- Steirisches Salzkammergut
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Als Ausseerland im eigentlichen Sinn wird das Gebiet der drei österreichischen Gemeinden Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee bezeichnet. Das Ausseerland ist eine eigenständige Region mit ihren kulturellen Eigenheiten.
Weit verbreitet ist auch die Ausdehnung des Begriffes auf die Gemeinden Pichl-Kainisch, Tauplitz und Bad Mitterndorf. Grund dafür ist die gemeinsame Verwaltungseinheit Expositur Bad Aussee, welche für die Bewohner dieser fünf Gemeinden Kennzeichen mit BA ausstellt, wobei der Begriff Steirisches Salzkammergut besser angebracht ist. Diese fünf Gemeinden und Tauplitz bilden den Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut, einer von 10 Einzelverbänden hinter der Dachmarke Salzkammergut.
Hinterbergtal: Gemeint ist der Talkessel hinter dem Grimming vom Ennstal aus gesehen bzw. von der Burg Grauscharn/Pürgg aus als Verwaltungszentrum. Das Hinterbergtal entwässert Großteils zur Enns und gehörte deshalb zur Grafschaft Ennstal. Das Ausseerland war Teil des Traungaues, die Grenze bildete die Wasserscheide bei Pichl. Die Herrschaft "Hinterberg" wurde 1591 dem vermögenden Ausseer Bürger Andrä Gruber übertragen, welcher auch das Schloss Grubegg erbauen ließ. "Hinterberger": Bewohner der Gemeinden Pichl-Kainisch, Tauplitz und Bad Mitterndorf zwischen dem Grimming und dem Ausseerland (nicht negativ).
1997 hat die UNESCO das Ausseerland, zusammen mit Teilen der Gemeinden Gröbming, Haus im Ennstal und Ramsau am Dachstein, dem inneren Salzkammergut – insbesondere Hallstatt – und den auf Filzmooser Gemeindegebiet liegenden Anteilen am Dachsteinstock zum Welterbe Hallstatt-Dachstein Salzkammergut erklärt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Verwaltung
- Die Stadtgemeinde Bad Aussee bildet nicht nur das Zentrum des Ausseerlands, sondern auch den geographischen Mittelpunkt Österreichs. Als traditioneller Kurort erlangte es schon in den 1950er Jahren nationale und internationale Berühmtheit.
- Der Luftkurort Altaussee ist bekannt für seine Zweitwohnsitze von Prominenten aus dem In- und Ausland. In der Gemeinde liegen der Altausseer See und der Ausseer Hausberg Loser. Größter Betrieb der Gemeinde ist das Salzbergwerk am Sandling.
- Die Gemeinde Grundlsee sprüht dörflichen Charme aus. Es liegt am 6,5 km langen Grundlsee und ist in erster Linie im Sommer gut frequentiert.
Geschichte
Die erste urkundliche Nennung des Namens aussee erfolgte im Jahr 1265.
Bis ins 15. Jahrhundert war das Salzkammergut samt dem Ausseerland direktes Eigentum des Kaisers (Kammergut). Durch einen Streit bezüglich des Salzabbaus wurde jedoch das Ausseerland der Steiermark übergeben. Während der Zeit des Anschlusses Österreichs wurde das Ausseerland wieder in die Verwaltungseinheit Oberdonau (Oberösterreich) ausgegliedert, dies setzte sich auch in der Besatzungszeit fort, wo das Gebiet der US-amerikanische Zone zugerechnet wurde. Erst 1955 wurde es wieder der Steiermark angeschlossen.
Eine Religions-Reformations-Kommission setzte im protestantisch gewordenen Ausseerland ab 1599 die Gegenreformation durch.
Kultur und Veranstaltungen
Narzissenfest
Alle Jahre zieht es Ende Mai, Anfang Juni viele tausende Besucher zum Narzissenfest, dem bekanntesten Blumenfest in Österreich. Der Blumenkorso beginnt seine Reise in Bad Aussee und endet jedes Jahr abwechselnd an einem der nahe liegenden Seen (Altaussee oder Grundlsee).
Trachten
Augenfällig ist, dass Trachten, wohl einzigartig im deutschsprachigen Raum, im Ausseerland von der einheimischen Bevölkerung – nicht nur von den Älteren – auch im Alltag getragen werden, also auch außerhalb des folkloristisch-touristischen Bereichs und auch außerhalb besonderer Anlässe. Bezeichnenderweise gibt es im gesamten Ausseerland keinen einzigen Trachtenverein. Die Einheimischen bevorzugen, wenn ihre Tracht von den „Fremden“ nicht getragen wird.
In Bad Aussee gibt es mehrere Handwerksbetriebe, die Trachtenerzeugnisse herstellen. So gibt es Hutmacher, Dirndlschneidereien, Lederhosenmacher, Federkielsticker und Schneider. Geschätzte 200 Personen leben in Bad Aussee und Umgebung direkt von der Tracht.
Fasching
Ein gar närrisches Treiben findet man alle Jahre wieder im Ausseerland. Zu den „heiligen 3 Foschingtog“ machen nicht nur die lauten Trommelweiber, die zauberhaften Flinserl, sondern auch viele private Maschkeragruppen die Ausseerlandgemeinden unsicher. Veranstaltungen wie "Maschkerarodeln" blicken auf eine lange Tradition zurück und erfreuen sich hoher Beliebtheit unter der Bevölkerung.
Bevölkerung
Der Bevölkerung eilt der Ruf voraus, dass sie am liebsten "unter sich ist" und "Fremde" (Nicht-Einheimische) geringschätzt oder gar ignoriert. Dieses Vorurteil trifft jedoch nur auf einen bestimmten, besonders konservativen Teil der Einheimischen zu. Nicht zu leugnen ist, dass die Bevölkerung des Ausseerlandes aus vielen unabhängigen, frei denkenden Menschen besteht, die sich nicht gerne von einer Obrigkeit führen lassen. So wurde in historischer Zeit auch einmal dem Kaiser der Gehorsam verweigert.
Da die Bevölkerung im Allgemeinen sehr überschaubar ist, kennen sich die meisten Leute und sind deshalb per Du (Im Ausseerland gilt - in vielen anderen Orten des Salzkammerguts auch - das Sie-Wort eher als unhöflich). Viele Ausseer merken zudem schon auf dem ersten Blick, ob es sich um einen Gast oder einen Einheimischen handelt, und siezen oder duzen die Person.
Gemeinden des Steirischen Salzkammergutes
Ausseerland
Hinterberg
Sport
Während der Wintermonate ist das Eisstockschießen der am häufigsten betriebene Sport der Einheimischen. Eisstockschießen ist zugleich auch ein gesellschaftliches Ereignis, was sich wiederum in den vielen Ligen und Meisterschaften widerspiegelt. So gibt es Meisterschaften auf Gasthäuser, Ortsteile, Gemeinden und auf das gesamte Ausseerland bezogen. Zudem spielen Teams aus dem Ausseerland in der oberösterreichischen Landesliga.
Ausseer Taubenschießen
Stahelschießen: "Stahel-Schießen" heißt im Salzkammergut die hohe Kunst, mit der Armbrust das Zentrum der Schützenscheibe zu treffen.
Plattlwerfen: Zeitvertreib bis hin zu Meisterschaften
Siehe auch
Weblinks
- ↑ 1997 Advisory Body Evaluation, UNESCO World Heritage Centre (pdf, 1 MB)
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