- Stratengrabung
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Als Stratum, (das Stratum, Plural eigentlich Strata, eingedeutscht Straten), auch Horizont (zu Horizont „waagrechter Gesichtskreis“) wird in der Ausgrabungstechnik eine in sich geschlossene, im Regelfall unregelmäßig horizontal verlaufende Kulturschicht einer bestimmten Zeitstellung bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Die Strata unterscheidet man in „taube Schichten“, Eventhorizonte, die Einschnitte der historischen Entwicklung markieren, und Fundhorizonte, also die Schichten, die tatsächlich archäologische Funde enthalten.
Die Datierung mittels der Straten ist Fachgebiet der chronologischen Stratigraphie, die in ihrem Arbeitsfeld neben geschichtlichen Aspekten auch geologische und bodenkundliche umfasst – für den Archäologen ist die Unterscheidung von Boden und Gestein nur von technischem Interesse.
Stratengrabung
Bei einer stratigraphischen Grabung (auch: Stratengrabung) werden die Natur- und Kulturschichten (Straten) entsprechend ihrer tatsächlichen Mächtigkeit abgetragen. Diese Methode unterscheidet sich grundsätzlich von der Planumsgrabung, bei der ohne Berücksichtigung des Verlaufes der Kulturschichten eine möglichst gleichmäßig horizontal verlaufende Oberfläche (Planum) angestrebt wird.
Die stratigraphische Methode hat den Vorteil, dass mit ihr geschlossene Kulturschichten präzise abgetragen werden und das so gewonnene Fundmaterial exakt zugeordnet werden kann. Der Nachteil besteht in einem deutlich höherem Zeitaufwand gegenüber der Planumsmethode.
Siehe auch
- Lithostratigraphie, zum Straten-Begriff der Geologie
Literatur
- Jörg Biel: Handbuch der Grabungstechnik. Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte, Stuttgart 1994
- Rolf d'Aujourd'hui (Hrsg.): Archäologie in Basel. Organisation und Arbeitsmethoden. Scriptum zur „Grabungstechnik“. Verlag Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt, Basel 1989, ISBN 3905098067
- Egon Gersbach: Ausgrabung heute. Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3806213798
- Grabung e.V. (Hrsg.): Grabungswörterbuch. Schloemer, Düren 1998
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