Stielwarze

Stielwarze

Das Fibrom ist eine gutartige mesenchymale Geschwulst, die durch Wucherung von Fibrozyten entsteht. Die echten Fibrome treten häufig in der Haut von Armen und Beinen als bis zu 1cm große rundliche Vorwölbung auf. Davon abzugrenzen sind die sogenannten Reizfibrome oder Fibroepithelialen Polypen, welche überwiegend an der Mundschleimhaut entstehen und Zeichen einer chronischen Entzündung bzw. eines chronischen mechanischen Reizzustandes sind. Am Zahnfleisch werden solche Reizfibrome auch als Epulis bezeichnet.


Inhaltsverzeichnis

Hartes Fibrom

Das Harte Fibrom (Fibroma durum) ist faserreich bzw. zellarm und wird an der Haut auch als Dermatofibrom, Nodulus cutaneus („Hautknoten“) oder Fibrinöses Histiozytom bezeichnet. Fließende Übergänge bestehen zum zellreicheren Histiozytom, das auch als Reaktion auf Mikrotraumen wie Insektenstiche angesehen wird und vor allem an den Beinen auftritt.

Eine Sonderform stellt das Keloid dar, das sich bei entsprechender Veranlagung als hyperplastische Narbe, seltener spontan entwickelt.

Weiches Fibrom

Weiches Fibrom am oberen Augenlid.

Das Weiche Fibrom (Fibroma molle) wird auch als Fibroma pendulans, "gestieltes Fibrom" oder "pendelndes Fibrom" bezeichnet. Das Fibroma molle ist zellreich und faserarm oder besteht aus locker maschenartig angeordneten Fasern. Es ist recht häufig und kommt vor allem im Hals-, Augen-, Achsel-, Po- und Leistenbereich vor.

Weitere Formen und Lokalisationen

Reizfibrom an Wangeninnenseite
  • Das Fibroma cavernosum oder Angiofibrom enthält zahlreiche, oft erweiterte Gefäße. Es tritt fast ausschließlich bei jungen Männern auf. Häufige Lokalisation ist der Nasenrachen.
  • Das Fibroma zysticum enthält zentrale Erweichungen oder erweiterte Lymphgefäße.
  • Das Fibroma myxomatodes, welches durch Verflüssigung der Grundsubstanz des Bindegewebes entsteht.
  • Das Reizfibrom als Folge einer chronischen Entzündung oder eines chronischen mechanischen Reizes.

Fibromatose

Bei einem gehäuften Auftreten von Fibromen spricht man von einer „Fibromatose im engeren Sinn“. Zu den „Fibromatosen im weiteren Sinn“ gehört u. A. das Desmoid, das einen Sonderfall darstellt, indem es sich hier um einen semimalignen, da rasch wachsenden, Bindegewebstumor handelt.

Therapie

Fibrome werden chirurgisch entfernt und sollen anschließend feingeweblich untersucht werden, um sie von bösartigen Sarkomen, zum Beispiel dem Malignen Fibrinösen Sarkom, abzugrenzen.

Siehe auch

Fibrosarkom

Quellen

Literatur

  • Sundberg JP & Nielsen SW.: Deer fibroma: a review, The Canadian Veterinary Journal, Vol 12, 1981, Dez. 22, S. 385-8, Review, PMID 7039810
  • Pindborg J.: Atlas der Mundschleimhauterkrankungen, Köln 1987, S. 108
  • Naumann et al.: Oto-Rhino-Laryngologie in Klinik und Praxis, Band 2, Stuttgart 1992, S. 634 f.

Weblinks


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