- Stolberg (Rheinl) Hauptbahnhof
-
Stolberg (Rheinland) Hauptbahnhof Empfangsgebäude 2006 Bahnhofsdaten Kategorie Nahverkehrssystemhalt Art Keilbahnhof Bahnsteiggleise 3
Abkürzung KST
Architektonische Daten Eröffnung 1888
Stadt Stolberg (Rheinland) Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 50° 47′ 41″ N, 6° 13′ 10″ O50.7947222222226.2194444444444Koordinaten: 50° 47′ 41″ N, 6° 13′ 10″ O Eisenbahnstrecken Schnellfahrstrecke Köln–Aachen
Vennbahn
Ringbahn Herzogenrath–Alsdorf–Stolberg
Talbahnlinie
Bahnstrecke Stolberg–KohlscheidListe der Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen Der Bahnhof Stolberg (Rheinland) Hauptbahnhof liegt an der Bahnstrecke Köln–Aachen und ist der größte Personen- und Güterbahnhof der Stadt Stolberg im Kreis Aachen in Nordrhein-Westfalen. Er beherbergt das Vennbahn-Museum und ist ein Keilbahnhof.
Inhaltsverzeichnis
Streckenanbindung
Der Stolberger Hauptbahnhof ist Verknüpfungspunkt von vier Strecken. Die Schnellfahrstrecke Köln–Aachen führt von Osten zunächst durch den Güterbahnhof und anschließend durch den Personenbahnhof nach Westen. Im Osten am Ende des Güterbahnhofs ist auch der Beginn der Eschweiler Talbahn, von Norden kommt die Ringbahn Herzogenrath–Alsdorf–Stolberg, die zunächst die Strecke Köln–Aachen unterquert und südlich der durchgehenden Hauptgleise zum Bahnhof führt. Von dieser Strecke zweigte am Abzweig Quinx zwischen Stolberg und Würselen-Merzbrück außerdem die heute nicht mehr existierende Bahnstrecke Stolberg–Kohlscheid ab. Die vierte Strecke ist die Vennbahn, die auf der südlichen Seite des Empfangsgebäudes beginnt und es so gemeinsam mit der Strecke Köln–Aachen einkeilt.
Verkehr
2008 ist der Stolberger Hauptbahnhof Halt an folgenden Linien des ÖPNV:
Linie Linienbezeichnung Linienverlauf RE 1 NRW-Express Aachen Hbf–Stolberg (Rheinl) Hbf–Eschweiler Hbf–Düren–Köln Hbf–Düsseldorf Hbf–Duisburg Hbf–Essen Hbf–Dortmund Hbf–Hamm (Westf) RE 9 Rhein-Sieg-Express Aachen Hbf–Eilendorf–Stolberg (Rheinl) Hbf–Eschweiler Hbf–Nothberg–Düren–Köln Hbf–Troisdorf–Siegburg/Bonn–Au (Sieg)–Siegen(–Gießen) RB 20 euregiobahn Heerlen/Alsdorf-Annapark–Herzogenrath–Aachen Hbf–Stolberg (Rheinl) Hbf–Stolberg-Altstadt/Eschweiler-Weisweiler Ferner wird der Bahnhof vom Thalys Paris–Köln und von ICEs Frankfurt (Main)–Brüssel ohne planmäßigen Halt durchfahren.
Eine betriebliche Besonderheit ist die Flügelung der euregiobahn im Stolberger Hauptbahnhof. Die Trennung erfolgt dabei am Bahnsteig von Gleis 43, der vordere Zugteil fährt auf der Eschweiler Talbahn weiter nach Weisweiler, der hintere wendet und fährt nach Stolberg-Altstadt weiter. In der Gegenrichtung werden die beiden Zugteile an einem signaltechnisch entsprechend ausgerüsteten Gleis im Güterbahnhof gekuppelt und fahren anschließend gemeinsam an den Bahnsteig des Personenbahnhofs.
Im Güterverkehr hat der Bahnhof für die Region aufgrund der Strecke zum Kraftwerk Weisweiler (Eschweiler Talbahn) Bedeutung.
Geschichte
1841 erhielt Stolberg an der damals eingleisigen Eisenbahnstrecke Köln–Aachen den Haltepunkt Station Stolberg auf Eilendorfer bzw. später Eschweiler Gebiet etwa einen Kilometer von der nördlichen Stolberger Stadtgrenze entfernt, da das Stolberger Tal ungünstig gelegen ist und eine nähere Streckenführung unmöglich machte. Der kurios situierte Haltepunkt wurde auf Druck der Stolberger Industrie von dem Betreiber der Strecke, der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft, eingerichtet und diente als Umschlagplatz für Eschweiler Steinkohle und Stolberger Industrieprodukte sowie Gepäck-, Vieh- und auch Personentransporte.
Ab 1846 stiegen in Stolberg die bis dahin geringen Personentransporte aufgrund von Neuerungen und Vergünstigungen im Tarifsystem. Der Gütertransport expandierte stetig. 1849 erfolgten Ausbauten mit neuen Gleisanlagen. Bis 1850 lag die Zahl der jährlichen Personenbeförderungen bei etwa 24.000. Die Importmenge lag bei etwa 41.000 Zentnern, und der Export machte um die 185.000 Zentner aus. Nach diesen und anderen Ausbauten in den Folgejahren besaß die Station 1855 insgesamt ca. 1,2 km Gleise, zehn Weichen und zwei Wagendrehscheiben.
Am 11. Dezember 1867 eröffnete die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft nur für Güterverkehr eine Strecke Stolberg–Stolberg Spiegelmanufaktur mit 1,4 km Länge. Sie wurde 1880 verstaatlicht und am 15. September 1881 von den preußischen Staatseisenbahnen bis Stolberg-Hammer (2,4 km), am 21. Dezember 1889 bis Walheim verlängert (11 km), wo sie mit der am 1. Juli 1885 eröffneten Strecke (Aachen-Rothe Erde–)Walheim–Raeren(–Monschau) zusammentrifft. Heute wird dieser Abschnitt wie auch die in Rothe Erde beginnende Strecke als Vennbahn bezeichnet.
Zwischen 1886 und 1888 wurde das heutige Gebäude des damaligen Bahnhofs Stolberg (Rheinisch) (kurz Stolberg (Rh.)) von der Preußischen Staatsbahn errichtet. Es ersetzte die bisherigen drei Empfangsgebäude für die vier verschiedenen Strecken. 1935 kam der Bahnhof an die Stadt Stolberg und heißt seitdem Stolberg (Rheinl) Hauptbahnhof. Das erste Bahnhofsgebäude lag östlich des heutigen Hauptbahnhofs, da die Trasse der Strecke Köln–Aachen in diesem Bereich versetzt zur heutigen verlief, und war über die Propsteistraße erschlossen. 1888 wurden die Anlagen der übernommenen Privatbahnen zusammengeführt und mit dem heutigen Bahnhofsgebäude an der Rhenaniastraße versehen. Die durch ihre Entwicklung aus mehreren Bahnhofsanlagen komplexe Anlage wurde für den reibungslosen Betrieb in die Bezirke I bis VI eingeteilt. Sie wurde am 16. Oktober 1888 als Keilbahnhof eröffnet und besaß Bahnsteige für die Strecken Köln–Aachen, Herzogenrath–Alsdorf–Stolberg und Stolberg–Kohlscheid, teilweise als Stumpfgleise, auf der nördlichen sowie für die Vennbahn auf der südlichen Seite. Im Bahnhofsgebäude waren Dienstwohnungen und das Stolberger Postamt 2 untergebracht. Im Nebengebäude fanden sich Spritzenhaus und Toilettenräume. 1897 wurde eine nötige Erweiterung der Schalterhalle geschaffen. Ein 1899 errichtetes Dienstgebäude neben dem Bahnhof wich 1986 einem neuen Zentralstellwerk. Auf der rechten Gebäudeseite wurde 1910 der Postflügel um einen Anbau erweitert, womit der Bau sein heutiges Erscheinungsbild erhielt. Nach Beschädigungen des Zweiten Weltkriegs fehlen die wilhelminischen Schmuckelemente. Die Schalterhalle ist seit den 1980er Jahren geschlossen.
Eine weitere Strecke führte nach Münsterbusch. Die Bahnverbindung wurde 1887 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Die Streckenführung begann im Stolberger Bahnhof am Anschluss der Vennbahn und führte nach der Querung der Inde wegen der Steigung über eine Spitzkehre zum Münsterbuscher Bahnhof. Mehrere Gleise standen für die Ladung und Lagerung von Gütern bereit, seit 1888 gab es einen einfachen, eingeschossigen Bahnhofsbau. Auf der Strecke fanden sich Gleisanschlüsse für die Aktienspinnerei in der Hamm sowie für die Gaserzeugungsanstalt der Zinkhütte Münsterbusch und das ehemalige Zincoli-Werk in Münsterbusch. Der Personenverkehr wurde 1945 eingestellt, der Güterverkehr 1980. Die Trasse wurde zu einem Wanderweg umgenutzt, während die Bahnhofsanlagen vollständig entfernt wurden. Am 31. Dezember 1962 wurde der Personenverkehr Stolberg–Walheim und 1991 der Güterverkehr Stolberg-Hammer–Raeren (B) eingestellt. In der Vergangenheit war auf dieser Strecke für Waren aus Belgien Stolberg Hbf der Zollbahnhof.
Dem Bahnhofsgelände war das Stolberger Eisenbahnbetriebswerk angegliedert, das bis zur Schließung Lokomotiven und Personal zur Durchführung der Güterverkehre und Personenverkehre stellte.
Trivia
Auf Grund der unmittelbaren Nähe des Vegla-Polders und der Kläranlage Steinfurt herrscht – besonders an warmen Tagen – am Bahnhof ein unangenehmer Geruch.
Weblinks
- Gleisplan des Bahnhofs Stolberg (Rheinland) Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 201,8 KB)
- Geschichte des Bahnhofs und der Stellwerke mit Fotos
- Geschichte des Bahnbetriebswerkes Stolberg
Bahnhöfe in der Region AachenAachen Hbf | Aachen-Rothe Erde | Aachen West | Dalheim | Düren | Eschweiler Hbf | Eschweiler-Aue | Eschweiler-Talbahnhof | Hückelhoven-Baal | Langerwehe | Lindern | Nothberg | Ratheim | Stolberg (Rheinl) Hbf | Weisweiler
Wikimedia Foundation.