- Strangeness
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Die Strangeness S bezeichnet die Quantenzahl für die Seltsamkeit (engl. strangeness) eines Teilchens oder Zustandes im Standardmodell der Elementarteilchenphysik. Strangeness ist, neben Isospin, Charm, Bottomness und Topness eine der Flavour-Quantenzahlen der Quarks.
Vorzeichenwahl
Historisch bedingt lautet die Konvention, dass ein Strange-Quark s als Quark-Teilchen vom Down-Typ dem System (wie z. B. dem Hadron), an welchem es beteiligt ist, einen Beitrag zur Strangeness von S = − 1 liefert; das zugehörige Antiteilchen, das Strange-Antiquark s, dagegen S = + 1. Alle anderen fundamentalen Elementarteilchen sind nicht 'seltsam', haben also eine Strangeness von 0.
Daher ist die Strangeness eines Systems, wie z. B. eines Hadrons gleich der Anzahl der Strange-Antiquarks minus der Anzahl der Strange-Quarks:
Im Gegensatz dazu haben das Charm-Quark c sowie das Top-Quark t als Quarks vom Up-Typ für ihre zugehörigen Quantenzahlen die umgekehrten Vorzeichen: den Charm C = + 1 respektive die Topness T = + 1; die jeweiligen Antiteilchen c bzw. t haben C = − 1 respektive T = − 1.Physik seltsamer Materie
Strange-Quarks entstehen beispielsweise bei der Kollision von Protonen und Neutronen, Protonen und Protonen, Protonen und Photonen und haben eine vergleichsweise lange Lebensdauer. Das kann dadurch erklärt werden, dass die starke Wechselwirkung für ihr Entstehen verantwortlich ist, für ihren Zerfall aber die schwache Wechselwirkung. Dies führt dazu, dass man in Blasenkammeraufnahmen sogenannte V-Teilchen sehen kann. Dies bezeichnet scheinbar aus dem Nichts entstehende, V-förmig abgehende Spuren. Der Zerfallsvertex dieser V-Spur zeigt dabei zumeist auf einen anderen (primären) Vertex. Die nicht sichtbare Verbindungslinie kommt dabei durch ein neutrales Teilchen mit Strangeness zustande.
Diese Quantenzahl (S) bleibt bei Vorgängen der starken und elektromagnetischen Wechselwirkung erhalten, kann aber bei schwacher Wechselwirkung verändert werden.
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