Stephen Shore (Fotograf)

Stephen Shore (Fotograf)

Stephen Shore (* 1947 in New York, USA) ist ein amerikanischer Fotograf. Er zählt zu den bedeutendsten Fotografen der Gegenwart. Er spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der amerikanischen (Farb-) Fotografie der 1960er und 1970er Jahre und gilt überdies als Zeitchronist dieser Ära.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Shore setzte sich schon in seiner Kindheit mit der Fotografie auseinander. Als 14-Jähriger präsentierte er dem damaligen Kurator des Museums of Modern Art, New York Edward Steichen eigene Fotografien. Dieser erwarb, offenbar beeindruckt von der Qualität der Arbeiten, drei Werke. Mit 17 lernte Shore Andy Warhol kennen und zog in die Factory ein. Kurz vor seinem 24. Geburtstag hatte Shore dann als erster lebender Fotograf eine Einzelausstellung im New Yorker Metropolitan Museum of Art.

Ein wichtiger Ort der Anregung war für Shore Andy Warhols „Factory“, Treffpunkt für viele Avantgardekünstler der 1960er und 1970er Jahre. Shore dokumentierte das Leben in der „Factory“ und viele der dort verkehrenden Künstler und Musiker, wie z.B. „Velvet Underground“ mit Lou Reed). Hieraus entstand dann eine Foto-Ausstellung mit dem Titel „The Velvet Years“.

In den 1970er Jahren unternahm Shore viele Reisen quer durch die Vereinigten Staaten und dokumentierte typisch amerikanische Ansichten von Siedlungen, Straßenkreuzungen, Gewerbegebieten und Tankstellen. Mit diesen Aufnahmen wurde er insbesondere neben William Eggleston und Ernst Haas zu einem der amerikanischen Pioniere der Farbfotografie. Das zu einer Zeit als in Europa, einschließlich Deutschland, Farbfotografie in der künstlerischen Fotografie noch verpönt war.

Shore wurde schnell über die USA hinaus bekannt und wurde schon mehrfach in Deutschland ausgestellt, u.a. 1977 in der Kunsthalle Düsseldorf, 1994 im Sprengel Museum Hannover, 1999 in der SK Stiftung Kultur Köln, und 2003 innerhalb der Ausstellung „Cruel and tender“ im Ludwig-Museum Köln.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1971 Metropolitan Museum of Art, New York
  • 1977 Kunsthalle Düsseldorf
  • 1989 Art Institute of Chicago
  • 1996 Whitney Museum, New York
  • 1999 Hamburger Kunsthalle, Hamburg
  • 1999 Guggenheim Museum, Bilbao
  • 2000 Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt
  • 2000 Sprengel Museum, Hannover
  • 2000 Uffizien Galerie, Florenz (Italien)

Bücher (Auswahl)

  • Andy Warhol, Stockholm 1968
  • Uncommon Places, USA 1982
  • Fotografien 1973–1993, München 1995
  • Stephen Shore/Lynne Tillman: The Velvet Years. Warhols’s Factory 1965–67, Pavilion Books 1995, ISBN 1857933230
  • Uncommon Places (Werkübersicht), München 2003
  • Stephen Shore: American Surfaces, Phaidon Verlag, Berlin 2005, ISBN 0-7148-4507-8
  • Stephen Shore: The Nature of Photographs, Phaidon Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-0-7148-4585-2

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stephen Shore — im NRW Forum Düsseldorf während seiner Dankesrede zur Verleihung des Kulturpreises der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) 11. September 2010 …   Deutsch Wikipedia

  • Shore — steht für den Werkstoffkennwert Shore Härte, siehe Härte#Härteprüfung nach Shore die Droge Heroin Shore oder Schore ist der Familienname folgender Personen: Allan N. Schore (* 1943), US amerikanischer Psychologe Daryl Shore (* 1970), US… …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Graham (Fotograf) — Paul Graham (* 1956) ist ein britischer Fotograf. Seine sozialdokumentarischen Aufnahmen sind in themenzentrierten Gruppen geordnet und publiziert. Paul Graham steht in der Tradition der britischen sozialen Realismus eines Bill Brandt. Als… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter von New York City — Liste der Söhne und Töchter von New York City: A Cleveland Abbe, Astronom und erster Meteorologe Gregory Abbott, Musiker, Sänger, Komponist und Musikproduzent Kareem Abdul Jabbar, Basketballspieler Ahmed Abdul Malik, Jazzmusiker J. J. Abrams,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern von New York City — Dieser Artikel stellt eine alphabetisch sortierte Liste der Söhne und Töchter von New York City dar. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Andy Warhol — Andy Warhol, 1977 Andy Warhol [ˈændi ˈwɔːɹhoʊl] (* 6. August 1928 in Pittsburgh, PA; † 22. Februar 1987 in New York City; eigentlich Andrew Warhola) war ein US amerikanischer Grafiker, Künstler, Filmema …   Deutsch Wikipedia

  • Diergarten — Götz Diergarten (* 1972 in Mannheim) ist ein deutscher Fotograf. Wesentliches Kennzeichen seiner Bild Serien ist eine konzeptionelle Verbindung von Typologie und Farbe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1.1 Leben 1.2 Fotokunst 1.3 Zitat 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Andrew Warhola — Andy Warhol [ˈændi ˈwɔːɹhoʊl] (* 6. August 1928 in Pittsburgh, PA; † 22. Februar 1987 in New York City; eigentlich Andrew Warhola) war ein US amerikanischer Grafiker, Künstler, Filmemacher und Verleger sowie Mitbegründer und bedeutender Vertreter …   Deutsch Wikipedia

  • Warhol — Andy Warhol [ˈændi ˈwɔːɹhoʊl] (* 6. August 1928 in Pittsburgh, PA; † 22. Februar 1987 in New York City; eigentlich Andrew Warhola) war ein US amerikanischer Grafiker, Künstler, Filmemacher und Verleger sowie Mitbegründer und bedeutender Vertreter …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”