- 8. Infanterie-Division (Wehrmacht)
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5. Jäger-Division
Truppenkennzeichen, stilisiertes HakenkreuzAktiv Oktober 1934–Mai 1945 Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Infanterie Typ Infanteriedivision Grobgliederung Siehe: Gliederung Zweiter Weltkrieg Polenfeldzug Kommandeure Siehe: Kommandeure Insignien Identifikationssymbol Kreis mit Hakenkreuz Die 8. Jäger-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Deutschen Reich. Wie alle Jägerdivisonen bestand sie aus nur zwei Jägerregimentern im Gegensatz zu den drei einer Infanteriedivision.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Aufstellung
Die 8. Infanterie-Division wurde am 1. Oktober 1934 unter der Tarnbezeichnung Artillerieführer III im Wehrkreis III in Oppeln aus dem 7. (Preußischen) Infanterie-Regiment der 3. Reichswehr-Division aufgestellt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde der Stab am 15. Oktober 1935 zur 8. Infanterie-Division umbenannt.
Die Division bestand aus den Infanterie-Regimentern 28, 38 und 84 mit je drei Bataillonen, sowie dem Artillerie-Regiment 8 mit der I. Abteilung des Artillerie-Regiments 44.
Am 31. Oktober 1940 wurde Eduard Freiherr von Böhm-Ermolli zum Ehrenkommandeur der 28. Infanterie-Regiments ernannt und erhielt den Ehrenrang eines Generalfeldmarschalls.
Polen- und Westfeldzug
Die Division nahm im Verband der 14. Armee am Polenfeldzug teil und stieß aus Schlesien vorstoßend nach Krakau vor, überschritt den San und nahm am Angriff auf die polnische Armee Kracow zwischen Lemberg und Lublin zwischen Bug und San teil.
Beim Westfeldzug nahm die 8. Infanterie-Division unter der 4. Armee in der Heeresgruppe A am Vormarsch durch Belgien teil und rückte antlang der Salm, der Ourthe und der Maas vor. Sie überschritt die Sambre und stieß gegen die bei Dünkirchen eingeschlossenen alliierten Truppen vor. Anschließend stieß die Division über Oise und Somme auf Paris vor. Am 14. Juni 1940 nahm die Division zusammen mit der 28. Infanterie-Division am Einzug in Paris teil. Die Division überschritt anschließend die Loire bei Tours und erlebte das Ende des Feldzugs bei Rouen. Bis 1941 verblieb die Division als Besatzungstruppe in Frankreich.Russlandfeldzug
Beim Angriff auf die Sowjetunion 1941 kämpfte die 8. Infanterie-Division unter dem Kommando der 9. Armee im Rahmen der Heeresgruppe Mitte im Raum Brjansk und Wjasma und stieß weiter Richtung Moskau vor. Im November 1941 wurde die Division nach Frankreich verlegt und zur 8. leichten Infanterie-Division umgruppiert. Das Infanterie-Regiment 84 wurde an die 102. Infanterie-Division abgegeben; die beiden anderen Infanterie-Regimenter wurden zu Jäger-Regimentern umgebildet.
Die 8. leichte Infanterie-Division wurde erneut an die Ostfront in den Raum der Heeresgruppe Nord verlegt, wo sie am Unternehmen Brückenschlag zur Befreiung der im Kessel von Demjansk eingeschlossenen deutschen Truppen teilnahm.
Im Juli 1942 wurde die Division, damals an Landbrücke im Raum Demjansk eingesetzt, zur Jäger-Division umgebildet und in 8. Jäger-Division umbenannt. 1943 nahm die Division am Rückzug über den Lowatj zur Redja-Stellung teil und deckte den Rückzug der aus dem Kessel sich absetzenden eigenen Kräfte. Es folgten Abwehrkämpfe in der Redja-Stellung und im Raum Penna.
Anfang 1944 wurde die Division in den Raum Nowgorod verlegt. Sie nahm an den Abwehrkämpfen im Raum Mjedwed und den Rückzugskämpfen über Ssolzy - Dno - Porchow in die Pantherstellung ostwärts von Ostroff und anschließend an den Abwehrkämpfen südlich von Pleskau teil.
Rückzug und Kapitulation
Die 8. Jäger-Division wurde 1944 nach Rumänien verlegt, wo sie am Ostrand der Karpathen eingesetzt wurde. Es folgten Rückzugskämpfe auf Erlau über die Mangan-Stellung Arpad - Maramosz - Sziget - Koroly - Tokay - Miskolocz, anschließend weitere Abwehrkämpfe im Raum Erlau. Die Division zog sich in den Raum Brünn zurück. Nach schweren Kämpfen bei Brünn zog sich die Division auf die Moldau zurück, um sich den Amerikanern zu ergeben. Doch diese Bewegung gelang nicht mehr und die Division geriet im Mai 1945 bei Brünn in russische Gefangenschaft.[1]
Organisation
- Infanterie-Regiment 28 (ab 1942 Jäger-Regiment 28)
- Infanterie-Regiment 38 (ab 1942 Jäger-Regiment 38)
- Infanterie-Regiment 84 (bis 1942)
- Radfahr-Abteilung 8 (1942-43)
- Artillerie Regiment 8
- I./ Artillerie-Regiment 44 (bis 1942)
- Beobachtungsabteilung 8 (ab 1939 Aufklärung-Abteilung 8)
- Panzerabwehr-Abteilung 8 (ab 1939 Panzerjäger-Abteilung 8)
- Pionier-Bataillon 8
- Nachrichten-Abteilung 8
- Feldersatz-Bataillon 8 (ab 1939)
- Divisions-Nachschubführer 8
Unterstellung und Einsatzräume
Datum Korps Armee Heeresgruppe Einsatzraum September 1939 VIII 14. Armee Süd Südpolen Oktober 1939 VIII 4. Armee B Eifel Mai 1940 VIII 4. Armee A Belgien, Frankreich Juni 1940 VIII Reserve B França Juli 1940 VIII 7. Armee B Rouen August 1940 - Abr 41 VIII 9. Armee A Rouen Mai 1941 VIII 9. Armee B Ostpreußen Mai 1941 VIII 9. Armee Mitte Brjansk, Wjasma November 1941 Reserve 4. Armee Mitte Moschajsk, Moskau Dezember 1941 VIII 1. Armee D Frankreich März 1942 XX 16. Armee Nord Demjansk Juli 1942 X 16. Armee Nord Demjansk August 1942 II 16. Armee Nord Demjansk März 1943 X 16. Armee Nord Ilmensee Juni 1943 Reserve 16. Armee Nord Ilmensee Juli 1943 X 16. Armee Nord Ilmensee März 1944 XXXVIII 18. Armee Nord Pleskau April 1944 Reserva Nord Pleskau Mai 1944 XVII 8. Armee Südukraine Karpathenpässe Oktober 1944 XVII 8. Armee Süd Nordungarn, Slowakei Dezember 1944 XXIX 8. Armee Süd Nordungarn, Slowakei Februar 1945 LXXII 8. Armee Süd Eslováquia, Mähren April 1945 XXIX 1. Panzerarmee Mitte Eslováquia, Mähren April 1945 XXIV 1. Panzerarmee Mitte Mähren Führung
Kommandeure
Dienstgrad Name Datum General der Kavallerie Rudolf Koch-Erpach (15. Oktober 1935 General der Infanterie Gustav Höhne 25. Oktober 1940 General der Panzertruppe Gerhard Graf von Schwerin 23. Juli 1942 General der Gebirgstruppe Friedrich Jobst Volckamer von Kirchensittenbach 2. Dezember 1942 Generalleutnant Christian Philipp 1. September 1944 - ? Apr 1945 Stabschefs (Ia)
Dienstgrad Name Datum Oberstleutnant Edmund Blaurock 15. Juni 1938 Major Willy Deyhle Februar 1941 Hauptmann Wilfried von Sobbe 18 Februar 1942 Oberstleutnant Willy Deyhle 25. März 1942 Major Paul-Heinz Brendel 18. August 1942 Oberstleutnant Emil Lorenz 15 August 1943 Major Roland Wagner 20. November 1944 Verweise
Literatur
- Die Geschichte der 8. (oberschlesisch-sudetendeutschen) Infanterie-/Jäger-Division, Hrsg.: Kameradschaftsbund der 8. Jäger-Division, 1979, 356 Seiten
- Haupt, Werner: Heeresgruppe Nord, Bad Nauheim 1967
- Haupt, Werner: Leningrad, Wolchow, Kurland, 1976
- Kurowski, Franz: Demjansk – Der Kessel im Eis, Wölfersheim-Berstadt 2001
- Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS 1939-1945, II. Band, Osnabrück: Biblio Verlag, 1973.
Weblinks
- Pipes, Janson. Feldgrau (eng). 8. Infanterie-Division. Abgerufen am 1. März 2009.
- Wendel, Marcus. Axis History (eng). 8. Infanterie-Division. Abgerufen am 1. März 2009.
- Lexikon der Wehrmacht (deu). 5. leichte Infanterie-Division. Abgerufen am 1. März 2009.
- Lexikon der Wehrmacht (deu). 5. Infanterie-Division. Abgerufen am 1. März 2009.
- Lexikon der Wehrmacht (deu). 8. Jägerdivision. Abgerufen am 1. März 2009.
- Schlumpp, Werner. Ahnenforschung Schlumpp (deu). Erlebnisbericht von Reinhard Kern. Abgerufen am 1. März 2009.
Einzelnachweise
- ↑ Lexikon der Wehrmacht (deu). 8. Jägerdivision. Abgerufen am 1. März 2009.
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