Steinschnittlage

Steinschnittlage

Die Steinschnittlage (kurz SSL) ist eine medizinische Lagerungsposition des Patienten, die Gynäkologen, Urologen und Proktologen verwenden und für die oft ein spezieller Untersuchungsstuhl verwendet wird. Dabei liegt der Patient auf dem Rücken, die Beine im Hüftgelenk um 90 Grad gebeugt. Die Knie sind angewinkelt und die Unterschenkel werden auf Stützen gelagert, so dass die Beine etwa 50 bis 60 Grad voneinander abgespreizt sind.

Der Begriff kommt aus der „alten Medizin“, Blasensteine wurden früher ausschließlich in dieser Lagerung entfernt. Die Lagerung ist immer brauchbar, wenn die Region des Urogenitalsystems das Zielgebiet einer Operation ist. Bei Enddarmkarzinomen wird sowohl von der Steinschnittlage ausgehend als auch über eine Unterbauchlaparotomie operiert.

Eingriffe an der membranösen Harnröhre sowie der perineale Zugang zur Prostata verlangen eine extreme Steinschnittlagerung. Mit Beugung in der Lendenwirbelsäule, Anheben des Steißes (schräges Lagerungskissen) und stärkerer Beugung im Hüftgelenk kann mit der Lagerung das Perineum parallel zum Fußboden ausgerichtet werden. Die Beine werden in speziellen Halterungen aufgehängt. Entscheidend ist die Polsterung aller relevanten Druckpunkte [1].

Komplikationen der Steinschnittlagerung sind sehr selten. Sie kann zu einem Kompartmentsyndrom des Unterschenkels, Läsionen des Nervus femoralis oder des Nervus peronaeus führen. Risikofaktoren sind lange Lagerungszeiten und starke Beugung und Rotation im Hüftgelenk.

Kontraindikationen für eine Steinschnittlagerung sind Kontrakturen oder Hüftgelenkserkrankungen mit fehlender Möglichkeit der Steinschnittlagerung, insbesondere wichtig sind die Beugung und Abduktion im Hüftgelenk.

Auch auf dem gynäkologischen Stuhl erfolgt die Lagerung in Steinschnittlage.

Einzelnachweise

  1. Manski, D.: Online Lehrbuch der Urologie. http://www.urologielehrbuch.de/steinschnittlage.html

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