Strachotin

Strachotin
Strachotín
Wappen von ????
Strachotín (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 1419 ha
Geographische Lage: 48° 54′ N, 16° 40′ O48.90305555555616.6675170Koordinaten: 48° 54′ 11″ N, 16° 40′ 3″ O
Höhe: 170 m n.m.
Einwohner: 788 (31. März 2007)
Postleitzahl: 690 02 - 692 01
Verkehr
Straße: Hustopeče - Mikulov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Pavel Matýšek
Adresse: Osvobození 87
693 01 Strachotín
Website: www.strachotin.cz

Strachotín (deutsch Tracht) ist eine Gemeinde im Okres Břeclav im Jihomoravský kraj, Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1051 war eine Erste Ansiedlung, sie wurde 1174 und 1178 urkundlich als befestigte Anlage erwähnt und 1334 als Markt genannt im Haus Liechtenstein. Ein Besitzerwechsel war 1575 an Adam von Dietrichstein. Ab 1582 gab es zwei Jahrmärkte mit Pferdemarkt und Einen Wochenmarkt von Rudolf II. gewährt. Im 16. Jahrhundert. besteht eine Brüdergemeinde der Wiedertäufer bis zu deren Ausweisung 1622. Die Pfarre geht 1536 ein, der Markt gehört bis 1785 zu Unterwisternitz. Im Dreißigjährigen Krieg wird der Ort arg in Mitleidenschaft gezogen. 1663 unter Teuffenbach wurde er von den Türken gepeinigt und 1680 von der Pest betroffen. 1805 und 1809 wurde er von den Franzosen heimgesucht. 1866 sterben 68 Menschen an der Cholera. Brände waren 1619 und, 1727 wobei fast der ganze Ort mit Kirche und Turm abbrannte. 1818 brannten 105 Häuser, 1827 und, 1898 waren es je 40 Häuser.

Ein Ortssiegel ist aus dem Jahre 1583 überliefert. Es zeigt ein Renaissanceschild, worin ein Aststück mit einer aufrecht stehenden Eichel, die vonre von einem Winzermesse, hinten von ein Plugmesser beseitet ist. Das Siegel verschwand im Dreißigjährigen Krieg und es wurde durch zwei Siegel ersetzt, die ein Pflugmesser und zwei gekreuzte Eichenzweige zeigen. [1]

Matriken gab es seit 1657, sie sind in den Kriegswirren 1945 verbrannt. Grundbücher gibt es seit 1785.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Vertrag von Saint-Germain wurde Tracht zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakei. Das Hochwasser 1926 verursacht bedeutenden Schaden. Nach dem Münchner Abkommen rückten am 8. Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. Im Zweiten Weltkrieg fallen 26 Männer, 23 werden vermisst. Am 16. April 1945 erreichte die Rote Armee die Ortschaft. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. 1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung auf Grund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Bis zur Vertreibung 1945/46 war Tracht überwiegend von Deutschsprachigen bewohnt. Die Ortschaft wurde weitgehend neu besiedelt.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen andere
1793 108 608      
1836 132 780      
1869 171 875      
1880 183 974 950 19 5
1890 195 1127 1096 25 6
1900 202 1049 974 64 11
1910 205 1010 988 22 0
1921 209 1004 898 84 22
1930 224 923 829 76 18
1939   828      
1945   806      
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Frodl, Blaschka: Südmähren von A-Z. 2006
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv. 9. 1984

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche hl. Ulrich, 1582 auf Resten aus dem 13. Jh., 1789 erweitert, Turm 1753, erhöht 1791; Hochaltar von Franz Anton Maulpertsch.
  • Hl. Johannes von Nepomuk, 1735, Hl. Florian 1833, Muttergottes 1889, Friedhofkreuz 1886. Kriegerdenkmal 1925
  • Rathaus, 1927
  • Kindergarten, ab 1933
  • Schule, seit 1584, Neubau 1804, Umbau 1861, ab 1862 zweiklassig, 1886 dreiklassig. 1922-1938 Tschechische Minderheitsschule im Gemeindehaus.
  • Jahrmärkte, (seit 1887) Am Mittwoch 1) vor Josef (19.3.), 2) vor Johannes d. Täufer (24.6.), 3) vor Bartholomäus (24.8.), 4) vor Elisabeth (25.11.).

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Wolfgang Eduard Pauker (* 14. Dezember 1867, † 9. Jänner 1950 in Klosterneuburg), Priester, Kunsthistoriker und Schriftsteller.
  • Anton Rieß (* 19. August 1883, † 10. Mai 1944 in Altlichtenwarth), Heimatforscher

Quellen

  • Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens, Bd.3, 2001, Tracht: Seite 212, 415, 421-422
  • Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Kreis Nikolsburg von A–Z, 2006, Tracht: Seite 185

Literatur

  • Rieß, Anton: Der Markt Tracht in Vergangenheit und Gegenwart. 1930
  • Schenk, Willibald: Kurze Geschichte des Marktes Tracht. 1952

Weblinks

Beleg

  1. Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, 1992, Tracht Seite 225

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