- Stieflberg
-
Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Spittal an der Drau (SP) Fläche 96,41 km² Koordinaten 46° 53′ N, 13° 2′ O46.88694444444413.034722222222867Koordinaten: 46° 53′ 13″ N, 13° 2′ 5″ O Höhe 867 m ü. A. Einwohner 1.745 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 18 Einwohner je km² Postleitzahl 9832 Vorwahlen 0 48 23 Gemeindekennziffer 2 06 36 NUTS-Region AT212 Adresse der
GemeindeverwaltungNr. 6, 9832 Stall Offizielle Website Politik Bürgermeister Peter Ebner (SPÖ) Gemeinderat (2009)
(15 Mitglieder)Stall ist eine Gemeinde im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Stall liegt im Mittleren Mölltal, eingebettet vom Sadnig (2745 m), einem Ausläufer der Hohen Tauern im Norden, sowie der Kreuzeckgruppe (Hochkreuz) im Süden des Gemeindegebiets. Die größeren Siedlungen der Gemeinde liegen auf den sonnseitigen Schwemmkegeln des Talgrunds.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die drei Katastralgemeinden Sonnberg, Gößnitz und Stall gegliedert und umfasst folgende 15 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):
- Berg ob Stall (53)
- Gößnitz (95)
- Gußnigberg (66)
- Latzendorf (198)
- Obere Steinwand (55)
- Pußtratten (174)
- Rakowitzen (132)
- Sagas (32)
- Schwersberg (81)
- Sonnberg (159)
- Stadlberg (7)
- Stall (618)
- Stieflberg (43)
- Untere Steinwand (102)
- Wöllatratten (53)
Geschichte
Wann das Obere Mölltal ursprünglich besiedelt wurde, ist nicht genau zu bestimmen. Das heutige Oberkärnten sowie Osttirol wurde um 1200 v. Chr. von den Illyrern besiedelt, ab etwa 400 v. Chr. wanderten Kelten von Norden her kommend ein und gründeten um 200 v. Chr. das Königreich Noricum. Aus dieser Zeit stammen unter anderem die Namen „Tauern“ für das Gebirgsmassiv und „Möll“ für den Fluss im längsten aller Tauerntäler. In der Zeit der Herrschaft der Römer, die um 50 n. Chr. das Noricum in ihr Reich eingegliedert hatten, entstand über den Tauernkamm und Heiligenblut ein nach Salzburg führender Verkehrsweg.
Mit der Völkerwanderung im 5. und 6. Jahrhundert gingen im Noricum die staatliche Ordnung und mit ihr vermutlich ein Großteil der Siedlungen im Oberen Mölltal zugrunde. Ende des 6. Jahrhunderts begannen sich Slawen anzusiedeln, was sich in einer Reihe von Landschafts- und Ortsbezeichnungen mit Endungen auf -itz, -ach, -ig oder -nig niederschlug. Ab 740 kamen christliche Missionare aus Bayern nach Kärnten, Geistliche aus Freising gründeten im 8. Jahrhundert die Pfarre Stall, von der ausgehend sich im Laufe der Zeit weitere Pfarren in der Region bildeten. Zahlreiche bayerische Siedler zogen ab dem 10. Jahrhundert zu und schufen im Mölltal durch Rodungen weiteren Siedlungsraum.
Wann genau die Pfarre Stall entstanden ist, ist nicht belegt; im Jahr 957 wurde eine Kirche in Stall urkundlich erwähnt. Ursprünglich dem Bistum Freising zugehörig, kam sie als Lehen oder durch Tausch an die Grafen von Lurn und nach deren Aussterben wechselte die Pfarre im Jahr 1149 in den Besitz des Erzbistums Salzburg, woran sich bis 1803 nichts ändern sollte. Ein Ministerialengeschlecht erbaute im 12. oder 13. Jahrhundert eine Burg bzw. einen festen Turm im oder beim Dorf. Stall war bis 1848 Sitz eines Urbaramtes sowie Sitz eines 1318 erstmals genannten Gerichts (Burgfried).
Der Name Stall wird der Sage nach so gedeutet, dass nach einem Erdrutsch vom einstigen Ort Wildegg nur ein Stall übrig geblieben sei, und tatsächlich war das Gebiet häufig von heftigen Unwettern und Vermurungen betroffen. Jedoch gehen Orte mit „Stall“ im Namen sehr häufig auf eine hochmittelalterliche „curtis stabularia“ zurück, was als herrschaftlicher Gutshof im Sinne eines Amtshofes zu deuten ist und in diesem Fall wohl ebenfalls zutrifft.
Mit der Bildung von Ortsgemeinden im Jahr 1850 konstituierte sich auch die Gemeinde Stall, an deren Gemeindegebiet sich bis auf kleinere Grenzkorrekturen seither nichts mehr geändert hat.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat Stall 1.868 Einwohner, davon sind 98,8 % österreichische Staatsbürger. 97,9 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 0,5 % zur evangelischen Kirche, 0,7 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch Stall führt die Mölltal Straße (B 106).
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Stall hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist Peter Ebner (SPÖ).
Wappen
Im Wappen von Stall soll die Figurenfarbe Gold an den im Mölltal über drei Jahrhunderte praktizierten Goldbergbau erinnern. Der Stall deutet, wenngleich etymologisch falsch, den Orts- und Gemeindenamen an, die Ähre darunter verweist, wie auch der grüne Schildgrund, auf die im Gemeindegebiet betriebene Landwirtschaft hin, wobei jedes der 15 Körner der Ähre für eine der Ortschaften steht. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 20. Mai 1977 verliehen, die Fahne zeigt die Farben Grün und Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Persönlichkeiten
- Der Dichter Johann Fercher von Steinwand (1828–1902) wurde in Steinwand geboren.
Weblinks
Städte und Gemeinden im Bezirk Spittal an der DrauBad Kleinkirchheim | Baldramsdorf | Berg im Drautal | Dellach im Drautal | Flattach | Gmünd | Greifenburg | Großkirchheim | Heiligenblut | Irschen | Kleblach-Lind | Krems | Lendorf | Lurnfeld | Mallnitz | Malta | Millstatt | Mörtschach | Mühldorf | Oberdrauburg | Obervellach | Radenthein | Rangersdorf | Reißeck | Rennweg am Katschberg | Sachsenburg | Seeboden | Spittal an der Drau | Stall | Steinfeld | Trebesing | Weißensee | Winklern
Wikimedia Foundation.