- Straußenfleisch
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Bei Straußenfleisch handelt es sich um das Fleisch gezüchteter afrikanischer Strauße. Sie werden in so genannten Straußenfarmen aufgezogen, und zwar nicht nur in Südafrika, sondern in kleinem Umfang auch in Europa, Australien und in den USA. In Deutschland gibt es seit den 1990er Jahren Zuchtbetriebe.
Nach dem Auftreten der ersten Fälle von BSE in Europa stieg die Nachfrage nach Straußenfleisch. 2001 wurden weltweit insgesamt 6500 bis 7500 Tonnen Fleisch in den Handel gebracht. 80 Prozent davon wurden nach Deutschland exportiert. 2002 ebbte der vorübergehende Nachfrageboom jedoch bereits etwas ab.[1] 2001 wurden weltweit rund 350.000 Farmstrauße gehalten, davon etwa 30.000 in Europa.[2]
Die Strauße werden mit etwa 14 Monaten geschlachtet. Ein Vogel liefert bei einem Gewicht von rund 100 Kilogramm etwa 35 kg Fleisch. Verkauft wird es als Filet, Steak und Bratenfleisch. Das Fleisch ähnelt ernährungsphysiologisch dem von anderem Geflügel und hat einen niedrigen Fettanteil. In der Gastronomie wird Straußenfleisch daher häufig mariniert.[1]
„Dass nirgendwo so viel Straußenfleisch konsumiert wird wie in Deutschland, ist das Ergebnis jahrelanger Verbandsarbeit.“[2] Das Fleisch wird als besonders gesund beworben, weil es fett- und cholesterinarm sei. „Analysen von tiefgefrorenem Straußenfleisch aus Südafrika ergaben die gleichen Eiweiß- und Cholesteringehalte wie bei magerem Rind- oder Schweinefleisch. Hühnerbrust hat sogar noch ein Viertel weniger Cholesterin.“[2]
Nicht völlig geklärt ist, ob Strauße auch an BSE erkranken können, wenn sie nicht artgemäß gefüttert werden. Bei deutschen Zoostraußen traten Ende der 1980er Jahre BSE-ähnliche Symptome auf, bei Untersuchungen wurden in den Hirnen toter Vögel Löcher wie bei infizierten Rindern gefunden. Als Ursache wurde von Veterinären die Verfütterung von Tiermehl genannt.[2] Diese Praxis in der Viehzucht ist mittlerweile innerhalb der EU verboten.
Quellen
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