- Töging a.Inn
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Altötting Höhe: 398 m ü. NN Fläche: 13,66 km² Einwohner: 9316 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 682 Einwohner je km² Postleitzahl: 84513 Vorwahl: 08631 Kfz-Kennzeichen: AÖ Gemeindeschlüssel: 09 1 71 132 Stadtgliederung: 9 amtlich benannte Gemeindeteile Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 26
84513 Töging a. InnWebpräsenz: Erster Bürgermeister: Horst Krebes (SPD) Lage der Stadt Töging a.Inn im Landkreis Altötting Töging am Inn (amtlich: Töging a.Inn) ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Altötting und Teil des Bayerischen Chemiedreiecks.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Töging am Inn liegt in der Region Südostoberbayern. Es existiert nur die Gemarkung Töging am Inn.
Nachbargemeinden
An die Stadt Töging am Inn grenzen im Norden die Gemeinden Erharting (Landkreis Mühldorf am Inn) und Pleiskirchen (Landkreis Altötting), im Westen die Stadt Mühldorf am Inn ( Landkreis Mühldorf am Inn), im Süden die Gemeinden Weiding (Landkreis Mühldorf am Inn) und Teising sowie die Stadt Altötting (beide im Landkreis Altötting), im Osten die Gemeinde Winhöring (Landkreis Altötting).
Geschichte
Frühgeschichte
Der Ort ist schon um das Jahr 1050 als „Teginingun“, vermutlich abgeleitet vom Personennamen "Tegino" oder "Tagino" (Salzburger Urkundenbuch I,242), bekannt, um 1300 wird in einem Güterverzeichnis ein „ampt ze Tegning“ erwähnt.[1]1959 konnten Teile eines römischen Straßenkörpers freigelegt werden sowie ein kleiner Viereckbau, der mit einer römischen Brückenstation in Verbindung gebracht wird[2]. Als landesherrliche Hofmark gehörte Töging zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Neuötting des Kurfürstentums Bayern.
Vom Dorf zur Stadt
1917 begann die Industrialisierung durch die Errichtung des Innkraftwerkes (Innwerk AG)[3] und der Aluminiumfabrik[4] (Betriebsbeginn jeweils 1924). 1972 erfolgte die Erhebung zur Stadt. Die Aluminiumhütte stellte 1993/96 ihren Betrieb schrittweise ein.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 8.514, 1987 dann 8.499 und im Jahr 2000 9.599 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ab 1900[5]
- Horst Krebes (SPD) (seit 1996)
- Max Saalfrank (SPD) (1965-1996)
- Sebastian Pfaffenhuber (Freie Wähler) (1953-1965)
- Franz Förg (SPD) (1946-1953)
- Sebastian Gossner (1945-1946)
- Dr. Karl Senft, eingesetzt durch US-Armee (8.Mai 1945-27.September 1945)
- Matthias Zierhut (NSDAP)(1944-1945)
- Wilhelm Meier (NSDAP) (1938-1944)
- Hans Spies (NSDAP) (1933-1938)
- Matthias Wimmer (1931-1933)
- Franz Wagner (1900-1931)
Stadtrat
Der Stadtrat setzt sich seit der Kommunalwahl im März 2008 folgendermaßen zusammen:
- SPD (10 Mitglieder), Fraktionsvorsitz: Günter Zellner
- CSU (8 Mitglieder), Fraktionsvorsitz: Dr. Tobias Windhorst
- Freie Wähler (2 Mitglieder), Fraktionsvorsitz: Josef Neuberger
Zum 2. Bürgermeister wurde Bastian Höcketstaller (SPD) gewählt. Sollten Amtsinhaber und Stellvertreter verhindert sein, führt das älteste Stadtratsmitglied Heidi Schachtner (CSU) die Amtsgeschäfte.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet fast 4,66 Millionen €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 812.000 €.
Wappen
Das Wappen zeigt "in Silber (Weiß) zwischen zwei aus blauen Wasserwellen aufzuckenden roten Blitzen ein senkrecht stehendes grünes Bronzeschwert." Das Schwert weist auf ein in der Nähe von Töging gefundenes Bronzeschwert aus der Keltenzeit hin. Die Blitze, die aus dem Wasser aufsteigen, symbolisieren die Wasserkraft, die im Kraftwerk in Töging in elektrische Energie umgewandelt wird. In den 20er Jahren des 20.Jahrhunderts wuchs Töging durch die sich hier ansiedelnde Industrie mit dem Aluminiumwerk und dem eigens dafür errichteten Wasserkraftwerk vom Bauerndorf zur Industriesiedlung und schließlich zur Stadt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Nach 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 21, im produzierenden Gewerbe 934 und im Bereich Handel und Verkehr 418 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 353 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3087. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 15 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 524 ha, davon waren 448 ha Ackerfläche.
Ansässige Unternehmen
- Aleris International Inc. VAW- IMCO Guß- u. Recycling GmbH
- Baierl&Demmelhuber Innenausbau GmbH
- E.ON Wasserkraft GmbH
- Fliegl Agrartechnik GmbH
- Resch Maschinenbau GmbH
- RVT Rühr- und Verfahrenstechnik Maier & Richter GmbH
- Strotög GmbH Strom für Töging
- Televersa GmbH
- ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH
Verkehr
- Bahnhof an der bereits 1871 eröffneten Bahnlinie München-Mühldorf-Simbach (-Braunau)
- eigene Autobahnausfahrt an der A 94
- direkt an der Bundesstraße 299 (B 299)
Bildung
- drei Kindergärten, davon einer in städtischer, zwei in katholischer Trägerschaft mit 250 Kindergartenplätzen für 256 Kinder (Stand: 1999)
- zwei Volksschulen - Regenbogenschule sowie die Comeniusschule (Mittlere-Reife-Zug) - mit insgesamt 47 Lehrern und 775 Schülern (Stand: 1999)
- Landwirtschaftsschule Abteilung Landwirtschaft Töging a. Inn
- Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Oberbayern
- Volkshochschule Töging a. Inn e.V. eigenständig bis 2005, vereinigt zur Volkshochschule Alt-/Neuötting-Töging a. Inn e.V. ab 2005
Freizeit- und Sportanlagen
Städtisch
- Mehrzweckhalle Töging mit Dreifachturnhalle und Bundeskegelbahn
- Stadtbücherei
- Städtisches Schwimmbad Hubmühle
in Vereins- oder Privatbesitz
- TUS-Sportplatz am Wasserschloss
- Stocksporthalle der Eis- und Stockschützen im TUS Töging in Hubmühle
- TC/TUS Töging-Tennisplatzanlage Hubmühle
- SSV-Fußballplatz am Harter Weg
- SSV-Tennisplätze am Harter Weg
- FC Töging-Fußballausweichplatz am Freibad
- Reitsportanlage "Auwaldhof" der Pegasus Reitsport GmbH Töging
- Schützenstand der Inntaler Schützengesellschaft e.V. am Beethovenplatz
Kultur- und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- "Alte Kirche": gotisches, Hans Stethaimer zugeschriebenes Gotteshaus, um 1500 errichtet, 1640 erstmals renoviert und im Jahre 1728 mit einem barocken Vorhaus versehen
- barocke "Dreifaltigskeitskirche" in Häublberg, Gemeindeteil Engfurt, mit Klausnerei
- Wasserschloss und Innkanal
- Hochzeitsbrunnen am Rathausplatz, nach einem Entwurf des Eggenfeldener Bildhauers Josef Michael Neustifter
Brauchtum
- Dreikönigssingen, 1927 von Jürg Reichenbach begründet[6][7]
- Enzianbühne, 1948 gegr.
- Maibaumaufstellen
Museum
- Heimatmuseum des Töginger Heimatbundes e.V. im ehemaligen Strotög-Gebäude
- Eisenbahnschauanlage im Kulturzentrum Kantine (Modelleisenbahnclub Töging e.V.)[8]
Persönlichkeiten
mit Töging verbunden
- Wilhelm Hoegner - Jurist und Politiker (SPD), bayerischer Ministerpräsident
- Karin Kasböck und Christoph Leitner, Videokünstler[9]
- Georg Kofler - Südtiroler Manager
- Carl Georg von Reichenbach, auch Jürg Reichenbach - Vertreter des Münchner Jugendstils
- Günter Schoßböck - Schauspieler
- Christa Stewens - Politikerin (CSU), bayerische Ministerin
- Johannes Aloysius Ströhl - Eremit der Engfurtner Klause
- Viola von der Burg - Schauspielerin
in Töging geboren
- Fritz Schösser - Vorsitzender des DGB-Bezirks Bayern, ehemaliger MdL, MdB und MdS (SPD), Mitglied des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks
- Ambros Seelos - Saxophonist, Klarinettist, Bandleader und Arrangeur
- Ruth Wendlinger - Dt. Meisterin im Judo (Mittelgewicht)
Ehrenbürger der Stadt
- Kaspar Marschall (1885-1960), Geistlicher Rat, stand von 1921 bis zu seinem Tode zunächst der Expositur, dann der Pfarrei Skt. Johann Baptist vor. Er veranlaßte 1923 den Erweiterungsbau der Pfarrkirche, führte die Grundstücksverhandlungen zur Errichtung des im Jahre 1932 erstellten Schulhauses durch, war der Begründer des Schwesternheimes und der Kindergärten in Ort und Siedlung. Sein größtes Werk war der Neubau der Kirche in der Stammarbeitersiedlung 1953. Marschall erhielt die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Töging am Inn im Jahre 1922[10].
- Erich Friemel (1913-1998), Prälat, war von 1960 bis 1997 Stadtpfarrer der Pfarrei Skt. Johann-Baptist. Für sein umfassendes seelsorgerliches und organisatorisches Wirken in der Stadt Töging wurde er 1987 mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet[11].
- Max Saalfrank (1925-2007), Altbürgermeister (SPD), stand von 1965 bis 1996 an der Stadtspitze. Er hat sich in vielfältigen, politischen Funktionen (Kreisrat, Bezirksrat, Mitglied des Präsidiums und des Hauptausschusses des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern sowie als Verbandsmitglied im Bayerischen und Deutschen Städtetag) um seine Heimatkommune und den Landkreis Altötting verdient gemacht. Dafür erhielt er 1997 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Töging, 1999 den Ehrenring in Gold des Landkreises Altötting[12].
Städtepaten- und partnerschaften
Anlässlich der Stadterhebung am 23. September 1972 übernahm die Stadt Trostberg die Patenschaft für die junge Stadt Töging a. Inn. Die Wahl fiel auf die Alzstadt wegen ihrer nahezu identischen Kommunalentwicklung, vor allem im industriellen Bereich.
Seit einigen Jahren pflegt die Freiwillige Feuerwehr Töging engen Kontakt mit Feuerwehrkollegen aus dem oberösterreichischen Sierning. Intensiviert wurde durch diese Verbindung auch der Kontakt zwischen den beiden Kommunen und ihren politischen Entscheidungsträgern.
Literatur
- Stadt Töging am Inn, Hg.: Vom Dorf zur Stadt. Festschrift zur Stadterhebung am 23. September des Jahres 1972. Redaktion: Josef Meier. Töging a. Inn, 1972
- Hubert Ahammer: Das Kanalkraftwerk Töging-Jettenbach. In: Das Mühlrad. Bd. XXII, Jg. 1980: o.A.
- Wolfgang Bittner: Töging am Inn in alten Ansichten. Bildband mit Begleittexten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel NL, 1982. ISBN 90-288-1847-2
- Josef Steinbichler: Das traditionelle Töginger Dreikönigssingen. In: Das Mühlrad. Bd. XXIX, Jg. 1987: 135-146.
- Caroline Specker, Bertram Engelhardt: Die Heimstättensiedlung in Töging am Inn. Baudokumentation, Fachhochschule München, Fachbereich Architektur, 1988.
- Hans Niedermeier: Beim Holzweber hint: Erinnerungen und Betrachtungen in Reim und Prosa. Redaktion: Josef Steinbichler. Heimatbund Mühldorf a. Inn, Mühldorf, 1994. ISBN 3-930033-15-1.
- Stadt Töging am Inn, Hg.: Töging a. Inn - Liebgewordene Heimat. Mitarbeit: Andreas Kolbinger, Helmut Müller, Peter Vornehm. Selbstverlag. Töging 1997.
- Irmgard Biersack: Carl Georg von Reichenbach. In: Das Mühlrad. Bd. XLI, Jg. 1999: 91-116.
- Peter Vornehm: Töging in einer Pfarrbeschreibung. In: Das Mühlrad. Bd. XLI, Jg. 1999: 75-84.
- Anton Brandl: Raketenforscher Wernher v. Braun 1945 in Töging. In: Das Mühlradl. Bd. XLVIII, Jg. 2006: 127-136.
- Anita Kuisle: Aluminium aus Töging: Arbeiten im Ofenhaus. In: Moderne Zeiten?: Industrialisierung im ländlichen Oberbayern. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Freilichtmuseum Glentleiten, Großweil, 2. Juli 2006 - 4. November 2007. Ariane Weidlich (Hg.). Imhof, Petersberg 2006: 124-133.
- Hans Niedermeier: Menschen und Aluminium: das Werk Töging im Wandel der Zeit. Selbstverlag, Winhöring 2006
Weblinks
- Töging am Inn: Wappengeschichte vom HdBG
- Webpräsenz der Stadt Töging
- soziografisches Profil der Stadt Töging im Stadtgeschichten-WIKI
Einzelnachweise
- ↑ Simon Pittner: "Bairische Altsiedelplätze und die Ortsnamen in ihrem Umkreis". In: Der Landkreis Altötting: Das Öttinger und Burghauser Land.Hg.: Neue Presse Verlags-GmbH und Kreistag des Landkreises Altötting. Neue Presse Verlags-GmbH, Passau 1978: 29,30.
- ↑ Pittner, a.a.O.
- ↑ Historisches Lexikon Bayerns - Innwerk AG
- ↑ Historisches Lexikon Bayerns - Aluminiumhütte Töging
- ↑ Die Stadt Töging am Inn. Vom Dorf zur Stadt. 1972, 120,121
- ↑ Josef Steinbichler:Das traditionelle Dreikönigssingen. In: Das Mühlradl Bd. XXIX Jg. 1987: 146.
- ↑ 1925 hingegen in: Die Stadt Töging am Inn. Vom Dorf zur Stadt. Festschrift zur Stadterhebung am 23. September des Jahres 1972. Herausgeber: Stadt Töging a. Inn, Redaktion: Josef Meier. Töging a. Inn, 1972: 50-52.
- ↑ Modelleisenbahnclub Töging e.V.[1]
- ↑ Bankleer-Website des Künstlerduos[2]]
- ↑ Steinbichler, Josef: "Ehrung verdienter Töginger Persönlichkeiten". In: Töginger Stadtblattl (Februar 2007): 17
- ↑ Steinbichler, Seite 18
- ↑ Steinbichler, Seite 18
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