- Steroidhormone
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Steroidhormone sind Steroide, die als Hormone wirken. Zu ihnen gehören die Sexualhormone der Keimdrüsen und die Corticosteroide der Nebennierenrinde. Die Steroidhormone der Säugetiere können in fünf Gruppen eingeteilt werden, nach den Steroidrezeptoren an denen sie binden: Glucocorticoide, Mineralocorticoide, Androgene, Estrogene und Gestagene.
Inhaltsverzeichnis
Stoffgruppe
Steroidhormone leiten sich vom Cholesterin ab und sind daher gut fettlöslich und schwer wasserlöslich. Dadurch können sie im Gegensatz zu den anderen Hormongruppen direkt in die Zelle gelangen und brauchen keinen Second Messenger. Dort binden sie an ihre entsprechenden Rezeptoren und können so ihre Wirkung entfalten. Der Steroid-Rezeptor-Komplex gelangt dann in den Zellkern, wo er auf den Stoffwechsel der Zelle Einfluss nehmen kann. Im Zellkern bewirkt er die Transkription spezifischer DNA-Abschnitte, sodass beispielsweise andere Struktur-Proteine hergestellt werden, welche die Membraneigenschaften der Zelle dauerhaft verändern können. Steroidhormone sind sogar in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Ihre Wirkungsdauer geht von einigen Stunden bis zu Tagen, wonach sie in der Leber wieder abgebaut werden.
Metabolismus
Ausgehend vom Cholesterin entsteht Pregnenolon, welches die zentrale Ausgangsverbindung der Steroidhormonbiosythese ist.
Regelmechanismus
Der Ausstoß der Steroidhormone wird von den Peptidhormonen der Hypophyse kontrolliert, welche wiederum von Neuronen des Hypothalamus gesteuert wird. Beim Transport über die Blutbahn sind sie durch ihre wasserabweisenden Eigenschaften auf Plasmaproteine und spezielle Transportproteine angewiesen.
Therapeutische Anwendung
Steroidhormone werden auch als Arzneistoffe genutzt. Beispiel dafür sind die Antibabypille und Cortisonpräparate.
Weblinks
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