Oberbayern (von Südwesten / Fernpass) Die Liste von Bergen in Bayern zeigt eine Auswahl von Bergen im deutschen Bundesland Bayern mit Höhe in Meter (m) über Normalnull (NN) …   Deutsch Wikipedia

  • Bayerwald — Mittelgebirgslandschaft des Bayerischen Waldes mit teilweise abgestorbenem Wald Der Bayerische Wald (auch Bayrischer Wald oder Bayerwald) ist ein Mittelgebirge in Ostbayern, an der Grenze zu Tschechien (Böhmen). Er erstreckt sich über Teile von… …   Deutsch Wikipedia

  • Bayrischer Wald — Mittelgebirgslandschaft des Bayerischen Waldes mit teilweise abgestorbenem Wald Der Bayerische Wald (auch Bayrischer Wald oder Bayerwald) ist ein Mittelgebirge in Ostbayern, an der Grenze zu Tschechien (Böhmen). Er erstreckt sich über Teile von… …   Deutsch Wikipedia

  • Bayrischer Wuid — Mittelgebirgslandschaft des Bayerischen Waldes mit teilweise abgestorbenem Wald Der Bayerische Wald (auch Bayrischer Wald oder Bayerwald) ist ein Mittelgebirge in Ostbayern, an der Grenze zu Tschechien (Böhmen). Er erstreckt sich über Teile von… …   Deutsch Wikipedia

  • Baumberge-Wasserscheide — Hier sind wichtige Wasserscheiden in Deutschland aufgeführt, welche die Einzugsgebiete von Flüssen bzw. Strömen voneinander trennen. Natürlich reichen einzelne Wasserscheiden über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die von diesen Wasserscheiden… …   Deutsch Wikipedia

  • Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide — Hier sind wichtige Wasserscheiden in Deutschland aufgeführt, welche die Einzugsgebiete von Flüssen bzw. Strömen voneinander trennen. Natürlich reichen einzelne Wasserscheiden über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die von diesen Wasserscheiden… …   Deutsch Wikipedia

  • Donau-Main-Wasserscheide — Hier sind wichtige Wasserscheiden in Deutschland aufgeführt, welche die Einzugsgebiete von Flüssen bzw. Strömen voneinander trennen. Natürlich reichen einzelne Wasserscheiden über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die von diesen Wasserscheiden… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”