Stethaimer

Hans Stethaimer (der Ältere) (* um 1360 in Burghausen; † 10. Oktober 1432 in Landshut) war ein deutscher Architekt, Steinmetz und Maler.

Stethaimer wurde wahrscheinlich in Burghausen geboren und war einer der wichtigsten deutschen Architekten des gotischen Stils. Er entwarf Hallenkirchen, deren Seitenschiffe so hoch wie das Mittelschiff waren. Auf sein Grabstein in Landshut sind sieben von ihm gebaute Kirchen aufgezählt.

Bereits in seinem ersten Werk, der Heiligkreuzkirche von Schwäbisch Gmünd, findet man die Merkmale, die für sein Schaffen ebenso wie für die späte Deutsche Sondergotik überhaupt prägend waren: sehr hohe und schlanke Rundpfeiler sowie der polygonale Bauplan mit Chorumgang. Der Übergang von der basilikalen Bauweise zur Hallenkirche wird besonders deutlich in der Landshuter Spitalkirche, einem äußerst steilen Bau mit einstöckigen Fenstern, die die Vertikalität noch betonen. Die polygonale Choranlage wird durch einen alleinstehenden Pfeiler abgeschlossen, der von dem dahinterliegenden Apsis-Fenster mit Licht umströmt wird. Auch in Salzburg, Straubing, Wasserburg, Neuötting und Pischelsdorf finden sich Werke von Stethaimer.

Die Bildnisbüste Hans von Burghausens in St. Martin in Landshut wird dessen Sohn oder Neffen Hans Stethaimer zugeschrieben, der für die Vollendung der Kirche verantwortlich zeichnet.

Literatur

• Franz Dambeck: Hans Stethaimer und die Landshuter Bauschule. Histor. Verein f. Niederbayern 1957.
• Hans Buchheit, Georg Lill: Hans Leinberger, Hans Stethaimer. Ausstellung in Landshut in der herzoglichen Stadtresidenz, 1932.

Personendaten
NAME	Stethaimer, Hans
ALTERNATIVNAMEN	Hans Stettheimer; Hans Steinmetz d.Ä.
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Architekt und Maler
GEBURTSDATUM	um 1360
GEBURTSORT	Burghausen
STERBEDATUM	10. Oktober 1432
STERBEORT	Landshut