- Streckenstrich
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Satzzeichen -, –, —, ― . , , , ; , : , … , · ¿, ?, !, ¡, ‽, ؟ „…“, »…« …, ’ /, \ (…), […], {…}, 〈…〉 ␠ Sonstige Zeichen • … @, & |, ¦ °, ′, ″, ‴ *, ⁂, †, ‡ #, №, ª, º §, ¶ ©, ℗, ®, ™, ℠ _ ~, ˜ Rechenzeichen +, −, ×, ∙, :, ∕, ÷, ±, ∓ =, ≈, ≠ …, ~, ∝ …, <, > … √, ∫ %, ‰ –Der Halbgeviertstrich ist in der Typografie ein waagerechter Strich, der ein Halbgeviert lang ist. Er wird als Gedankenstrich, Bis-Strich und Streckenstrich und bei Geldbeträgen verwendet. Andere waagerechte Striche sind das Minuszeichen, der Viertelgeviertstrich und der Geviertstrich.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Gedankenstrich
Der Gedankenstrich dient dazu, einen Einschub innerhalb eines längeren Gedankengangs einzufügen und damit zu kennzeichnen.
- In Appositionen und erklärenden Einschüben – etwa in diesem Beispiel – kann der Gedankenstrich das Komma als Satzzeichen ersetzen. Der Gedankenstrich wird in dieser Rolle vor allem dann eingesetzt, wenn der Leser eine Denkpause einlegen soll. Auch wenn sich in einem Satz die Kommata häufen, ist es ratsam, Einschübe mit Gedankenstrichen zu kennzeichnen – oder den Schachtelsatz ganz aufzulösen.
- Anstelle eines einzelnen Kommas verwendet, soll der Gedankenstrich als Gegenstrich einen Gegensatz betonen: Du magst ja recht haben – aber ich sehe das ganz anders.
- Zwischen zwei Sätzen eingefügt, kann der Gedankenstrich einen Wechsel verdeutlichen – der Sprecher, der Gedanke oder der Gesprächsgegenstand ändern sich.
Zu den angeführten Zwecken – Denkpause, Betonung eines Gegensatzes oder Wechsels – kann der Gedankenstrich auch anstelle eines Doppelpunkts gesetzt werden: Es gibt nichts Gutes, außer – man tut es.
Der Gedankenstrich kann als Auslassungszeichen (Auslassungsstrich) zur Darstellung einer längeren Pause oder einer Ellipse verwendet werden: „Du willst doch wohl nicht etwa –“
Bei Aufzählungen wie Gedanken- oder Gegenstrich setzt man jedoch den Ergänzungsstrich als Viertelgeviertstrich.- Mit diesem Einsatzzweck verwandt ist die Praxis, in Wiedergabelisten oder sonstigen Aufzählungen von Werken den Namen des Urhebers von dem des Werkes mit einem Gedankenstrich abzugrenzen: Die Ärzte – Ihr Helden.
- Auch Gegenüberstellungen im Sport wie Spielvereinigung Neudorf-Altdorf – Hinterwalder Kickers können mit einem Gedankenstrich geschrieben werden.
Der Gedankenstrich ist immer durch ein Leerzeichen vom umgebenden Text zu trennen. Dabei ist in der Textverarbeitung zu beachten, den Gedankenstrich mit einem geschützten Leerzeichen an den Satzteil zu binden, den er abgrenzt.
Bis-Strich
Ebenso findet der Halbgeviertstrich als Bis-Strich bei der Notation von Intervallen wie „37–39“ Verwendung. Er steht dann für das gesprochene Wort bis. Hier ist zu beachten, dass als Intervallgrenzen nur zählbare (ordinale) Typen und Zahlen möglich sind (A–Z oder 0,2–45; nicht aber kaum–gar nicht oder tschüss–bald). Der Bis-Strich kann auch dann nicht gesetzt werden, wenn zu dem bis ein von gehört: Öffnungszeiten: Mo–Do 10:30–22:00 ist richtig, Öffnungszeiten: von Mo–Do von 10:30–22:00 aber nicht. Mit von ist nur die Variante Öffnungszeiten: von Mo bis Do von 10:30 bis 22:00 korrekt.
Laut Duden steht vor und nach einem Bis-Strich kein Leerzeichen. Wenn Zahlenangaben Striche enthalten, werden auch Auslassungspunkte anstelle des Bis-Strichs verwendet.
Die für Arbeiten im Büro- und Verwaltungsbereich bestimmte DIN 5008 schreibt jedoch für das Bis-Zeichen einen Halbgeviertstrich mit vor- und nachstehendem Leerzeichen vor (Beispiel: 3 – 4 EUR).
Manche Typographen setzen vor und nach dem Bis-Strich ein Spatium. Damit „klebt“ der Strich nicht am Buchstaben, es entsteht aber dennoch kein störender Leerraum. Diese Variante ist allerdings nicht standardisiert und sie ist auch nur mit spezialisierten Layoutprogrammen möglich.
Streckenstrich
Streckenangaben wie Wien–Krakau werden mit einem Halbgeviertstrich ohne Leerstellen als Streckenstrich geschrieben. Wie beim Bis-Strich trennen auch hier manche Typographen den Strich durch ein Spatium vom Buchstaben.
Bei Geldbeträgen
Bei der Angabe von runden Geldbeträgen kann nach der ganzen Zahl, die in der größeren Währungseinheit angegeben ist, ein Komma und direkt angeschlossen ein Halbgeviertstrich als Auslassungszeichen gesetzt werden. Beispiel: 15,– €. Nicht mehr üblich ist es dagegen, bei Geldbeträgen unter 1 € diese mit einem Strich zu beginnen (z. B. –,99 €); zu Zeiten der D-Mark war dies noch verbreitet (–,99 DM). Stattdessen soll die Ziffer Null verwendet werden (z. B. 0,99 €). In Tabellen (jedoch nie im Fließtext) kann der Geviertstrich verwendet werden, um zwei Nullen (00) zu ersetzen (45,— €).
Darstellung im Computer
Der Halbgeviertstricht ist im Unicode-Block Allgemeine Interpunktion an Position U+2013 (821110) enthalten und im Zeichensatz Windows-1252 an Position 150 (9616). Er kann in verschiedenen Systemen durch Tastenkombinationen oder Codes eingegeben werden:
Windows Alt+„0150“ (Ziffernblock) Apple Macintosh ⌥+- OpenOffice.org Wort -- Wort Microsoft Word Strg+− (Ziffernblock) TeX, LaTeX -- HTML – XML – oder – Unicode U+2013 Siehe auch
- Geviertstrich
- Viertelgeviertstrich
- Parenthese
- Webtypografie
- DIN 5008 Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung
Literatur
- Albert Ernst: Wechselwirkung: Textinhalt und typografische Gestaltung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, ISBN 978-3-8260-3146-5.
- Jürgen Gulbins, Christine Kahrmann: Mut zur Typographie: Ein Kurs für Desktop-Publishing. 2. Auflage. Springer, Berlin, 2000, ISBN 978-3-5406-7541-9.
- Oliver Meyer: aTool Typographie als Quelle der Textstruktur. Shaker, Aachen 2006, ISBN 978-3-8322-5011-9.
Weblinks
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