- Straße von Anián
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Die Straße von Anián war im 16. Jahrhundert der spanische Name für die Nordwestpassage, die nach dem damaligen Wissensstand der Geographen den Pazifischen Ozean in den gemäßigten bis tropischen Breiten Nordamerikas mit dem Atlantischen Ozean verbinden sollte. Eine spätere Vermutung besagte, eine solche Wasserstraße könnte vom Golf von Kalifornien ausgehend an Niederkalifornien, das man damals irrtümlich für eine dem amerikanischen Kontinent vorgelagerte Insel, die Insel Kalifornien, hielt, vorbei bis in den Sankt-Lorenz-Golf führen. Alle diese Ideen basierten auf der Vorstellung, Amerika sei kein Kontinent, sondern nur ein riesiger Archipel. Die Straße von Anián konnte niemals gefunden werden; heute weiß man, dass kein solcher Wasserweg existiert.
Der Name leitet sich vermutlich von „Ania“ ab, einer chinesischen Provinz, die 1559 in einer Ausgabe von Marco Polos Reisebericht „Il Milione“ erwähnt wurde.
1539 schickte Hernán Cortés den Entdecker Francisco de Ulloa von Acapulco nach Norden entlang der heutigen Baja California, um nach der Straße von Anián zu suchen, die er jedoch nicht fand.
1848 wurde die erste vollständig befahrbare Nordwestpassage durch John Rae entdeckt.
1906 schließlich wurde die heutige Nordwestpassage, die durch die arktischen Inseln Kanadas hindurchführt, durch den Norweger Roald Amundsen entdeckt.
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